6 Tipps, um Blasen am Fuß schnell loszuwerden

6 Tipps, um Blasen am Fuß schnell loszuwerden

Blasen sind unangenehm und lästig, gerade beim Trekking. Lese jetzt, wie du Blasen vermeiden & richtig behandeln kannst.

Ob an der Ferse oder an den Zehen: Blasen und Druckstellen sind unter Sportlern weit verbreitet und oft so unangenehm oder gar schmerzhaft, dass sie gerade auf mehrtägigen Wanderungen schnell zum Problem werden können. In diesem Artikel verraten wir dir 6 Tipps, die dir dabei helfen, der Blasenbildung vorzubeugen und bereits vorhandene Blasen schnell wieder loszuwerden.

Blasen vermeiden beim Trekking und Wandern: wie entstehen die lästigen Wegbegleiter? 

Die menschliche Haut besteht aus 3 Schichten, die alle jeweils unterschiedliche Funktionen erfüllen und normalerweise eng miteinander verbunden sind:

1. Die Oberhaut (Epidermis) fungiert in erster Linie als Barriere zum Schutz vor äußeren Einflüssen wie mechanischen Belastungen oder Sonneneinstrahlung. Gleichzeitig verhindert sie ein Eindringen von Keimen und Bakterien. Zu diesem Zweck besteht die Epidermis zu etwa 90 % aus einer Hornschicht, die sich von selbst regelmäßig erneuert.

2. Die mittlere Hautschicht, die Lederhaut (Corium/ Dermis), setzt sich aus einem relativ festen Bindegewebe und zahlreichen Talgdrüsen zusammen. Sie dient nicht nur der Befestigung zwischen Oberhaut und Unterhaut, sondern auch der Versorgung der Epidermis mit Nährstoffen.

3. Die Unterhaut (Subcutis) besteht aus lockerem Bindegewebe, wobei die integrierten Fettzellen sowohl als Energiespeicher als auch als Schutz vor einer Unterkühlung dienen.

Wird die Haut nun stark beansprucht (beispielsweise durch dauerhaften Druck oder mechanische Reibung) beginnen sich die kleinen Verzahnungen zwischen den einzelnen Hautschichten voneinander zu lösen, sodass sich kleine Hohlräume bilden, die sich nach und nach mit Gewebeflüssigkeit oder Blut füllen: Es entsteht eine Blase. Diese heilt in der Regel innerhalb weniger Tage wieder ab. Voraussetzung für einen schnellen Wundheilungsprozess ist jedoch, dass die betroffene Stelle nicht weiter gereizt wird. Und genau hier liegt oft das Problem. Schließlich werden die Füße beim Wandern weiterhin stark belastet, weswegen es meist wesentlich länger dauert, bis die Blase wieder vollständig verschwunden ist. Besser lässt du es daher gar nicht erst so weit kommen. 

Tipp 1:Blasen effektiv vorbeugen

Um zu verhindern, dass sich auf längeren, anstrengenden Fußmärschen Blasen bilden, gilt es, 1. die Reibung und den Druck auf die Füße zu reduzieren und 2. für ein ausreichend trockenes Fußklima zu sorgen. Das liegt daran, dass (Reibungs-) wärme und Feuchtigkeit die Entstehung von Blasen begünstigen. Achte deshalb unbedingt auf….

...die richtigen Wander- bzw. Trekkingschuhe: Ein gutes Schuhwerk ist insbesondere beim Trekking im Gebirge oder in unwegsamen Gegenden das A und O. Die Schuhe sollten gut und bequem sitzen, d.h. weder drücken noch hin- und herrutschen können und müssen stets auf die geplante Tour abgestimmt werden. Dabei solltest du nicht nur die Schwierigkeit der Route, sondern auch Wetter und Außentemperaturen berücksichtigen: Mit Ausnahme der Wintermonate oder Trekkingtouren in extrem kalten Gebieten, empfiehlt es sich, zugunsten der Atmungsaktivität auf Schuhe mit Gore-Tex-Membran zu verzichten. Denke außerdem daran, deine Schuhe vor dem erstmaligen Tragen gut einzulaufen, da gerade Wanderschuhe aus Leder noch stark nachgeben und sich erst nach und nach der individuellen Fußform anpassen.

… die passenden Wandersocken: Die Bedeutung hochwertiger Funktions- oder Wandersocken für das Fußklima wird sehr häufig unterschätzt. Als Bindeglied zwischen Fuß und Schuh spielen die Socken jedoch eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Blasen. Idealerweise sollten sie möglichst eng anliegen, keine Falten werfen und schnell trocknen. Bewährt haben sich funktionale Materialien wie Merinowolle oder auch synthetische Funktionsstoffe. Baumwolle ist hingegen eher nicht geeignet, da sie sich zu stark vollsaugt und es vergleichsweise lange dauert, bis die Socken wieder vollständig trocken sind. In jedem Fall sollten Wanderschuhe und -socken perfekt aufeinander abgestimmt werden. Darüber hinaus ist es ratsam, die Socken spätestens abends zu wechseln und vorsichtshalber immer ein Paar Ersatzsocken mit dabei zu haben.

… ausreichend Erholungsphasen: Plane regelmäßig Pausen ein (mindestens alle 2 Stunden) und nutze die Gelegenheit, um auch deinen Füßen eine kurze Verschnaufpause zu gönnen, indem du Socken und Schuhe ausziehst, auslüftest und anschließend trocknen lässt. Ein Fußbad im kühlenden Gebirgsbach, das Laufen über eine Wiese oder spezielle Fußgymnastik verschaffen zusätzliche Linderung und verhindern ein Anschwellen der Füße.

Steinchen und Dreck im Schuh: Gewöhne dir an, Sand und anderen groben Dreck sofort aus den Schuhen zu entfernen. (Das Gleiche gilt auch für Falten in den Wandersocken). Wenn du magst, kannst du auch auf sogenannte Gamaschen zurückgreifen. Diese „abgetrennten Hosenbeine“ werden an der Wanderhose befestigt, sodass Steinchen, Stöckchen und Co. gar nicht erst in die Schuhe gelangen.

… eine gute Fußpflege: Während klassische Fußsalben die Haut unnötig stark aufweichen, eignen sich fetthaltige Cremes wie Vaseline, Melkfett oder auch die beliebte Hirschtalgsalbe hervorragend, um die Füße beim Wandern zu entlasten. Der leichte Fettfilm stellt eine zusätzliche Schutzbarriere dar, die bewirkt, dass die Haut selbst weniger beansprucht wird.

… regelmäßiges „Fußtraining“: Wer oft ohne Schuhe unterwegs ist, tut auch seinen Füßen etwas Gutes. Denn beim Barfußlaufen bildet sich Hornhaut, die den Fuß widerstandsfähiger gegenüber Druck, Reibung und anderen mechanischen Reizen macht.

… eine vorausschauende Vorsorge: Du weißt, dass du an bestimmten Stellen zur Blasenbildung neigst? In diesem Fall kann es sinnvoll sein, deine „Problemzonen“ vorsorglich mit einem Blasenpflaster oder etwas Tape abzukleben.

Tipp 2: erste Hilfe bei leichten Blasen 

Vorsorgen ist immer besser als heilen. Daher solltest du, sobald du merkst, dass deine Schuhe drücken oder scheuern und sich erste Druckstellen bilden, direkt zu Tape oder Blasenpflaster greifen und anschließend ein trockenes Paar Socken anziehen. Leichte Blasen lassen sich so meist gut in den Griff kriegen, sodass einer weiteren entspannten und schmerzfreien Wanderung nichts mehr im Wege steht. 

Tipp 3: die Gretchenfrage: Blasen aufstechen – ja oder nein?

Allgemein gilt: Das Aufstechen von Blasen birgt ein immenses Infektionsrisiko und sollte somit, wann immer möglich, vermieden werden. Trotz allem hast du bei sehr großen und schmerzhaften Blasen, häufig gar keine andere Wahl, als die Blase vorsichtig (!) zu öffnen, zumal diese in den meisten Fällen ohnehin geplatzt wäre. Gehe dabei wie folgt vor: Nimm eine sterile Einmalnadel aus der Apotheke. Alternativ können eine Nähnadel oder die Spitze eines Taschenmessers oder einer Nagelschere zum Einsatz kommen. Allerdings sollten die verwendeten Gegenstände unbedingt vorher desinfiziert werden. Verwende zu diesem Zweck ausschließlich Desinfektionsmittel. Vom „Desinfizieren“ der Nadel mit einem Feuerzeug ist dringend abzuraten. Steche dann zwei kleine Löcher in die oberste Hautschicht, damit die angesammelte Flüssigkeit abfließen kann. Die Haut darf auf keinen Fall abgeschnitten werden, da sonst Keime und Bakterien leichtes Spiel haben.

Tipp 4: Blasenpflaster und Co.: der perfekte Schutz für lädierte Füße 

Unabhängig davon, ob die Blase noch intakt oder bereits offen ist, sollte sie zum Schutz vor weiterer Beanspruchung und um Infektionen vorzubeugen immer gut abgeklebt werden, entweder mit einem Stück Tape (z.B. Leukoplast) oder einem speziellen Blasenpflaster. Blasenpflaster sind zwar etwas teurer, verfügen dafür aber über ein Polster und können solange am Fuß verbleiben, bis sie sich von selbst lösen (Das ist in der Regel erst dann der Fall, wenn die Blase vollständig abgeheilt ist)). Es gibt sie außerdem in diversen Größen und Formen. Da sich Blasenpflaster jedoch nicht zuschneiden lassen, solltest du stets mehrere, unterschiedliche Pflaster einpacken. Für einen bestmöglichen Halt solltest du die Stelle zuvor stets von Schmutz und Fett befreien und anschließend gut desinfizieren. Statt eines klassischen Desinfektionssprays kannst du hierfür auch auf einzeln verpackte Wundreinigungstücher zurückgreifen. 

Tipp 5: Teebaumöl: der nützliche Helfer aus dem Drogeriemarkt 

Das Auftragen von Wundsalben oder Cremes (wie z.B. Bepanthen) ist zur Behandlung von Blasen eher kontraproduktiv, zumindest solange die Haut noch intakt ist, weil sie die Haut nur unnötig aufweichen und Entzündungen Vorschub leisten. Linderung verspricht hingegen Teebaumöl. Aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung kann das ätherische Öl die Heilung positiv beeinflussen. Verdünne das Öl hierfür mit warmem Wasser (Verhältnis 1:3) und halte es mit einem Tuch oder Wattepad für etwa 10-15 Minuten auf die betroffene Stelle. 

Tipp 6: Blasen richtig behandeln - Vorsicht bei Entzündungssymptomen!

Gerade beim Öffnen der Blase kommt es leicht zu Entzündungen, die – wenn nicht rechtzeitig behandelt – im schlimmsten Fall sogar eine Blutvergiftung nach sich ziehen können. Bei folgenden Symptomen solltest du daher unbedingt einen Arzt aufsuchen: 

- zunehmender Schmerz (auch über die Blase hinausgehend)
- starke Wärmebildung
- Rötungen
- plötzliches Anschwellen des umliegenden Gewebes
- Eiter 

Aber auch bei sehr großen Blasen oder wenn auch nach einiger Zeit keinerlei Besserung eintritt, ist ein zeitnaher Arztbesuch dringend zu empfehlen.