Wozu dient das Magnesium beim Klettern?

Wozu dient das magnesium beim klettern?

Magnesium (Chalk), der Allrounder für innen und außen. Warum du beim Klettern nicht auf das weiße Pulver verzichten solltest erfährst du hier...

Du fragst dich, wieso Magnesium beim Klettern eine so essenzielle Rolle spielt? Das hat weniger mit der direkten Einnahme des Mineralstoffes zu tun. Auch, wenn eine regelmäßige Einnahme von Magnesium grundsätzlich und vor allem beim Sport ausschlaggebend ist befolgt Magnesium beim Klettern eine andere wichtige Aufgabe.

Magnesium gegen feuchte hände? 

Die weißen Hände und nachfolgenden Abdrücke auf der Kletterwand – wir kennen sie doch alle. Ob leidenschaftlicher Kletterer oder Hobby-Boulder, die Verwendung von Kalk auf Magnesiumcarbonatbasis darf bei keinem Kletterabenteuer fehlen. Da die menschliche Haut unter anderem durch Schweiß stets feucht gehalten wird und Feuchtigkeit beim Klettern hinderlich ist, benutzen Kletterer und auch andere Sportler (Turner, Gewichtheber etc.), Magnesium, um einen besseren Halt zu erzielen. Dabei wird die Feuchtigkeit und der Schweiß an den Händen und somit die Ausrutschgefahr minimiert. 

Chalk – der anti-rutsch-trend unter sportlern 

Magnesium, bei Sportlern auch als Chalk bekannt, wird häufig bei verschiedensten Sportarten verwendet. Vor allem bei Kletterer ist das weiße Pulver sehr beliebt. Chalk entzieht den Händen die Feuchtigkeit, um daraus resultierend höhere Reibung zwischen Haut und Objekt zu ermöglichen. Magnesium zum Klettern gibt es in verschiedenen Formen, von flüssig bis zum losen Pulver.

Chalk in Pulverform:
Das weiße Magnesiumpulver gibt es in verschiedenen Körnungen, von fein bis grob. Der Vorteil an der Variante aus losem Pulver ist, dass man sehr schnell, sehr viel Pulver in die Hände bekommt, was aber leider auch zum Nachteil, des hohen Streuverlustes führt.

Chalkball:
Chalkbälle sind vorgeformte Stoffbälle, die mit Chalkpulver gefüllt sind. Durch das Kneten des Balles werden die Hände gleichmäßig mit Chalk bedeckt. Der Nachteil dabei ist, dass die Nutzung eines Chalkballes zeitaufwendiger ist, als beispielsweise das lose Pulver. Jedoch stauben Chalkbälle nicht so extrem wie loses Chalk. 

Chalk als Block:
Die zusammengepressten Chalkblöcke lassen sich im Handumdrehen in beliebig kleine Brocken zerbrechen. Je nach Bedarf kann der Block sehr grob als auch sehr fein verwendet werden. Aufgrund der guten Dosierbarkeit werden Chalkblöcke sehr häufig verwendet. 

Flüssigchalk:
Flüssiges Chalk, auch als Liquid Chalk bekannt ist eine Mischung aus einer Alkohol-basierenden Flüssigkeit und Magnesiumcarbonat. Davon benötigst du lediglich einen kleinen Tropfen, sodass deine Hände mit einer dünnen Schicht bestrichen sind. Ein regelmäßig nachträgliches Chalken gestaltet sich mit flüssigem Chalk schwieriger als durch die Verwendung von Chalk in Pulverform. 

Tipp:
Transportiere dein Chalk in einer geeigneten Chalkbag. Diese schützt das weiße Pulver nicht nur vor Feuchtigkeit, die Tasche verhindert auch, dass sich das Magnesiumpulver während des Transports ungünstig verteilt.

Welches chalk eignet sich am besten für dich?

Neben verschiedenen Chalk-Arten gibt es ebenfalls verschiedene Kletterarten: vom klassischen Klettern über Bouldern bis hin zum Mehrseillängen. Welches Chalk sich am besten für dich eignet, hängt also auch von deinem Training ab. 

Welches Chalk zum Training in der Halle?
Da sich das Klettertraining meist in Kletter- oder Boulderhallen abspielt, ist die Verwendung von flüssigem Chalk empfehlenswert. Liquid Chalk lässt sich nicht nur reibungslos auf den Handflächen verteilen, es vermeidet ebenfalls Rückstände entstandenen Feinstaubs.

Welches Chalk zum Bouldern?
Da man beim Bouldern auf sehr kurze Distanzen, seine Maximalkraft ausführt und dabei kleine und abschüssige Grifftechniken ausübt, eignet sich für einen optimalen Halt, Liquid Chalk besonders gut.

Welches Chalk zum Klettern auf Mehrseil-Touren?
Wie der Name bereits verrät, klettert man beim Mehrseillängen mit mindestens zwei Seilen. Sprich, hier wird doppelter Grip, der auch nach mehreren Stunden am Felsen haftet, benötigt. Daher empfiehlt sich zum Klettern auf Mehrseil-Touren sowohl das klassische Chalk in Pulverform als auch in Blockform, sodass einem problemlosen nachträglichen chalken nichts im Wege steht.

Welches Chalk zum Sportklettern?
Welches Chalk sich zum Sportklettern eignet, kommt auf die Länge der Route an. So ist es bei kürzeren Routen sinnvoll zu einem feinen Pulverchalk in Form eines Chalkballes zu greifen und sich bei längeren Touren für gröbere Chalkblöcke zu entscheiden, da diese länger an den Handinnenflächen haften. 

Tipp: Creme deine Hände im Voraus mit Liquid Chalk ein. Dies schafft dir bei längeren Touren eine bessere Grundlage. 

Wie wendet man chalk richtig an?

Um für den nächsten Klettertrip perfekt vorbereitet zu sein, solltest du folgende Tipps beachten:

- Lagere Chalk stets in einem luft- und wasserdichten Gefäß
- Weniger ist mehr: Mehr Chalk bedeutet nicht mehr Grip
- Benutze nach dem Klettern eine geeignete feuchtigkeitsspendende Handcreme, da Chalk die Haut sehr beansprucht und austrocknet
- Informiere dich beim Outdoorklettern ob die Benutzung von Chalk erlaubt ist
- Die Rückstände sollten nach dem Klettern durch eine Felsenbürste entfernt werden

Magnesium beim klettern – ein letzter tipp 

Damit du als Kletterer stets fit bleibst und Krämpfe vermeiden kannst, sollte Magnesium auch anderweitig eine Rolle für dich spielen. Der essenzielle Mineralstoff, der unterschiedliche Aktivitäten der Muskeln und Nerven reguliert, wird vom menschlichen Körper selbst nicht hergestellt, sodass eine zusätzliche Einnahme durch Nahrungsergänzungsmittel oder folgender Lebensmittel empfehlenswert ist:

- Hülsenfrüchte, z.B. Bohnen und Erbsen,
- Nüsse, z.B. Mandeln, Haselnüsse und Walnüsse,
- Vollkornprodukte aus Weizen, Dinkel, Gerste, Roggen oder Hafer,
- Brokkoli,
- Naturreis,
- Kartoffeln.

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