Was bedeutet das "Om" beim Yoga?

Was bedeutet das "om" beim yoga?

Das „Om“ führt dazu, dass du dir deines Geistes und deiner Seele bewusst wirst. Damit kannst du dich beim Yoga besser auf die Praxis einstellen.

Auf bestimmte Wörter stößt man im Yoga immer wieder. Dazu zählt unter anderem die Verbeugung "Namasté", aber auch das kleine Wörtchen "Om", das im alten Indien bereits seit Jahrtausenden bekannt ist. Dass es von großer Bedeutung ist, dürfte den meisten Menschen bereits klar, immerhin findet man das zugehörige Schriftzeichen auch auf Dekorationen oder gar als Tattoo. Doch was bedeutet "Om" genau?

Der ursprung des om: woher kommt es?

Bei "Om" handelt es sich nicht um ein Wort, sondern um eine Silbe - genauer gesagt ist es eine heilige Silbe. Sie kommt aus der bereits über 3.500 Jahre alten Sprache Sanskrit. Diese setzt sich aus mehreren Varianten des Altindischen zusammen und zählt heute noch zu den 22 Nationalsprachen Indiens.

"Om" direkt zu übersetzen ist kaum möglich. Im Hinduismus steht der Klang der Silbe für den transzendenten Urklang. Aus ihm entstand laut dem hinduistischen Glauben das ganze Universum. Somit steht "Om" hier für die Schöpfung, für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich. Es bedeutet "alles, was war; was jetzt ist und was sein wird".

Diese These wird durch die Zusammensetzung der Silbe untermauert: In der Sanskrit-Schreibweise lautet die Silbe nicht "Om", sondern eigentlich "Aum". Das M wird dabei leicht nasal und möglichst vibrierend betont. Sie beginnt also mit dem ersten und endet mit dem letzten Buchstaben aus dem Sanskrit-Alphabet. Om beziehungsweise Aum markiert dadurch ein Ganzes, einen geschlossenen Kreis, eine Art Universalität.

Die drei Buchstaben A, U und M haben jedoch noch eine weiterführende Bedeutung. Zum einen können sie für die drei Götter Vishnu (A), Shiva (U) und Brahma (M) stehen, die als bedeutende hinduistische Götter gelten. Zum anderen können die Buchstaben symbolisch drei verschiedene Bewusstseinsebenen wiedergeben.

Die erste Ebene ist der Wachzustand, das rationale Bewusstsein und die materielle Welt. Sie wird durch das A symbolisiert. Das U steht für das Bewusstsein des Menschen im Traum. Zuletzt gibt das M den Zustand von Tiefschlaf und Erleuchtung wieder. Aufgrund dieser spirituellen Bedeutung wird die heilige Silbe häufig als Mantra in Meditationen und beim Yoga verwendet.

Erklärung: was ist ein mantra?

Als Mantra bezeichnet man eine heilige Silbe, ein heiliges Wort oder einen heiligen Vers. Viele Mantren stammen aus der Sprache Sanskrit und finden ihren Ursprung in alten indischen oder tibetischen Völkern. Letztendlich kannst du aber alle Wörter oder Sätze als eigenes Mantra benutzen, die sich für dich angenehm und sinnvoll anfühlen.

Mantren sind nicht dafür ausgelegt, ihre Wirkung auf der rationalen Ebene zu entfalten. Stattdessen geht es hier vorrangig um die energetische Wirkung der Wörter oder Silben. Du wiederholst das Mantra für gewöhnlich mehrere Male im immer gleichen Rhythmus, sodass gewisse Klangschwingungen entstehen können. Diese wirken beruhigend auf deinen Körper und deinen Geist ein und versetzen dich in einen meditativen Zustand.

Mantras können geflüstert, laut ausgesprochen, nur gedacht oder sogar gesungen werden. Wähle die Art und Weise, die sich für dich am passendsten anfühlt. Alle von ihnen haben gemeinsam, dass sich das Mantra durch die stetige Wiederholung in deinem Unterbewusstsein manifestieren soll - als Glaubenssatz, der somit zur Wirklichkeit wird. Damit das einfacher ist, sind die meisten Mantras recht kurz, einprägsam und leicht zu merken - so wie "Om".

Was bewirkt das om?

Die heilige Silbe soll vor allem dazu führen, dass du dir deines Geistes und deiner Seele bewusst wirst und im Moment ankommst. Deshalb wird das Om auch so häufig beim Yoga eingesetzt: mit seiner Hilfe kannst du dich besser auf die Praxis einstellen. Viele Yogi beginnen oder beenden ihre Sitzung mit einem dreimaligen, laut ausgesprochenen Om.

Sagst du dir die heilige Silbe vor, kannst du selbst die Vibration spüren, die sie in deinem Körper auslöst. Diese Schwingung soll dein Bewusstsein für die kommende Yogastunde wecken. Sie bündelt deine Energie, leitet eine Balance zwischen Körper, Geist und Seele ein und bereitet dich somit auf die folgende Praxis vor. Mit dem Om kannst du schneller den Zustand innerer Ruhe erlangen, der für Yoga unerlässlich ist.

Das Symbol für Om kann auch als Dekoration im eigenen Zuhause, am besten in einem Yoga- oder Meditationsraum eingesetzt werden. Hier stärkt es die positiven Energien: Es soll dich schützen und das Raumklima verbessern. Einige Menschen vertreten auch die Auffassung, dass die Silbe dich schneller zur Erleuchtung führt. Einen Versuch ist es wert, oder nicht?

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