Die verschiedenen segelscheine im überblick
Wenn du in Deutschland segeln lernen möchtest, steht dir die Nutzung eines komplexen, aufeinander aufbauenden Führerscheinsystems zur Verfügung. Es gibt verschiedene Führerscheine für Sportboote, von denen einige gesetzlich vorgeschrieben sind. Andere hingegen dienen nur zum freiwilligen Nachweis der notwendigen Kenntnisse. In unserem Überblick findest du den richtigen Segelschein für deine Ansprüche.
Grundschein
Hierbei handelt es sich um eine grundlegende Ausbildung, die den ersten Einstieg in den Segelsport darstellt. In einer Jolle oder einem kleinen Kielboot erlernst du An- und Ablegemanöver, das Wenden und Halsen und wichtige Knoten. Nach dieser vorrangig praktischen Ausbildung wirst du in der Lage sein, bei ruhigem Wetter ein Segelboot zu führen.
Sportbootführerschein Binnen (SBF Binnen)
Der SBF Binnen berechtigt dich zur Führung eines Sportbootes unter Segel oder Motor mit über 11,03 kW Nutzleistung auf Straßen der Binnenschifffahrt. Im zugehörigen Kurs erlernst du grundlegendes Wissen über das Binnenschifffahrtsrecht und die Fahrzeugführung. Letzteres musst du auch in einer praktischen Prüfung umsetzen können.
Sportbootführerschein See (SBF See)
Mit diesem Schein darfst du Segelyachten und Motorboote mit über 11,03 kW Nutzleistung auf Küstenmeeren und angrenzenden Gewässern führen. Zusätzlich zu den Inhalten des SBF Binnen musst du in der Prüfung für den SBF See auch ausreichende Kenntnisse zu den Themen Navigation, Seeschifffahrtsrecht und Wetterkunde vorweisen.
Sportküstenschifferschein (SKS)
Wer später einmal auf hoher See segeln möchte, interessiert sich meist zuerst für den SKS. Hier werden die Kenntnisse, die dir bereits in den Kursen für den SBF Binnen oder den SBF See vermittelt wurden, weiter vertieft. Die Prüfungen musst du innerhalb von zwei Jahren abschließen.
Sportseeschifferschein (SSS)
Beim SSS handelt es sich um den amtlich empfohlenen Segelschein für die Führung einer Yacht in küstennahen Seegewässern. Dazu zählen unter anderem die Ostsee, die Nordsee und das Mittelmeer. Hast du den SSS erworben, darfst du damit auch gewerblich genutzte Sportboote führen.
Sporthochseeschifferschein (SHS)
Der SHS ist das höchste "Karriereziel" im Führerscheinwesen der deutschen Sportboote. Für die weltweite Führung motorbetriebener Yachten und Segelboote wird er amtlich empfohlen. In der Ausbildung erlernst du vertiefte Inhalte der astronomischen Navigation, des Seerechts auf internationalen Gewässern und der tropischen Wetterkunde. Auch wird dir hier beigebracht, mit einem Sextanten umzugehen.