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Der Klettergurt: Deine Lebensversicherung in luftiger Höhe

Sportliche Herausforderungen, unberührte Natur und das Austesten der eigenen Grenzen – Das Klettern in der Halle oder am Felsen, hat sich mittlerweile zu einer echten Trendsportart entwickelt und erfreut sich gerade bei Städtern immer größerer Beliebtheit. Doch neben körperliche Fitness, Ausdauer und einer Prise Mut brauchst du zum Klettern vor allem eines: Die passende Ausrüstung. Dazu gehört nicht nur ein gutes Paar Kletterschuhe , sondern auch der richtige Klettergurt. In Kombination mit dem Seil ist der Gurt sozusagen deine Lebensversicherung, die dich vor schweren Stürzen und Verletzungen bewahrt.

Klettergurte: Das Bindeglied zwischen Körper und Seil

Egal ob beim Industrie- und Baumklettern - wo die Sicherung durch einen Klettergurt im Rahmen des betrieblichen Arbeitsschutzes unverzichtbar ist, um das Arbeiten an hoch gelegenen, schwer erreichbaren Arbeitsplätzen, zu ermöglichen – oder im Freizeit- und Wettkampfsport: Klettergurte müssen teils enormen Belastungen standhalten und sind weit mehr als eine simple Vorrichtung zum Befestigen des Kletterseils. So werden Klettergurte von den Herstellern kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert, um den Kletterern eine perfekte Kombination aus Sicherheit und Komfort zu bieten.

Funktionen & Aufgaben von Klettergurten

Der Hauptzweck eines jeden Klettergurtes besteht darin, die Kräfte, die bei einem Sturz ins Kletterseil entstehen (so genannte Fangstöße), abzufangen und auf den gesamten Körper zu verteilen. Auf diese Weise können Verletzungen und körperliche Schäden vermieden werden. Zudem trauen sich vor allem Kletter-Neulinge mehr zu und wagen sich auch an schwierigere Stellen und Routen heran, wenn sie wissen, dass sie im „Falle eines Falles“ relativ sanft durch den Klettergurt gebremst werden. Gleichzeitig sind moderne Klettergurte so konzipiert, dass sie einen im Seil hängenden Kletterer stets in eine stabile Gleichgewichtslage bringen, ohne dabei die Blutzirkulation zu stark zu behindern. Doch nicht nur nach einem Sturz profitierst du von den Vorzügen eines gutsitzenden Klettergurts. Schließlich wird der Gurt noch in weiteren Situationen belastet, wie beispielsweise
  • beim Abseilen
  • beim Hängen am Sicherungsplatz innerhalb oder am oberen Ende der Route („Standplatz “)
  • beim Ausruhen durch freiwilliges ins-Seil-Hängen (so genannte Hänger )
  • wenn nur wenige Meter geklettert werden und sich der Kletterer anschließend ins Seil fallen lässt (Ausbouldern ).

Aufbau eines Gurtes beim Sportklettern und Bergsteigen

Da Klettergurte einem Vielfachen der auftretenden Kräfte standhalten müssen (in der Regel mehreren Kilonewton!) werden sie aus einem äußerst festen, robusten Gurtmaterial gefertigt. An den Stellen mit der größten Krafteinwirkung ist der Klettergurt häufig mehrere Zentimeter breit oder alternativ mit einer zusätzlichen Polsterung versehen, die nicht nur eine bestmögliche Kraftverteilung garantiert, sondern auch einem unangenehmen Einschneiden des Gurtes in die Haut vorbeugt. Bei den meisten Standard-Klettergurten findet man außerdem
  • (Verstellbare) Arm- und Beinschlaufen ,
  • eine oder mehrere Einbindeschlaufen bzw. Anseilpunkte zum Fixieren des Sicherungsseils,
  • eine oder mehrere Materialschlaufen , mithilfe derer Gegenstände und Zubehör wie z.B. Karabinerhaken körpernah transportiert werden können.
Hüft-, Brust oder Komplettgurt: Befestigungsarten von KlettergurtenJe nach Beschaffenheit unterscheidet man zwischen
  • Hüft- bzw. Sitzgurten: Dieser Typ Klettergurt ist sozusagen der „Allrounder“ unter den Klettergurten. Daher findet man Hüft- und Sitzgurte nicht nur in sämtlichen Kletterhallten: Vielmehr erfreut sich diese Befestigungsart auch unter Alpin-Kletterern, beim Eis- oder Hochtouren-Klettern sowie auf Klettersteigen großer Beliebtheit.
  • Brustgurten: Der Brustgurt ist eine sinnvolle Ergänzung zum Hüftgurt, die immer dann zum Einsatz kommt, wenn verhindert werden soll, dass sich die kletternde Person im Falle eines Sturzes kopfüber dreht. Passieren kann dies z.B. beim Tragen eines Rucksacks oder bei starkem Übergewicht. Die meisten Menschen haben hingegen einen optimalen Schwerpunkt, sodass die zusätzliche Befestigung an der Brust meist nicht erforderlich ist.
  • Komplettgurten: Bei Komplett - oder Kombigurten handelt es sich um ein Gurtsystem, das den kompletten Körper umfasst. Brust- und Hüftgurt sind hier also miteinander verbunden. Kombigurte werden vor allem beim Klettersteiggehen und in Hochseilgärten sowie beim Industrieklettern verwendet, da Stürze hier ohnehin vermieden werden sollen, im Idealfall also eine Ausnahme darstellen. Aus diesem Grund kann hier zugunsten eines besseren Halts auf die „Leichtigkeit“ eines simplen Hüftgurtes verzichtet werden. Auch Menschen mit wenig ausgeprägter Taille sowie Kinder sollten aus Sicherheitsgründen besser auf einen Komplettgurt zurückgreifen. Für letztere gibt es so genannte Kleinkörpergurte , also Kombigurte, die speziell für Personen mit einem Gewicht von unter 40 kg entwickelt wurden.

Sicher ist sicher: Relevante Sicherheitsaspekte bei Klettergurten

Zusammen mit dem Kletterseil zählt der Klettergurt zweifelsohne zu den Ausrüstungsgegenständen, die beim Klettern im wahrsten Sinne des Wortes „überlebenswichtig“ sind. Somit solltest du bei der Sicherheit deines Gurtes keine Kompromisse eingehen:
  • Achte auf entsprechende Sicherheitszertifikate : Bevor ein Klettergurt innerhalb der EU auf den Markt gebracht werden darf, muss er zunächst die grundlegenden Sicherheitsstandards erfüllen. Diese Kriterien sind in der EN 12277 festgelegt. So muss ein Klettergurt beispielsweise eine bestimmte Reißfestigkeit aufweisen.
  • Wähle stets den richtigen Einbindepunkt : Je nach Modell kann der Gurt direkt am Gurt, am Beinlaufsteg oder in seltenen Fällen auch direkt in der Sicherheitsschlaufe eingebunden werden. Orientiere dich hierbei immer an den Angaben des Herstellers.

Ausführungen & Arten von Klettergurten

Klettergurte unterscheiden sich jedoch nicht nur in ihrer Befestigungsart (Brust-, Hüfte- oder Komplettgurt). Vielmehr erhält man Klettergurte in zahlreichen Varianten und Ausführungen. Neben klassischen Klettergurten für das Sportklettern in der Halle, gibt es obendrein auch extra leichte Modelle für Extremsportler sowie spezielle Damen- und Kinderklettergurte.

Alleskönner und Spezialisten: Klettergurte nach Einsatzzweck

Allroundklettergurte sind weder dick noch dünn, haben eine leichte Polsterung und kommen mit zahlreichen Materialschlaufen daher. Sie sind ideal für Einsteiger. Um für jede Sportart und jeden Einsatzzweck optimal gerüstet zu sein, besitzen viele Kletterer aber auch mehrere Gurte mit unterschiedlichen Eigenschaften.
  • Sportklettergurte: Das Hauptziel beim Sportklettern besteht darin, das Ende der (Fels-) Wand so schnell wie möglich zu erreichen. Sportklettergurte überzeugen demnach mit einem leichten Gewicht. Zum schnellen Anlegen des Klettergurtes, findet man hier oft keine verstellbaren Beinschlaufen. Stattdessen sind viele Sportgurte mit einem simplen Gummizug ausgestattet.
  • Alpintouren: Bei Alpintouren, auf denen das Erreichen des Berggipfels als wichtiger erachtet wird als sportliche Höchstleistungen, ist eine gute Polsterung des Gurtes unabdingbar. Immerhin sind lange Hängepartien im Stand hier keine Seltenheit. Außerdem sollte sich der Gurt bestmöglich verstellen lassen, damit er sowohl über das T-Shirt als auch die Regenjacke passt.
  • Hochtouren (in Gletschernähe): Klettergurte für Hochtouren verfügen meist über keine (oder nur eine leichte Polsterung), da das leichte Gewicht des Gurtes hier oberste Priorität hat, insbesondere dann, wenn du in einer Seilschaft unterwegs bist.
  • Klettersteige: Beim Absolvieren eines Klettersteigs sollten Stürze, so gut es geht, vermieden werden. Das Gleiche gilt auch für das bewusste „ins-Seil-setzen“. Auf ein zusätzliches Polster kann daher verzichtet werden. Da hier außerdem nur wenige Karabiner benötigt werden, kommen Gurte für Klettersteige oft mit nur einer einzigen Materialschlaufe daher.
  • Canyoning: Beim Canyoning, dem Durchqueren von Schluchten, haben sich wiederum spezielle Gurte mit zusätzlichem Abriebschutz im Bereich des Gesäßes bewährt. Denn für die Kombination aus Klettern, Rutschen, Abseilen und Schwimmen kommt nur ein Gurt aus robusten, langlebigen Materialien infrage.
  • Big Wall: Da du beim Besteigen besonders hoher Felswände oft mehrere Tage am Felsen hängst, kommen beim Big-Wall-Klettern meist extra breite, dick gepolsterte Klettergurte zum Einsatz, die eine Sicherung an der Wand auch während des Schlafens ermöglichen, ohne dass der Gurt dafür ausgezogen werden muss.

Die besten Klettergurte für Damen, Herren & (Klein-) Kinder

Klettergurte für Frauen wurden, im Vergleich zu den beliebten Unisex-Modellen, speziell auf die weibliche Anatomie abgestimmt. Ähnlich verhält es sich auch mit den so genannten Kinderklettergurten. Ein guter Klettergurt für Kinder sollte nicht nur komplett verstellbar sein, sondern ebenfalls über
  • kindersicherere Rücklaufschnallen,
  • schmale und starke Gurtbänder,
  • ein rotierendes Gurtband am Hüftgurt (bestmögliche Zentrierung des Anseilpunktes)
verfügen. Normalerweise liegt auch der Anseilpunkt bei Kinderklettergurten etwas höher, da Kinder tendenziell einen höheren Körperschwerpunkt haben als Erwachsene, was dazu führt, dass der Oberkörper des Kindes leichter nach hinten fällt. Kindergurte gibt es sowohl als Sitzgurt als auch als Komplettgurt. Während größere Kinder sich wegen der leichteren Handhabung gerne für einen Hüftgurt entscheiden, sollten Kleinkinder unter 4 Jahren bzw. Kinder mit einem Gewicht von unter 35 kg zu ihrer eigenen Sicherheit besser mit einem Kombigurt ausgestattet werden.

Der perfekte Sitz: Tragekomfort & Handling von Klettergurten

Für maximale Sicherheit, vor allem im Falle eines unerwarteten Sturzes, ist ein guter und bequemer Sitz des Klettergurtes unabdingbar. Folgende Aspekte gilt es hierbei zu berücksichtigen:
  • Der Gurt sollte so bemessen sein, dass er auch über dickerer Kleidung getragen werden kann.
  • Die Beinschlaufen sollten so eng sein, dass der Gurt weder drückt noch das Band unangenehm in die Haut einschneidet, aber so weit, dass eine flache Hand problemlos darunter Platz findet.
  • Die Verschlussschnallen sollten flüssig laufen und sich nicht plötzlich lockern.
Klettergurte mit breiten, verstellbaren Beinschlaufen bieten maximale Flexibilität, sind allerdings etwas schwerer als beispielsweise Sportgurte mit einfachen Gummischlaufen. Wer neben der Sicherheit Wert auf einen gesteigerten Tragekomfort legt, sollte sich für einen Klettergurt entscheiden, der sowohl an den Beinen als auch im Bereich des Rückens möglichst breit ist. Luftdurchlässige Bein- und Hüftschlaufen sorgen außerdem für eine bestmögliche Durchlüftung und wirken so lästigem Schwitzen entgegen.

Lass dich fallen: Mit dem passenden Klettergurt von Decathlon

Hier bei Decathlon findest du eine große Auswahl an praktischen Klettergurten, egal ob für Kinder oder Erwachsene, für das Klettern in der Halle oder anspruchsvolle Bergtouren. Neben einem komfortablen Klettergurt benötigst du, je nach Sportart, auch einen Kletterhelm, ein Seil oder diverses Zubehör. Profitiere von unserem umfangreichen Angebot an Produkten für Freizeitkletterer & Profis.

FAQ:

Wie fest/eng sollte ein Klettergurt sitzen?

Achte darauf, dass der Gurt eng anliegt, die Gurtbänder aber an keiner Stelle einschneiden. Der Gurt sollte so festsitzen, dass du nicht herausrutschen kannst. Die Beinschlaufen müssen außerdem so weit festgezogen werden, dass sie relativ weit oben (am Oberschenkel) sitzen.

Wie lange halten Klettergurte und wann sollte man einen Klettergurt ersetzen/ austauschen?

Jeder Klettergurt wird irgendwann spröde und muss ausgetauscht werden. Im Schnitt beträgt die Lebensdauer eines Klettergurtes ca. 10-12 Jahre. Gurte mit Spezialfasern sollten hingegen bereits nach maximal 2-5 Jahren ersetzt werden. Darüber hinaus können auch die Nutzungsintensität und -häufigkeit sowie die Art des Kletterns erheblichen Einfluss auf den Verschleiß von Klettergurten haben: Häufige Stürze und das Klettern mit direktem Kontakt zum Felsen (Rissklettern) können dem Material zusetzen und die Langlebigkeit des Gurtes erheblich beeinträchtigen. Generell ist der Materialverschleiß beim Outdoorklettern höher als in der gut klimatisierten Kletterhalle. Grund dafür sind die unterschiedlichen Umwelteinflüsse wie Regen, Sonne oder Verschmutzungen. Zu deiner eigenen Sicherheit (und der deiner Kletterpartner) solltest du deinen Klettergurt regelmäßig auf Verschleißerscheinungen oder Beschädigungen hin überprüfen und dich ggf. von einer fachkundigen Person beraten lassen. Insbesondere dann, wenn sicherheitsrelevante Stellen wie die Bein- oder die Anseilschlaufe dünner werden, solltest du über die Anschaffung eines neuen Klettergurtes nachdenken.

Wie sollte ich meinen Klettergurt transportieren und lagern?

Um das Material vor Nässe und Schmutz sowie der Beschädigung durch scharfe Gegenstände (z.B. Steigeisen) zu schützen, ist es sinnvoll, den Klettergurt immer in einer separaten Tasche aufzubewahren. Bevor du den Klettergurt an einem trockenen, sauberen Ort (zwischen-) lagerst, solltest der Gurt vollständig trocken sein.

Klettergurt vs. Klettersteigset: Was ist der Unterschied?

Sowohl der Klettergurt als auch ein Klettersteigset sind zentrale Bestandteile einer jeden Klettersteigausrüstung. Ein vollständiges Klettersteigset besteht aus einer Einbindeschlaufe (zum Befestigen des Klettersteigsets am Klettergurt), einen Bandfalldämpfer (zum Abfangen der Stöße im Falle eines Sturzes) sowie zwei Lastarmen mit Karabinern zum Einhängen ins Drahtseil. Als Klettergurt hat sich hier ein universell einsetzbares Modell mit verstellbaren Beinschlaufen und einer vertikalen Einbindeschlaufe bewährt. Auf eine Polsterung kann hingegen meist verzichtet werden, da Stürze beim Begehen von Klettersteigen ohnehin vermieden werden sollten.