Chakra beim Yoga - Die 7 Chakren im Überblick

Chakra beim yoga - die 7 chakren im überblick

Erfahre mehr über die Energiezentren des Körpers bzw. der Aura (Chakras) und wie du sie durch Yoga gezielt in Einklang bringen kannst.

Als Chakras werden die Energiezentren unserer Aura bezeichnet. Der Begriff stammt aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt "Rad" oder "Kreis", weshalb Chakren auch öfter als "Energieräder" bezeichnet werden. Manche ziehen auch den Vergleich zur Lotusblüte. Im Hinduismus repräsentieren die wunderschönen Blütenblätter der Lotusblume die Chakren. In alten indischen und tibetischen Schriften werden 72.000 bis 350.000 Energiezentren erwähnt. Sieben dieser Chakren werden jedoch als Hauptenergiezentren des Menschen angesehen.

Was Chakren bewirken und wie du sie aktivieren und in deine Yogapraxis einbauen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Was bewirken chakren?

Chakren sind also Energiezentren bzw. Schnittstellen zwischen unserem Körper und dem Astralleib. Doch was genau bewirken Chakras eigentlich? Vereinfacht ausgedrückt haben Chakren die Aufgabe, Energie von außen aufzunehmen und unserem Energiesystem zuzuführen. 

Die einzelnen Chakras sind entlang der Wirbelsäule miteinander verbunden. Jedes Energiezentrum ist dabei einem bestimmten Bereich unseres Körpers zugeordnet. Im Hinduismus/Buddhismus heißt es, dass ein Mensch erleuchtet ist, wenn alle sieben Chakras geöffnet sind. 

Wie die unterschiedlichen Chakras ausgebildet sind, hängt vom persönlichen Entwicklungs- und Bewusstseinszustand eines Menschen ab. Wie viel Energie in unseren Körper gelangt, hängt also von der Beschaffenheit unserer Chakras ab. Fließt unsere Lebensenergie (Prana) ungehindert ohne Blockaden durch unseren Körper, spiegelt sich das in schnellen und leuchtenden Energiewirbeln wider. Schwierige Erlebnisse in unseren prägenden Jahren als Kind können dazu beitragen, dass bestimmte Chakren nur unzureichend ausgebildet wurden. Doch auch Gefühle wie Neid, Angst oder Eifersucht im Erwachsenenalter können unsere Energie blockieren. 

Jedes der sieben Hauptchakras steht mit bestimmten Körper- und Lebensbereichen in Verbindung und schwingt in einer Grundfarbe. Auf die sieben großen Chakras, möchten wir nun etwas näher eingehen.

1. Muladhara chakra: das wurzelchakra

Körperlage: Am Steißbein
Farbe: Feuerrot
Element: Erde
Sinn: Geruch
Wort: Ich habe
Drüsen: Nebennieren


Aus dem Sanskrit übersetzt bedeutet Mula = Wurzel und Adhara = Stütze. Das Wurzelchakra symbolisiert unser Urvertrauen, welches wir in den prägenden Jahren als Kind erworben (oder auch nicht ausreichend erworben) haben. Das Wurzelchakra steht für Standfestigkeit, Lebenskraft und Selbstvertrauen. Auch unser Verhältnis zu materiellen Dingen ist im Wurzelchakra verortet.

Ist das Wurzelchakra gestört bzw. blockiert, zeigt sich das meist in Antriebslosigkeit, Materialismus, Existenzängsten und Misstrauen. Auf körperlicher Ebene spiegelt sich eine Blockade in Gewichtsproblemen, Blutdruckschwankungen, Krampfadern und Darm- und Knochenerkrankungen. Ist das Wurzelchakra offen und gestärkt, zeigt sich das in starker Lebensenergie, Selbstvertrauen, Durchsetzungsvermögen und Erdverbundenheit.

Dein Wurzelchakra kannst du mit Hilfe von viel Bewegung in der freien Natur, Barfußgehen, Trommeln, roter Kleidung, Blumen und gezielten Yoga-Übungen wie zum Beispiel Vorwärtsbeugen stärken.

Deine Ernährung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Wenn du dich antriebslos und schwach fühlst, können Tofu, Nüsse, Bohnen, Milchprodukte oder Fleisch helfen. Nelken-, Rosmarin-, Ingwer-, Vetiver-, Zypresse- oder Zedernduft helfen dir außerdem dabei, wieder mehr Bodenhaftung und Lebensenergie zu gewinnen.

2. Svadisthana chakra: das sakralchakra

Körperlage: Eine Handbreit unter dem Bauchnabel
Farbe: Orange
Element: Wasser
Sinn: Geschmack
Wort: Ich fühle
Drüsen: Eierstöcke, Hoden


Aus dem Sanskrit übersetzt bedeutet Svadisthana Süße. Das Sakralchakra steht für tiefe Freude, Lust, Genuss, Kreativität, Beziehungen und Fortpflanzungen. Ist das Sakralchakra offen, kann man einfach loslassen und mit dem Leben fließen. Menschen mit aktivem Sakralchakra lassen sich auf andere Menschen und Meinungen ein, haben ein erfülltes Sexualleben und sind kreativ, lebensbejahend und begeisterungsfähig. Ist es jedoch zu, äußert sich das in Frigidität und Impotenz. Doch auch Sexsüchte können Anzeichen eines beeinträchtigten Sakralchakras sein. Fett- und Magersucht sowie Gefühle wie Neid, Eifersucht, Trauer und Einsamkeit sind ebenfalls Hinweise auf ein gestörtes Sakralchakra.

Ob in den nasskalten See hüpfen, schwimmen, viel trinken, am Meer spazieren gehen oder kreative Tätigkeiten wie Malen - all das unterstützt dein Sakralchakra und hilft dabei es zu öffnen. Yoga-Übungen, die auf den Beckenraum und die untere Wirbelsäule wirken, sind ebenfalls besonders hilfreich. Trink außerdem täglich zwei Liter Wasser, ungesüßte Kräutertees oder Säfte. So reinigst du dich und unterstützt dein zweites Chakra. Setze außerdem auf Düfte wie Ylang-Ylang, Sandelholz oder Orange.

3. Manipura chakra: das nabelchakra

Körperlage: Bauchnabel bis Solarplexus
Farbe: Gelb - Goldgelb
Element: Feuer
Sinn: Sehen
Wort: Ich kann
Drüsen: Bauchspeicheldrüse, Nebennieren


Aus dem Sanskrit übersetzt bedeutet Manipura strahlender Juwel. Hier befindet sich der Sitz unserer Persönlichkeit. Bewusste Ziele sowie Veränderungen durch Gefühle und Bedürfnisse werden hier hervorgerufen. Das dritte große Chakra wird auch als Energiereserve unseres Körpers betrachtet. Ein aktiviertes Manipura Chakra bewirkt Willenskraft, starke Nerven, ein inneres Glücksgefühl sowie Entscheidungen aus dem Bauch heraus. Ist das Nabelchakra geschwächt, kann sich das durch Minderwertigkeitskomplexe, Kraftlosigkeit oder auch Aggressivität äußern.

Stärke dein Nabelchakra mit gelben Blumen, tiefer Bauchatmung, Kerzenlicht, Kaminfeuer, Sonnenbädern oder stimmungsvoller Musik. Beim Yoga empfehlen sich Drehübungen und Haltungen, die auf deine Bauchorgane wirken. In der Ernährung greifst du am besten zu Vollkornprodukten. Bei den ätherischen Ölen greifst du zu Kamille, Lavendel, Anis, Zitrone oder Fenchel.

4. Anahata chakra: das herzchakra

Körperlage: Herz
Farbe: Grün und Rosa
Element: Luft
Sinn: Haptik
Wort: Ich liebe
Drüsen: Thymusdrüse


Aus dem Sanskrit übersetzt bedeutet Anahata "unbeschädigt". Wie du sicherlich bereits anhand des Namens vermutest, befindet sich hier das Zentrum der Liebe. Ist dein Herzchakra geöffnet, spiegelt sich das in Selbstlosigkeit, Hingabe, Toleranz, Mitgefühl und Heilung wider. Menschen mit geöffnetem Herzchakra sind voller Herzenswärme und übernehmen viel Verantwortung für andere. Eine Blockade verursacht hingegen Lieb- und Gefühllosigkeit wie auch Coolness und innere Leere. Es kommt zu Suchtverhalten wie Alkohol-, Drogen- oder Geldsucht.

Trage rosa und grüne Kleidung im Alltag, halte dich oft in der grünen Natur auf und gönn dir ein ausgedehntes Selfcare-Programm. Kümmere dich auch um andere Lebewesen. Beim Yoga kannst du Rückbeugen und Übungen für das Herz-Kreislaufsystem machen. Iss reichlich grünes Gemüse und umgib dich mit Jasmin-, Rosen-, Estragon- oder Kardamom-Düften. So stärkst und aktivierst du dein Herzchakra.

5. Vishuddha chakra: das halschakra

Körperlage: Hals/Kehlkopf
Farbe: Hellblau
Element: Klang
Sinn: Gehör
Wort: Ich spreche
Drüsen: Schilddrüse, Nebenschilddrüsen


Das fünfte große Chakra bedeutet übersetzt "Reinigung". Es ist das Zentrum der Kommunikation und wird als Sitz der Wahrheit angesehen. Ist dein Halschakra geöffnet, kannst du dich anderen verständlich machen und deine Worte mit Bedacht wählen. Deine Worte werden jedoch nicht oberflächlich, sondern wahrhaftig sein. Ist das Halschakra beeinträchtigt, äußert sich das häufig in Sprachlosigkeit und Schüchternheit.

Singe und höre regelmäßig Musik. Schreibe viel und halte deine Gedanken in einem Tagebuch fest. Integriere die Farbe Hellblau in dein Leben. Baue Rückbeugen und Umkehrhaltungen beim Yoga mit ein. Esse reifes Obst und umgib dich mit Eukalyputs-, Kampfer-, Minze- oder Manuka-Düften. So stärkst du dein Halschakra am besten und findest zu deiner Stimme!

6. Ajna chakra: das stirnchakra oder dein drittes auge

Körperlage: Stirnmitte, zwischen den Augenbrauen
Farbe: Indigoblau
Element: Licht
Sinn: Sehen, Intuition
Wort: Ich sehe
Drüsen: Hypophyse


Das Stirnchakra wird auch als unser "drittes Auge" bezeichnet und bedeutet "wahrnehmen, befehlen". Es wird als Sitz unseres Geistes und Verstandes erachtet. Begriffe wie Intuition, Visualisierungskraft, Einsicht oder Geisteskraft werden dem sechsten großen Energiezentrum zugeschrieben. Wenn das Stirnchakra aktiviert ist, äußert sich das in geistiger Klarheit, intuitivem Wissen, einem guten Gedächtnis und viel Fantasie. Ist das dritte Auge blockiert zeigt sich das in Sorgen, Ängsten, Alpträume und Stress.

Schreibe deine Träume auf, lies dir Märchen und Fabeln durch oder zieh indigofarbene Kleidung an. Integriere Augenübungen und Meditationen in deine Yogapraxis und mach eine Fastenkur. Umgib dich mit Düften wie Jasmin, Zitronengras oder Veilchen. So schaffst du es dein drittes Auge zu öffnen.

7. Sahasrara chakra: das kronenchakra

Körperlage: Scheitelkrone, höchster Punkt des Kopfes
Farbe: Violett bis Weiß
Element: Denken
Sinn: Einfühlung
Wort: Ich weiß
Drüsen: Epiphyse


Das letzte und siebente große Energiezentrum heißt Kronenchakra und bedeutet "tausendblättrig". Dieses besondere Energiezentrum gilt als Tor zum Universum und ist das Chakra des höchsten Wissens. Menschen, deren Kronenchakra geöffnet ist, weisen ein tiefes spirituelles Verständnis und einen tiefen inneren Frieden auf. Sie sind im Einklang mit sich selbst und der Welt. Blockaden im Kronenchakra gelten oft als Vorbote von Lebenskrisen und Mangelgefühlen. Störungen äußern sich durch eine innere Leere, Unzufriedenheit sowie geistiger Erschöpfung.

Wandere auf einen Berg und genieß die Aussicht, verneige dich vor dir selbst und anderen Lebewesen. Singe das Mantra "Om" während deiner Yogapraxis und beginne eine Fastenkur. Umgib dich außerdem mit Weihrauch-, Rosenholz oder Neroli-Düften. So aktivierst du das Chakra des höchsten Wissens.

Auch spannend

Sivananda-Yoga Teaser

Entdecke Sivananda-Yoga

Du möchtest eine moderne und ganzheitliche Yogaform kennenlernen? Dann ist Sivananda-Yoga genau das Richtige für dich!

Asanas - Häufige und beliebte Yoga Stellungen

Asanas - Häufige und beliebte Yoga Stellungen

Asanas sind feste Körperstellungen im Yoga, die über eine längere Zeit gehalten werden. Erfahre, was sie ausmachen und welche die wichtigsten sind.

teaser_decouvrez_yin_yoga

Entdecke das Yin Yoga

Yin Yoga ist ein ruhiger Yogastil, bei dem man nah am Boden arbeitet. Entdecke alle Infos, die du für die erste Stunde brauchst!

5 leichte Yogaübungen für Anfänger

5 leichte Yogaübungen für Anfänger

Finde den Einstieg ins Yoga – mit diesen 5 leichten Yogaübungen für Anfänger: Katze-Kuh, Kindhaltung, Baum, herabschauender Hund oder Totenstellung.