Winschen

Was ist eine Winsch?

Eine Winsch ist ein Gerät, mit dem sich Zugkräfte durch ein Zahnradsystem vervielfachen lassen. Auf einem Segelboot ist sie unentbehrlich, um ein Seil (Schot, Fall ...) zu spannen, damit die Segel bei starkem Wind kontrolliert werden können.Eine Winsch besteht aus einer "Winschtrommel", also dem zylindrischen Hauptkörper und einer abnehmbaren Kurbel an der Oberseite, mit der die Winschtrommel gedreht wird, um das Tauwerk aufzuwickeln.

Die verschiedenen Arten von Winschen

Es gibt Standardwinschen, Selftailing-Winschen und elektrische Winschen.Selftailing-Winschen sind einfacher zu bedienen als Standardwinschen. Sie wurden in den 1970er Jahren erfunden und sind moderner. Sie sind mit einem Backensystem ausgestattet, das das Tauwerk einfängt. Dadurch kann die Winschkurbel einhändig bedient werden.Da die Standardwinschen keine Klemmbacken haben, die das Tauwerk festhalten, kann es notwendig sein, eine Klampe zu installieren, um die Trimmung in Position zu halten.Elektrische Winschen haben keine Kurbel, sondern einen Motor, mit dem sie per Knopfdruck bedient werden können. Bei sehr großen Winschen kann dies ein Hydraulikmotor sein. Es gibt auch elektrische Handkurbeln, die eine Alternative zu elektrischen Winschen bieten. Diese Kurbeln werden an manuellen Winschen verwendet.

Die richtige Winsche auswählen

Die Wahl der Winsch richtet sich nach der Größe des Bootes und der von ihr zu erfüllenden Funktion. Ab einer bestimmten Segelbootgröße gibt es nämlich mehrere Winschen auf einem Segelboot. Jede hat eine ganz bestimmte Funktion.

Kraftverhältnis

Schotwinden zum Belegen von Genua- oder Spinnakerschoten benötigen viel Kraft. Diese Winschen sind in der Regel nahe am Cockpit platziert. Man findet auch Winschen für die Fallen oder zum Reffen.Je nach Nutzen und Länge deines Bootes kannst du das erforderliche Kraftverhältnis (auch Power Ratio genannt) bestimmen. Es wird in Form einer Nummer auf der Winsch angegeben. Dieses Leistungsverhältnis entspricht der Zugkraft, die die Winsch bei einer Kraft von 1 kg, die auf die Kurbel ausgeübt wird, erzeugt. Bei einer 40er Winsch (1 : 40): Wenn du eine Kraft von 1 kg aufbringst, wird die Winsch einen Zug von 40 kg auf das Tauwerk ausüben. Je höher diese Zahl ist, desto geringer ist die Kraft, die auf die Kurbel ausgeübt werden muss.Die Hersteller erwähnen in der Regel die Entsprechungen zwischen den Winschgrößen, der Bootslänge und den verschiedenen Segeln.

Die Geschwindigkeiten

An der Winsch können mehrere Geschwindigkeiten angebracht sein, um die Kraftanstrengung leichter anpassen zu können. Die meisten Winschen haben eine oder zwei Geschwindigkeiten. Bei Winschen mit zwei Geschwindigkeiten musst du nur die Drehrichtung der Kurbel ändern, um den Gang zu wechseln.Das Geschwindigkeitsverhältnis (gear ratio) entspricht der Anzahl der Kurbelumdrehungen, die nötig sind, damit die Winschtrommel eine volle Umdrehung macht.

Die Handkurbel

Die Handkurbel ist abnehmbar und wird angebracht, wenn du deine Winsch benutzen musst. Die Standardgröße ist 10 Zoll (254 mm). Häufig findet man auch Kurbeln mit einer Größe von 8 Zoll (203 mm). Beachte, dass die Kurbel die Funktion eines Hebelarms hat. Je länger die Kurbel ist, desto mehr Kraft.Kurbeln sind in der Regel kugelgelagert, um die Reibung zu verringern und die Leistung zu verbessern. Einige haben ein Verriegelungssystem, damit sie nicht von der Winsch fallen, wenn sie nicht benutzt werden. Die Griffe der Kurbeln können je nach Hersteller variieren. Einige können mehr oder weniger ergonomisch sein - doch hier spielt vor allem die Vorliebe des Benutzers eine Rolle.

FAQ

Wie montiere ich meine Winsch?

Bei der Montage einer Winsch gibt es einige Regeln zu beachten:

• Damit sich das Tauwerk besser um die Trommel wickeln kann, achte auf einen Anstellwinkel zwischen 3 und 8°.
• Vergewissere dich, dass keine Hindernisse das Drehen der Kurbel behindern.
• Achte auf die Kompatibilität der Materialien, um galvanische Korrosion zu vermeiden, und isoliere die Winsch gegebenenfalls.

Wie reinigt man eine Winsch?

Es wird empfohlen, die Winschen jedes Jahr zu überholen. Eine mangelnde Wartung könnte aufgrund von Ansammlungen alten, getrockneten Fetts zu Problemen bei der Benutzung führen. Da die Winsch ein unverzichtbares Ausrüstungsteil an Bord von Segelbooten ist, sollte die Wartung nicht vernachlässigt werden. Um die Winschen deines Segelboots auch außerhalb des Segelns zu schützen, kannst du dich mit einer Schutzhülle ausstatten, die sie vor Salz, UV-Strahlen und Feuchtigkeit bewahrt.1.              Vor dem Abbau der Winsch: Du benötigst eine Wanne, ein Reinigungsmittel wie Testbenzin zum Säubern der verschiedenen Teile, Lappen, einen Inbusschlüssel für die Demontage, Marinefett, feines Öl (für die Sperrklinken) sowie eine kleine Bürste zum Reinigen (z. B. eine alte Zahnbürste) und einen größeren Pinsel zum Auftragen des Fetts.2.              Um deinen Arbeitsbereich nicht mit Fett zu verschmutzen, solltest du ihn schützen. Baue die einzelnen Teile auseinander und achte darauf, dass du nichts verlierst und nichts ins Wasser fällt. Reihe die einzelnen Teile in der Richtung auf, in der du sie zerlegst, damit du sie später leichter wieder zusammenbauen kannst.3.             Wenn alle Teile zerlegt sind, reinige sie einzeln in der Wanne mit Testbenzin und einer kleinen Bürste. Vergiss nicht, auch den Sockel und das Innere zu reinigen. Überprüfe bei dieser Gelegenheit auch den Zustand der einzelnen Teile und ersetze Teile, die sich in schlechtem Zustand befinden (möglicherweise die Sperrklinken und Federn).4.              Wische alle gereinigten Teile ab und trage dann das Marinefett mit einem Pinsel auf. Nicht zu viel auftragen, damit sich keine Klumpen bilden, die später die Funktionsweise beeinträchtigen! Achtung: Trage kein Fett auf die Sperrklinken und das Zahnrad auf, sondern nutze hierfür ein spezielles feines Öl, damit sie nicht blockieren.5.            Du musst nun nur noch die verschiedenen Teile wieder zusammenbauen und mit den anderen Winschen deines Segelboots genauso verfahren.