Warum brauche ich Handschuhe beim Rudern und welche sind richtig?

Warum brauche ich Handschuhe beim Rudern und welche sind richtig?

Ruderhandschuhe schützen dich zuverlässig vor unangenehmen Blasen, kalten Händen sowie anderen äußeren Einflüssen. Erfahre jetzt mehr!

Rudern macht Spaß, hält fit und verspricht unvergessliche sowie entspannende Aufenthalte in der Natur. Aber selbst für hartgesottene Ruderer gilt: Schmerzende Blasen und wunde Handflächen können die Freude am Rudersport leicht trüben. Gute Sporthandschuhe bieten hier schnelle und wirksame Abhilfe. In diesem Artikel erfährst du, auf was du beim Kauf geeigneter Ruderhandschuhe auf jeden Fall achten solltest.

Füße, Gesäß… und Hände – die 3 Kontaktpunkte zwischen Ruderer und Boot

Beim Rudern gibt es drei unterschiedliche Kontaktpunkte zwischen dem Boot bzw. dem Rudergerät und dem Ruderer selbst: Während die Füße über das Stemmbrett fest mit dem Ruderboot verbunden sind, dabei aber gewichtsmäßig nur wenig beansprucht werden, sind Gesäß und Hände beim Rudern starken Belastungen ausgesetzt:

Füße:
Da die Füße beim Ruder keinerlei Körpergewicht tragen müssen, hast du hier nur selten mit wunden Stellen oder anderen Problemen zu kämpfen. Trotzdem solltest du an dieser Stelle Wert auf gutsitzende und bequeme Sportschuhe legen, da diese deine Füße schützen und dir außerdem mehr Stabilität bieten.

Gesäß:
Eine angenehme Sitzposition ist beim Rudern unerlässlich. Um die Gesäßmuskulatur zu entlasten, greifen viele Ruderer auf Handtücher oder spezielle Sitzkissen zurück. Doch weniger ist hier definitiv mehr: Solltest du also feststellen, dass der Po während des Ruderns etwas einschläft, solltest du dich besser für ein dünneres Polster entscheiden. Infolgedessen kann es sonst zu unangenehmen Krämpfen oder gar Taubheitsgefühlen kommen.

Hände:
Neben dem Gesäß sind es vor allem die Hände, die beim Rudern besonders stark in Mitleidenschaft gezogen werden. So entstehen bereits nach kurzer Zeit Blasen und es bildet sich vermehrt Hornhaut an den Handflächen. Diese schützt zwar auf der einen Seite vor Verletzungen, kann aber bei nassem Wetter und heißen Temperaturen die Blasenbildung weiter vorantreiben. Insbesondere im Trainingslager, wo statt ein oder zwei Mal auf einmal mehrere Trainingssession an der Tagesordnung stehen, sind schmerzhafte Blasen definitiv keine Seltenheit. Im schlechtesten Fall ist an ein weiteres Rudertraining unter Umständen nicht mehr zu denken.

Kaufkriterien: So findest du die passenden Ruderhandschuhe

Das Tragen von Handschuhen verhindert nicht nur das Entstehen von Blasen und Schwellungen, sondern wirkt ebenfalls einer übermäßigen Hornhautbildung entgegen – und hat sich daher nicht nur beim klassischen Rudern auf dem Wasser, sondern auch beim Ergometer-Training bewährt. Aber auch bei anderen Outdoor- und Wassersportarten wie dem Kanufahren oder auch beim Fitnesstraining können Ruderhandschuhe zum Einsatz kommen. Welche Handschuhe am ehesten für dich infrage kommen, ist letztendlich eine individuelle Entscheidung. Aus diesem Grund kann es sich lohnen, mehrere Handschuhe auszuprobieren und, wenn möglich, probezutragen. Folgende Aspekte solltest du bei deiner Kaufentscheidung berücksichtigen:

Material: 
Handschuhe, die du beim Rudern tragen möchtest, sollten aus einem möglichst widerstandsfähigen sowie wasser- und winddichten Stoff gefertigt sein. Schließlich bist du als Ruderer in der Regel auch bei weniger gutem Wetter auf dem Wasser unterwegs. Darüber hinaus sind weiche Kunstleder-Applikationen an den Handflächen bei vielen Ruderern besonders beliebt. Sie garantieren nicht nur einen besseren Sitz, sondern sorgen obendrein auch für einen höheren Tragekomfort. Idealerweise sollte der Handrücken aus einem atmungsaktiven Mesh-Material bestehen, sodass die entstehende Feuchtigkeit problemlos nach außen geleitet werden kann. Stark schwitzende Hände gehören so der Vergangenheit an.
Während der kälteren Wintermonate haben sich zudem wärmere Modelle mit einem Vlies-Futter im Inneren bewährt. Verzichten solltest du hingegen auf eine allzu dicke Polsterung von außen, da dich die Handschuhe sonst zu stark in deinen Bewegungen einschränken und einen festen und sicheren Griff erschweren. Aus demselben Grund sind beispielsweise Fahrradschuhe zum Rudern eher ungeeignet.

Tragegefühl: 
Achte darauf, dass die Handschuhe straff sitzen, dich gleichzeitig aber weder behindern noch unangenehme Druckstellen hinterlassen.

Guter Grip: 
Ein guter Grip ist beim Rudern das A und O! Denn nur wenn die Skulls oder Riemen sicher in der Hand liegen, sind gleichmäßige, zügige und vor allen Dingen synchrone Ruderbewegungen überhaupt möglich. Einige Modelle verfügen außerdem über eine Touch-Funktion zum Bedienen des Smartphones oder kommen mit einer kleinen Tragetasche daher, in der sich die Handschuhe zwischendurch verstauen lassen.

Form: 
Den mit Abstand besten Schutz vor Bildung von Blasen und Schwellungen bieten dir Handschuhe mit einer Krümmung, da die Faltenbildung hier wesentlich geringer ist. Abgehen davon hast du stets die Wahl zwischen fingerlosen Handschuhen und Handschuhen mit Fingern. Gerade letztere eignen sich hervorragend fürs Rudern an kalten Tagen. Handschuhe ohne Finger überzeugen wiederum mit einem höheren Tragekomfort.

Gewicht: 
Damit du deine Ruderhandschuhe bei Nichtbenutzung einfach in die Tasche stecken kannst, ohne dass sie dich dort weiter stören, sollten die Handschuhe deiner Wahl möglichst wenig wiegen.

Verschluss: 
Ein simpler Kletterverschluss am Handgelenk eignet sich optimal, um die Handschuhe schnell an und ausziehen zu können. Der Verschluss sollte dabei möglichst dünn sein und ebenfalls aus einem atmungsaktiven Material bestehen, sodass die Handschuhe in der Tasche schnell trocknen können. 

Blasen ade: Die richtige Pflege für (geschundene) Ruderer-Hände 

Blasen an den Händen sind lästig, schmerzhaft… und lassen sich mit der richtigen Handpflege durchaus vermeiden. So solltest du nicht nur stets geeignete Handschuhe tragen, sondern auch

… überschüssige Hornhaut rechtzeitig entfernen. Besonders gut geht das mit einem Bimsstein. Hartnäckigen Stellen kannst du mit einem speziellen Hornhauthobel zu Leibe rücken.

…eine gute Handcreme verwenden, die deine Hände pflegt und mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt.

… nach dem Training Ruder-Balm auftragen. Dieser wurde eigens für die Bedürfnisse von Ruderern entwickelt und kann durch seine antibakterielle Wirkung den Heilungsprozess von Blasen erheblich beschleunigen. 

Hat sich bereits eine Blase gebildet, hat sich eine der folgenden Vorgehensweisen bewährt, je nachdem, ob die Blase bereits aufgeplatzt ist oder nicht. Wenn nicht, empfiehlt es sich, die noch mit Flüssigkeit gefüllte Blase mit einer sterilen Nadel aufzustechen und auszudrücken. Ist die Blase hingegen bereits offen, kannst du die betroffene Hand für längere Zeit in heißes Salzwasser halten. Dadurch wird die Wunde gereinigt und die Blase trocknet Schritt für Schritt aus. In beiden Fällen solltest du im Nachhinein eine antiseptische Salbe auftragen und die Stelle mit einem Pflaster vor dem Eindringen von Schmutz und Keimen schützen. Wechsle das Pflaster dabei etwa zwei Mal pro Tag (ca. alle 12 Stunden). Alternativ kannst du auch ein Blasenpflaster verwenden, das sich von selbst ablöst, sobald die Blase abgeheilt ist. Sollte nach 3-4 Tagen keine Besserung eintreten, ist ein Arztbesuch dringend anzuraten. 

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