Segeln lernen für Anfänger - Das brauchst du für den Segelschein

Segeln lernen für anfänger - das brauchst du für den segelschein

Vom Grundschein bis zum Sporthochseeschifferschein – Diese Boots- und Segelscheine gibt es. Erfahre, wann du welchen benötigst!

Segeln ist mittlerweile zum Trend geworden - und das nicht ohne Grund. Immerhin gibt dieser Sport dir die Möglichkeit, neue Landschaften zu entdecken, ganz allein mit dir und der Natur zu sein und deinen Urlaub zu einem ganz besonderen Abenteuer zu machen. Damit du auf See in Sicherheit bist und genau weißt, wie du dein Boot zu führen hast, solltest du einen Segelschein ablegen, bevor du dich an deine erste Tour wagst.

Warum sollte ich einen segelschein machen?

Natürlich sind Segelscheine vorrangig dazu da, dir wichtige Kenntnisse zu vermitteln. Hier lernst du von Profis, wie du dein Boot führen und navigieren kannst und eignest dir Kenntnisse über das Wetter und das Schifffahrtsrecht an. Segelscheine dienen also in erster Linie deiner Sicherheit und dem Spaß am Sport. Doch die Ausbildung ist nicht der einzige Punkt: Viele Bootsverleiher verlangen Segelscheine als Nachweis für deine Fähigkeiten, das Gleiche gilt für die Teilnahme an Regatten.

Vom Deutschen Seglerverband wird zunächst ein Segel-Grundkurs empfohlen, der zwischen einer und drei Wochen dauern kann. Bereits nach einer Woche wirst du bei ruhigem Wetter allein segeln können. Nach diesem Grundkurs kannst du weitere Segelscheine ablegen, die dich sogar dazu befähigen, auf hoher See zu segeln. Mache dir vorher Gedanken darüber, in welchen Gewässern du deinen Sport ausüben möchtest. Einen Führerschein erhältst du nach einer erfolgreich abgelegten theoretischen und praktischen Prüfung an einer Segelschule.

Die verschiedenen segelscheine im überblick

Wenn du in Deutschland segeln lernen möchtest, steht dir die Nutzung eines komplexen, aufeinander aufbauenden Führerscheinsystems zur Verfügung. Es gibt verschiedene Führerscheine für Sportboote, von denen einige gesetzlich vorgeschrieben sind. Andere hingegen dienen nur zum freiwilligen Nachweis der notwendigen Kenntnisse. In unserem Überblick findest du den richtigen Segelschein für deine Ansprüche.


Grundschein

Hierbei handelt es sich um eine grundlegende Ausbildung, die den ersten Einstieg in den Segelsport darstellt. In einer Jolle oder einem kleinen Kielboot erlernst du An- und Ablegemanöver, das Wenden und Halsen und wichtige Knoten. Nach dieser vorrangig praktischen Ausbildung wirst du in der Lage sein, bei ruhigem Wetter ein Segelboot zu führen.


Sportbootführerschein Binnen (SBF Binnen)

Der SBF Binnen berechtigt dich zur Führung eines Sportbootes unter Segel oder Motor mit über 11,03 kW Nutzleistung auf Straßen der Binnenschifffahrt. Im zugehörigen Kurs erlernst du grundlegendes Wissen über das Binnenschifffahrtsrecht und die Fahrzeugführung. Letzteres musst du auch in einer praktischen Prüfung umsetzen können.


Sportbootführerschein See (SBF See)

Mit diesem Schein darfst du Segelyachten und Motorboote mit über 11,03 kW Nutzleistung auf Küstenmeeren und angrenzenden Gewässern führen. Zusätzlich zu den Inhalten des SBF Binnen musst du in der Prüfung für den SBF See auch ausreichende Kenntnisse zu den Themen Navigation, Seeschifffahrtsrecht und Wetterkunde vorweisen.


Sportküstenschifferschein (SKS)

Wer später einmal auf hoher See segeln möchte, interessiert sich meist zuerst für den SKS. Hier werden die Kenntnisse, die dir bereits in den Kursen für den SBF Binnen oder den SBF See vermittelt wurden, weiter vertieft. Die Prüfungen musst du innerhalb von zwei Jahren abschließen.


Sportseeschifferschein (SSS)

Beim SSS handelt es sich um den amtlich empfohlenen Segelschein für die Führung einer Yacht in küstennahen Seegewässern. Dazu zählen unter anderem die Ostsee, die Nordsee und das Mittelmeer. Hast du den SSS erworben, darfst du damit auch gewerblich genutzte Sportboote führen.


Sporthochseeschifferschein (SHS)

Der SHS ist das höchste "Karriereziel" im Führerscheinwesen der deutschen Sportboote. Für die weltweite Führung motorbetriebener Yachten und Segelboote wird er amtlich empfohlen. In der Ausbildung erlernst du vertiefte Inhalte der astronomischen Navigation, des Seerechts auf internationalen Gewässern und der tropischen Wetterkunde. Auch wird dir hier beigebracht, mit einem Sextanten umzugehen.

Checkliste: was brauche ich für den segelschein?

Die verschiedenen Segelscheine haben bestimmte Voraussetzungen, die du in der folgenden Liste ablesen kannst.

Sportbootführerschein Binnen:
Mindestalter 14 Jahre, ärztliches Zeugnis für Sportbootführerscheinbewerber, ein gültiger KFZ-Führerschein oder ein Führungszeugnis als Beweis für deine Zuverlässigkeit (wird ausgesetzt bei minderjährigen Bewerbern)

Sportbootführerschein See:
Mindestalter 16 Jahre, ärztliches Zeugnis für Sportbootführerscheinbewerber, ein gültiger KFZ-Führerschein oder ein Führungszeugnis als Beweis für deine Zuverlässigkeit (wird ausgesetzt bei minderjährigen Bewerbern)

Sportküstenschifferschein:
Mindestalter 16 Jahre, Vorlage des SBF See, ein Nachweis über dreihundert ersegelte Seemeilen in der Küstenzone

Sportseeschifferschein:
Mindestalter 16 Jahre, Vorlage des SBF See, ein Nachweis über eintausend ersegelte Seemeilen in küstennahen Seezonen als Wachführer oder sein Vertreter

Sporthochseeschifferschein:
Mindestalter 18 Jahre, Vorlage des Sportseeschifferscheins, ein Nachweis über eintausend ersegelte Seemeilen auf See als Wachführer


Was du zum Lernen benötigst, wird dir eine professionelle Segelschule höchstwahrscheinlich zur Verfügung stellen. Selbst mitbringen solltest du allerdings passende Segelbekleidung. Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Schwimmweste zählen dazu:
- Schuhe mit rutschfestem Profil,
- wind- und wasserfeste Kleidung sowie
- robuste Segelhandschuhe.

Drei wichtige tipps für den einstieg

Segelanfänger sollten in jedem Falle auf das Wetter achten. Am besten segelt es sich bei leichtem Wind, sanftem Wellengang und einer freien Wasserfläche. Mit einer geeigneten App kannst du das Wetter vor deiner Segeltour überprüfen, um bösen Überraschungen zu entgehen. An Land bleiben solltest du bei Starkwind, Sturmwarnungen, starker Hitze und Nebel. Letzterer versperrt dir die Sicht auf andere Boote, was ebenso zu Unfällen führen kann wie ein Hitzschlag oder zu starker Wellengang.

Überprüfe weiterhin dein Boot, bevor du dich aufs Wasser wagst. Die Segel, der Bug und das Heck sollten einem kleinen Check unterzogen werden, damit du deinen Sport in einem sicheren Umfeld ausüben kannst. Bei einem eigenen Boot entstehen Schäden oft während längerer Lagerzeit, in der du nicht gesegelt bist; Leihboote können vom vorherigen Benutzer beschädigt worden sein.

Zuletzt solltest du auf den Naturschutz achten. Segeln ist ein Sport, bei dem du in direkten Kontakt mit deiner Umwelt kommst, und vor dieser Tatsache solltest du ausreichend Respekt haben. Wahre den Abstand zu Schilfzonen und zu Tieren wie Seehunden und Vögeln, um diese nicht zu belästigen. Den größten Spaß macht Sport immerhin, wenn niemand dabei zu Schaden kommt.

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