Auf die hütten, fertig, los! – planung und ablauf einer hüttenwanderung
Damit eine Hüttenwanderung auch tatsächlich gelingen kann, ist eine gute und frühzeitige Vorbereitung unverzichtbar. Dazu gehört sowohl die Organisation der An- und Abreise als auch die Planung der Wanderetappen und die Auswahl der verschiedenen Berghütten.
Wann ist der ideale Zeitpunkt für eine Hüttenwanderung?
Die Wandersaison beginnt in den Bergen etwa Mitte Juni und dauert bis Ende September/ Anfang Oktober. Allerdings musst du im Juni, zumindest in den höheren Gebieten, teilweise noch mit Schnee rechnen, sodass unter Umständen nicht alle Strecken problemlos passiert werden können. Da im Herbst das Wetter oft schlechter und die Regenwahrscheinlichkeit wesentlich höher ist als im Sommer, eignen sich die Monate Juli und August rein wettertechnisch am besten zum Hüttenwandern. Jedoch sind die Wandergebiete wegen des guten Wetters zu dieser Zeit auch stärker überlaufen. Bist du also vor allem auf der Suche nach Ruhe und Entspannung, ist der frühe Herbst für dich definitiv die bessere Wanderzeit.
An- und Abreise
Je nach Route und Startpunkt der Hüttenwanderung kann die Anreise entweder mit Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen. Gerade bei längeren Wanderungen kannst du auch darüber nachdenken, noch ein paar Tage an den Urlaub dranzuhängen, um das Erlebte zu verarbeiten und dich von der letzten anstrengenden Etappe zu erholen.
Die richtige Etappenlänge
Neben deiner Fitness und Wandererfahrung solltest du die Länge der einzelnen Etappen immer auch vom Schwierigkeitsgrad der Strecke abhängig machen: So ist es ratsam, an besonders schwierigen Tagen lieber weniger Kilometer zu wandern. Bei leichteren Etappen kannst du deine Ansprüche dann wiederum etwas höher setzen. Im Schnitt solltest du jedoch nicht länger als 4-6 Stunden pro Tag (3-4 Stunden am An- und Abreisetag) unterwegs sein, um sicherzugehen, dass dir ausreichend Zeit zur Regeneration bleibt.
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst…
… dieses altbekannte Sprichwort gilt auch beim Hüttenwandern. Daher solltest du dir deinen Schlafplatz, insbesondere in der „Hochsaison“ von Juli bis August, idealerweise bereits im Voraus reservieren, entweder online oder telefonisch. Ist eine Hütte zum gewünschten Zeitpunkt bereits ausgebucht, kann es sich gegebenenfalls lohnen, die Wanderung entgegen der üblichen Laufrichtung zu starken, die Strecke also „verkehrtherum“ zu gehen. Auch sind die meisten Hütten unter der Woche weniger frequentiert als am Wochenende. Lege den Start deiner Wanderung daher am besten auf einen Wochentag. So hast du generell mehr Ruhe und bessere Chancen, auch kurzfristig noch eine passende Schlafgelegenheit zu ergattern.
Nimm Rücksicht und beachte die Hüttenregeln
Um allen Wanderern den Hüttenaufenthalt so angenehm und erholsam wie möglich zu gestalten, gibt es in den Berghütten gewisse Regeln, an die sich jeder zu halten hat:
- Obligatorische Hüttenruhe (meist ab 22 Uhr): Egal ob du spät abends in der Hütte ankommst oder in den frühen Morgenstunden aufbrichst -verhalte dich möglichst ruhig und packe deinen Rucksack im Zweifelsfall bereits vorher, um die anderen Gäste nicht mitten in der Nacht aufzuwecken.
- Hüttenschlafsack: Auch wenn die Hüttenbetreiber ihren Gästen häufig kleine Kissen und Decken zur Verfügung stellen, ist auch die Nutzung eines leichten Hüttenschlafsacks aus hygienischen Gründen Pflicht.
- Essenszeiten: In den meisten Hütten gibt es zwischen 17 und 18 Uhr Abendessen, wobei du zwischen 1-2 regionalen Gerichten wählen kannst. Bist du Vegetarier oder Veganer, solltest du das dem Hüttenbetreiber bereits bei der Anmeldung mitteilen. In der Regel steht jedoch immer auch ein fleischloses Gericht zur Auswahl. Frühstücken kannst du meist zwischen 6:30 und 8 Uhr.
Bedenke außerdem, dass die Warmwasseraufbereitung gerade in abgelegenen Gebirgsregionen relativ aufwendig und kostspielig ist, weswegen das Duschen in vielen Hütten gar nicht – oder nur mit Münzzahlung- möglich ist. Auch auf dauerhaften Strom, WLAN und Handyempfang wirst du auf deiner Hüttentour weitgehend verzichten müssen.
Verfolge den Wetterbericht
Aufgrund der hohen Wetterunbeständigkeit in den Bergen solltest du die Wetterlage stets im Blick behalten. Mach dich bereits während der Planungsphase mit den vorherrschenden Witterungsbedingungen und klimatischen Voraussetzungen vertraut und berücksichtige dies bei der Wahl deiner Kleidung und Ausrüstung. Aber auch unterwegs solltest du immer wieder den Wetterbericht checken und deine Tour bei Bedarf an die neuen Gegebenheiten anpassen.