6 Tipps und Tricks für Boulder Anfänger

6 Tipps und tricks für boulder anfänger

Vom Boulder Lifestyle bis zur richtigen Ausrüstung. Mit diesen 6 Tipps und Tricks für Boulder Anfänger meisterst du den Sport in Nullkommanix.

Bouldern ist für viele kein Fremdwort mehr, denn immer mehr Kletterbegeisterte finden Gefallen am freien Klettern, dem Bouldern. Bouldern verbindet den Kraftsport und das Entfliehen aus dem stressigen Alltag ohne großen Aufwand.

Sechs hilfreiche Tipps für Boulder Anfänger und die genauen Unterschiede zum klassischen Sportklettern erfährst du jetzt in diesem Artikel.

Bouldern vs. klettern: was sind die unterschiede?

Unter der Boulder Disziplin des Klettersports versteht man das Klettern auf Absprunghöhe ohne große Sicherheitsvorkehrungen, sprich ohne Seil, Gurt oder durch Karabinersicherungen. Der Sport wird gerne im Freien an natürlichen Felswänden praktiziert, aber auch an künstlichen Indoor Kletterwänden oder im urbanen Gelände. Im direkten Vergleich zum Klettern ist Bouldern wesentlich kraftraubender, da in viel kürzeren Routen recht anspruchsvolle Probleme mit dynamischen Zügen gelöst werden müssen.

Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen Bouldern und Klettern ist das Herunterkommen vom Kletterziel. Während man sich beim Klettern von oben abseilt, springt man beim Bouldern – aufgrund der niedrigeren Höhe – einfach herunter. Übst du den Sport im Indoor Bereich aus, so wird der Boden oftmals mit dicken und weichen Matten ausgekleidet, was auch im Falle eines Sturzes für Sicherheit sorgt. Im Freien eignen sich hierfür spezielle Crashpads. Da es beim Bouldern keine zusätzliche Sicherung gibt, sind diese Sturzmatten essentiell, um Verletzungen zu vermeiden.

Beim Bouldern brauchst du mehr Fertigkeit und Präzision im Vergleich zum Sportklettern. Während du dich bei Letzterem zum Ausruhen und Durchschnaufen auch mal in die Seile hängen kannst, ist beim Bouldern, durch das freie Hängen am Felsen, dein Kraftaufwand kontinuierlich gefragt.

Tipp 1: entdecke den boulder lifestyle 

Das Klettern auf Absprunghöhe ist ein Lifestyle, der für jedermann geeignet ist. Nicht nur die Tätigkeit zeichnet den Sport aus, sondern auch die äußeren Erscheinungsmerkmale wie der Look. Boulderer tragen gerne besonders bunte Beanies und farbenfrohe Kleidung. Beim Bouldern geht es nämlich nicht um das Ziel, welches schnellstmöglich erreicht werden soll, sondern eher um den Weg zum Ziel. Viele Boulderer beschreiben den Sport als eine Art meditierende Instanz und die Möglichkeit, mehrere Sichten auf ein Problem zu sehen.

Ebenso wichtig für den Boulder Lifestyle ist das Zusammenkommen mit anderen Boulderern. Durch den aktiven Körpereinsatz und den gemeinsamen Austausch bietet dir Bouldern das schöne Gefühl, dich richtig auspowern zu können. So schaffst du dir deinen eigenen Ruhepol und den nötigen Abstand zum stressigen Arbeitsalltag – und genau das ist der Boulder-Spirit.

Tipp 2: denk an die nötige boulderausrüstung 

Bouldern ist ein minimalistischer Sport. Dieser Aspekt gehört ebenso zum eben kennengelernte Boulder Spirit wie die Ausrüstung, die wirklich überschaubar ist. Wie schon erwähnt, wird beim Bouldern nicht gesichert, was bedeutet, dass nur wenige Hilfsmittel einzupacken sind. Drei Utensilien sind hierbei jedoch unbedingt notwendig, um Bouldern zu können. Hierzu zählen:

1. Boulderschuhe:
Gute Boulderschuhe, und Kletterschuhe sind für das Bouldern zwingend nötig. Hierbei spielt die Marke keine wesentliche Rolle, denn das wiederholte Bouldern selbst trägt zur Verbesserung bei. Nach der Faustregel, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, gilt das Prinzip ebenfalls für die Boulder Sportart. Doch die Boulderschuhe unterstützen die Leistung natürlich erheblich. Daher sind gute Boulderschuhe für den Klettersport zwingend erforderlich.

2. Chalk und die Chalkbag:
Tatsächlich benötigst du neben deinen Boulderschuhen nur noch eine Chalkbag in dem du dein Magnesiumpulver für die Trocknung deiner Hänge aufbewahrst. Besonders große Chalkbags nennt man unter Kennern übrigens Boulderbags.

3. Eine Bürste:
Durch die Mitnahme einer Felsenbürste kannst du dreckige Griffe wieder aufbürsten und dadurch für etwas mehr Reibung sorgen. Auch wenn du zu viel Chalk verwendet hast, kannst du diesen mit der Bürste wieder etwas abstreichen.

Tipp 3: nutze die richtige technik beim bouldern 

Auf die richtige Technik kommt es an. Lange Bouldern kannst du nur, wenn du deine Energie gezielt aufteilst. Das bedeutet, dass du zu viel Energie verschwendest, wenn du dich von Etappe zu Etappe mit deinen Armen hochziehst. Der Clou beim Bouldern ist die Technik aus der Hüfte. Durch die Drehung der Hüfte kannst du mit Schwung viele Etappen ganz gezielt und ohne großen Kraftverlust erreichen. Mit deinen Beinen kannst du dich jetzt hoch treten und deine Arme dienen lediglich zur Orientierung. Mit dieser Technik wird dir das Bouldern besonders leichtfallen und du wirst es länger an der Kletterwand aushalten.

Tipp 4: achte auf die sicherheit beim bouldern 

Auch wenn das Bouldern ohne Sicherheitsausrüstung vonstattengeht, du also keinen Klettergurt oder Kletterhelm trägst, gibt es dennoch einige Sicherheitsvorkehrungen, die du auf jeden Fall beachten solltest. Die wichtigsten Maßnahmen für die Sicherheit beim Bouldern sind:

Der Absprung:
Beim Bouldern springst du von deinem Zielpunkt auf die Matte, um so Kraft zu sparen. Ist dir die Distanz zu riskant, empfiehlt es sich auch zuerst etwas herunterzuklettern.

Vor dem Absprung beurteilen:
Einfach von oben herunterspringen ist nie eine gute Idee. Besonders in der Kletterhalle kann es passieren, dass eventuell Kinder oder weitere Kletterer und Boulderer auf dem Abgrund herumlaufen. Daher solltest du von oben erst mal beurteilen, ob der Absprung sicher ist.

Den Sturzraum freihalten:
Für die Matten, die zum Absprung gedacht sind, gilt immer: Freihalten! Es kann immer passieren, dass sich ein Boulderer nicht mehr festhalten kann und plötzlich herunterfällt. Daher solltest du unbedingt darauf achten, nicht auf den Matten herumzulaufen oder dich hier aufzuhalten.

Die Distanz:
Für den Anfang solltest du nicht zu hoch klettern, denn vor allem bei Boulder-Lehrlingen ist die Absturzgefahr sehr hoch. Schließlich solltest du dich zuerst mit der Kletterwand vertraut machen und deine Technik herauskristallisieren. Daher empfiehlt es sich, erst mal nicht zu hoch zu bouldern, um deine Sicherheit zu gewährleisten. 

Tipp 5: erlerne die grundskills des boulderns 

Es gibt unzählige Möglichkeiten, um beim Bouldern an dein Ziel zu kommen. Doch bevor du dich komplett auf eine Technik festlegst, solltest du alle verschiedenen Grundskills ausprobieren. Lernst du beispielsweise nur am Fingerboard das Bouldern kennen, wirst du keinen Spaß an dem Sport haben, wenn du nicht genügend Kraft in den Fingermuskeln hast. Daher ist es von Vorteil, die ganze Facette des Boulderns kennenzulernen – idealerweise in der Kletterhalle.

Tipp 6: verliere die hemmschwelle beim bouldern 

„Was dich nicht umbringt, macht dich stärker“. Wenn du nämlich noch nie gefallen bist, dann bist du auch noch nie an deinem Limit angekommen. Beim Bouldern wirst du irgendwann fallen, das gehört zum Sport dazu. Hast du trotzdem zu viel Angst vor dem Fallen, solltest du gerade dies gezielt üben, indem du dich von einer Höhe immer wieder fallen lässt. Irgendwann ist die Furcht erloschen und du kannst unglaubliche Höhen ohne Angst erreichen. 

Auch interessant:

Klettern und Bouldern - Wo ist der Unterschied?

Klettern und Bouldern - Wo ist der Unterschied?

Du möchtest hoch hinaus in ein neues Abenteuer weißt nicht was für dich infrage kommt? Entdecke die Unterschiede zwischen Bouldern und Klettern.

Die richtige Ausstattung zum Klettern im Freien

Die richtige Ausstattung zum Klettern im Freien

Schluss mit Klettergriffen und ab an den Felsen! Ob Bouldern oder Felsenklettern, hier findest du die passende Ausrüstung: Gurt, Schuhe, aber auch Bürste, Crashpad, Rucksack...

Hoch hinaus - Klettern als Sport und Freizeitbeschäftigung

Hoch hinaus - Klettern als Sport und Freizeitbeschäftigung

Ob am Fels oder in der Halle: Klettern fördert Koordination & Kondition, stärkt die Muskulatur & das Selbstvertrauen. Entdecke jetzt das Climbing!

Klettern für Anfänger – 7 Tipps und Tricks

Klettern für Anfänger – 7 Tipps und Tricks

Du bist Kletter-Anfänger und möchtest dich auch endlich ins Climbing-Abenteuer stürzen? Mit unseren 7 Tipps & Tricks gelingt dir der Start als Einsteiger.