Klettern für Anfänger – 7 Tipps und Tricks

Klettern für Anfänger – 7 Tipps und Tricks

Du bist Kletter-Anfänger und möchtest dich auch endlich ins Climbing-Abenteuer stürzen? Mit unseren 7 Tipps & Tricks gelingt dir der Start als Einsteiger.

Steil nach oben und im Anschluss eine traumhafte Aussicht genießen. Klingt doch eigentlich richtig aufregend, oder? Doch bevor du an die Spitze kommst, musst du lernen, wie der Sport technisch funktioniert und ob Klettern überhaupt das Richtige für dich ist.

Hier erfährst du gleich sieben hilfreiche Tipps, um deine Chancen und dein Know-how auf den Kletterfeldern zu verbessern! Egal ob im Indoor Kletterpark oder auf Outdoor Klettereinrichtungen – mit diesen Tipps wirst du als Anfänger nicht auffallen!

Klettern für Einsteiger: Was ist Klettern und für wen ist der Sport geeignet?

Beim Klettern geht es um die Tätigkeit, dich vertikal an einer Indoor Kletterwand oder Felswand nach oben zu bewegen. Um dies zu schaffen, benötigst du neben der notwendigen Ausrüstung wie dem Seil auch eine ganze Reihe an Sicherheitsausrüstung, angefangen mit dem Kletterhelm

Ob das Klettern für dich geeignet ist, kannst du ganz einfach herausfinden, indem du die folgenden Fragen beantwortest:

- Bist du ein mutiger Mensch und liebst Herausforderungen?
- Probierst du gerne Neues aus und testest deine Grenzen aus?
- Bist du gerne an der frischen Luft unterwegs?
- Suchst du nach einem neuen Hobby?

Bei diesem Sport lernst du technisch an dein Ziel zu kommen und bewältigst dabei viele Höhenmeter. In der Natur macht das Klettern natürlich am meisten Spaß, doch für den Anfang solltest du den Sport im Indoor Bereich praktizieren.

Tipp 1: Das Klettern ABC: Wichtige Begriffe die du als Kletter-Anfänger wissen solltest

Jede Sportart hat ihre eigenen Bezeichnungen für die jeweiligen Ausrüstungen oder Tätigkeiten. Beim Klettern gilt dieses Prinzip natürlich auch. Um dein Wissen auf den aktuellsten Stand zu bringen und als Anfänger nicht direkt aufzufallen, folgen hier alle Begriffe, die du wissen musst:

Expressen: 
Oder auch Expressschlingen dienen als Verbindungsmittel zwischen Haken in der Wand und am Seil. Diese entstehen dann aus zwei Karabiner, die durch eine Express-Schlinge miteinander verbunden sind. Die Expressen sind wesentlicher Grundbestand der Sicherheitsmerkmale beim Klettern.

Toprope: 
Der Begriff bezeichnet das gesicherte Heraufsteigen einer Kletterroute. Beim Toprope-Klettern reichen beide Seilenden auf den Boden. Dein Kletterpartner hat festen Boden unter den Füßen und sichert dich von dort ab. Die Vorteile: Wenn du eine Pause benötigst, kannst du dich einfach hängen lassen. Ist deine Energie völlig erschöpft, kann dein Kletterpartner dich zurück auf den Grund abseilen, während du entspannt in den Seilen hängst.

Vorstieg: 
Der Begriff Vorstieg bezeichnet das Vorausklettern. Das bedeutet, dass du dir deine Kletterroute selbst erschließt, indem du immer wieder über den letzten Sicherungspunkt hinauskletterst. Anders als beim Toprope musst du das Kletterseil selbst in den Schlaufen einhängen. Beim Toprope hängt das Seil bereits dort, daher kletterst du beim Vorstieg deutlich kraftaufwendiger.

Bouldern: 
Als Bouldern bezeichnet man eine extreme Variante des Kletterns, bei der du ohne Seilsicherung kletterst. Für den Anfang solltest du das unter keinen Umständen machen, jedoch sollte der Begriff ebenfalls zu deinem Kletterbegriff-Repertoire gehören.

Partnercheck: 
Der Partnercheck dient der gegenläufigen Kontrolle, bevor Ihr mit dem Klettern anfangt. Du kletterst nämlich immer als Team mit deinem Partner, daher solltet ihr gegenseitig überprüfen, ob die folgenden Dinge sicher sind:

- Sind die Gurte richtig geschlossen?
- Ist der Anseilknoten korrekt gesichert?
- Ist das Seil richtig im Sicherheitsgerät?
- Ist die Karabinersicherung richtig geschlossen?
- Sind die Seilenden durch die Achterknoten-Schlinge gesichert?

Tipp 2: Der Klettereinstieg: Kletterausrüstung für Anfänger 

Für den Einstieg in das Klettern solltest du unbedingt in einer Indoor Kletterhalle anfangen. Noch besser wäre es sogar, einen Kurs zu besuchen, indem du alle Basics rund um das Klettern lernst.  

Die notwendige Ausrüstung, die du aber auf jeden Fall für den Klettersport brauchst, sind:

- Kletterschuhe
- Kletterhelm
- Klettergurt
- Sicherungsgerät und Karabiner
- Seil
- Funktionsbekleidung, nicht zu enganliegend

Für den Fall des Kletterns in der Halle gibt es aber auch noch die Option, die Ausrüstung auszuleihen. So kannst du schon mal ein Gefühl für die perfekte Kletterausrüstung, die zu dir passt, gewinnen und die Wahl deiner eigenen Kletterutensilien fällt dir umso leichter.

Tipp 3: Cleverer Tipp für Kletterlehrlinge: Such dir einen erfahrenen Kletterpartner aus 

Genau wie zu Schulzeiten rückt der glänzende Schein des Könnens auf dich, wenn du dich neben einem absoluten Nerd setzt. Nur das du von diesem beim Klettern nicht abschreibst, sondern eine ganze Menge lernen kannst. 

Denn beim Klettern kommt es ganz auf das Selbstvertrauen und das im wahrsten Sinne des Wortes Fallenlassen an. Mit einem erfahrenen Partner an deiner Seite gelingt dir das Fallenlassen im gesicherten Seil viel einfacher. Hast du dich einmal wirklich auf das Klettern eingelassen, werden dir Unsicherheiten in Zukunft nichts mehr anhaben können.

Tipp 4: Klettern für Neulinge: Auf die Technik kommt’s an! 

Kraftsparend und effektiv – zwei unerlässliche Eigenschaften, die deine Technik beim Klettern ausmachen:

Die Fußtechnik:
Die Beine haben mehr Power als die Arme. Spätestens beim Klettern wirst du das in voller Kraft spüren. Daher ist es umso effektiver, mit diesen zu arbeiten. Ein geübter Kletterer dreht die Füße während des Kletterns etwas nach außen und setzt die inneren Ballen leicht auf die Klettertritte. Die Fußspitzen tasten sich an die Steigung und die Fersen senken sich dabei. So bist du nah am Felsen oder an der Kletterwand und dein Gewicht ist perfekt verlagert.
Bestmöglich klappt diese Technik mit den perfekten Kletterschuhen, diese bieten nämlich die nötige Flexibilität.

Die Armtechnik:
Möglichst kraftsparend kletterst du mit den Armen, wenn diese durchgestreckt sind. Winkelst du deine Arme während des Kletterns an, spannst du den Muskel an. Nach einer kurzen Zeit merkst du dann schnell, dass dir der weitere Anstieg immer schwerer fallen wird. Denn der Fokus beim Klettern liegt auf den Beinen und nicht auf den Armen – mit diesen greifst du lediglich an die nächste Möglichkeit für den Anstieg und trittst dich dann mit den Beinen an dein Ziel.

Bleib nah an der Kletterwand:
Ein weiterer technischer Tipp ist die Verlagerung des Körperschwerpunktes möglichst nah an der Kletterwand. Dein Gewicht sollte auf den Beinen verlagert werden. Wenn du dich beim Klettern nach hinten beugst, liegt das Gewicht auf deinen Armen. So wirst du schnell schlapp und das Klettern wird kraftaufwendig.

Tipp 5: Einsteiger Klettertipp: Kurze Routen und Rastpunkte 

Nach einem kurzen YouTube-Tutorial übers Klettern solltest du nicht direkt in die Wildnis und auf den nächstbesten Berg steigen. Denn dazu bist du technisch und physisch noch nicht bereit. Nach dem Motto: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, solltest du dich daher langsam an die Sache herantasten. 

Krafttanken gehört zu den wesentlichen Überlebenstipps beim Klettern, denn auch mit der effektivsten Klettertechnik verlierst du viel Energie während des steilen Bergaufsteigens. Daher empfehlen sich für den Anfang besonders leichte und kürzere Kletterrouten. In Kombination mit vielen Pausen kann das Klettern so hervorragend funktionieren und du findest großen Spaß an der Sache.

Tipp 6: Climbing für Anfänger: In der Ruhe liegt die Kraft 

Klettern sollte für den Einstieg kein Wettkampf sein. Versuch also, dich langsam an dein Ziel heranzutasten. So lernst du vor allem anfangs, wie du am besten kletterst und deine Klettertechnik kristallisiert sich automatisch heraus. 

Durch diese Technik hältst du es auch als Anfänger beeindruckend lange beim Klettern aus und kannst so immer besser werden.

Tipp 7: Die Klettertechnik für Anfänger: Die ruhige Atmung

Ein unbewusster, aber ziemlich natürlicher Prozess während des Kletterns, vor allem auf schwierigeren Routen, ist das Anhalten des Atems. Oft merkt man nicht einmal, dass man zwischendurch nicht mehr atmet. Der Effekt ist jedoch ziemlich kraftaufwendig, denn du wirst merken, dass du dich sehr müde fühlst.

Durch das ruhige Luftholen verteilst du die Energie deines Körpers effizient. Versuch also tiefe und bewusste Atemzüge zu machen. 

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