Ketten, Ankerrollen

Ankerwinden und Ankerketten zum Einholen des Ankers

Eine Ankerwinde ist ein mechanisches Gerät, mit dem man einen Schiffsanker leicht an Bord holen kann. Denn je nach Größe und Gewicht können manche Anker schwer oder gar nicht allein eingeholt werden. Er wird in der Nähe der Ankerkette am Bug des Bootes angebracht.Die Kettennuss ist eine Schlüsselkomponente der Ankerwinde. Sie ist der Zahnkranz, um den die Kette gewickelt wird. Eine Kettennuss hat das exakte Profil der Ankerkette, sodass die Kettenglieder einrasten können, um den Anker zu ziehen.Tipp: Bootsleitern, Beiboote und Fender sind wichtige Hilfsmittel, wenn du deinen ankern und an Land gehen möchtest. 

Manuelle oder elektrische Ankerwinde?

Eine Ankerwinde kann handbetrieben werden oder elektrisch sein. Eine manuelle Ankerwinde wird mit einer Kurbel bedient, während eine elektrische Ankerwinde mit einem kleinen Motor ausgestattet ist. Dieser wird von einer Batterie gespeist und kann so den Anker einholen. Wenn du genügend elektrische Leistung für den Betrieb bereitstellen kannst, ist eine elektrische Ankerwinde die komfortabelste Lösung, um den Anker schnell einzuholen.Wenn du keine Batterie oder kein elektrisches Ladesystem hast und eine Ankerwinde installieren möchtest, solltest du dich für eine manuelle Ankerwinde entscheiden. Sie ist leichter und einfacher zu installieren als ihr elektrisches Pendant, aber es dauert länger und erfordert mehr Kraftaufwand, um den Anker einzuholen. Allerdings sind Ankerwinden mit Handkurbel schwerer zu finden. Die meisten Ankerwinden auf dem Markt sind überwiegend elektrisch betrieben.

Welche Arten von Ankerwinden gibt es?

Es gibt zwei Arten von Ankerwinden: horizontale und vertikale Ankerwinden. Der Typ der Ankerwinde wird durch die Drehachse der Ankerwinde bestimmt. Eine vertikale Ankerwinde kann mit einer Spille ausgestattet sein. Die Wahl des Ankerwinden-Typs richtet sich hauptsächlich nach der Tiefe des Ankerplatzes und dem verfügbaren Platz an Deck.

Merkmale einer horizontalen Ankerwinde

Eine horizontale Ankerwinde wird auf dem Deck des Bootes installiert, ihre Installation ist relativ einfach. Sobald die Ankerleine eingeholt ist, muss ein Mindestabstand von ca. 30 cm zur Oberseite des Kettenschachts bestehen, damit die Kette durch die Schwerkraft verstaut werden kann. Diese Art von Ankerrolle eignet sich am besten für Boote mit einem kleinen Ankerkasten.

Merkmale einer vertikalen Ankerwinde

Der größte Teil einer vertikalen Ankerwinde befindet sich unter Deck und ist somit verborgen. Dies erfordert jedoch einen größeren Mindestabstand zwischen dem eingeholten Anker und der Oberseite des Kettenschachts als bei einer horizontalen Ankerwinde, nämlich etwa 40 cm. Daher ist es notwendig, einen ausreichend großen Ankerkasten zu haben.

So passt du die Ankerwinde an die Kette an

Je nach Norm deiner Ankerkette solltest du darauf achten, eine Kettennuss mit der passenden Norm zu nehmen. In Europa werden die beiden Normen ISO und DIN verwendet. Beachte, dass die Kette bei einer horizontalen Ankerwinde eher zum Überschlagen neigt als bei einer vertikalen Ankerwinde. Das liegt daran, dass die Kette bei einer vertikalen Ankerwinde eine 180°-Drehung macht, während sie bei einer horizontalen Ankerwinde etwa 90° vollführt, weshalb sie dort etwas weniger Halt hat.

Tipps zur richtigen Verwendung und Pflege einer elektrischen Ankerwinde

Um einen vorzeitigen Verschleiß der Ankerwinde zu vermeiden und ihre Lebensdauer zu verlängern, pflege deine Ankerwinde gut und bediene sie richtig. Hier sind einige Tipps:

• Halte bei der Installation der Ankerwinde einen Abstand von einem Meter zwischen der Ankerrolle und der Kettennuss ein. Achte  auch auf die Herstellerangaben zur Neigung der Kette.
• Lass die Kette beim Ankern nicht auf der Reling liegen, sondern blockiere sie mit einer dafür vorgesehenen Klampe.
• Achte darauf, dass der Anker beim Einholen durch die Ankerwinde keine Erhebung im Ankerkasten bildet. Es kann erforderlich sein, die Kette im Kettenschacht auszubreiten, damit sie die Ankerwinde nicht blockiert.
• Schalte die Stromversorgung der Ankerwinde immer ab, wenn sie nicht benutzt wird und wenn du Wartungsarbeiten durchführst.
• Spüle die Ankerwinde und den Ankerkasten mit Süßwasser ab, wenn du das Deck reinigst.
• Führe regelmäßig eine Überprüfung der elektrischen Anschlüsse durch.
• Führe jedes Jahr eine Kontrolle mit Hilfe eines Fachmanns durch.

FAQ

Welche Zugkraft der Ankerwinde sollte ich wählen?

Um die benötigte Zugkraft der Ankerwinde zu bestimmen, musst du das Gewicht deiner Ankerleine, d. h. der Kette und des Ankers, berücksichtigen. Je tiefer du ankerst, desto stärker muss die Ankerwinde sein, da die Ankerleine länger und schwerer einzuholen ist. Im Allgemeinen rechnet man mit einer Arbeitslast, die mindestens dem 3- bis 4-fachen des Gesamtgewichts der Festmacherausrüstung (Kette und Anker) entspricht.Häufig wird auch die Reißkraft angegeben, d. h. die maximale momentane Kraft, die zum Ausreißen des Ankers erforderlich ist. Man rechnet mit einer Mindest-Reißkraft von etwa dem Fünffachen des Gewichts der Ankerausrüstung (Kette und Anker).Bitte beachte, dass diese Berechnungen nur Richtwerte sind. Zöger nicht, mit dem Hersteller zu sprechen oder dich von einem spezialisierten Techniker beraten zu lassen, um die für deine Situation am besten geeignete Kraft zu wählen. Es ist immer besser, eine etwas überdimensionierte als eine unterdimensionierte Leistung zu wählen, wenn es um die Lebensdauer der Ankerwinde geht.

Welche Wasserdichtigkeit sollte der Motor der Ankerwinde haben?

Bei der Auswahl eines Motors ist es sehr wichtig, dass du die Wasserdichtigkeit des Motors berücksichtigst. Nicht alle Motoren für Ankerwinden haben die gleiche IP-Norm (Wasserdichtigkeitsindex) und nicht alle sind wasserdicht. Achte auf die Angaben des Herstellers.Die IP-Norm ist mit IPXY codiert, wobei sich X auf den Widerstand gegen feste Körper und Y auf den Widerstand gegen flüssige Körper bezieht. Der Schutz gegen feste Körper wird nicht immer angegeben, man findet z. B. eine Kodierung IPX7.Hier sind die verschiedenen Schutzniveaus gegen Flüssigkeiten aufgeführt:

• IPX4: Widerstand gegen Wasserspritzer von allen Seiten.
• IPX5: Widerstand gegen Wasserstrahlen aus jedem Winkel.
• IPX6: Widerstand gegen starke Wasserstrahlen.
• IPX7: zeitweiliges Eintauchen in Wasser möglich (die Dauer muss dann vom Hersteller angegeben werden).
• IPX8: dauerhaftes Eintauchen in Wasser möglich