Rudern: Skulls & Riemen - Ruder im Überblick

Rudern: skulls und riemen - ruder im überblick

Ruder ist nicht gleich Ruder. Lies jetzt, welche Ruder es gibt und inwiefern sich Skulls & Riemen voneinander unterscheiden.

Rudern – das ist Ausdauer -, Herz-Kreislauf-, Kraft- und Koordinationstraining in einem. Kein Wunder. Schließlich wird hier ein Wasserfahrzeug allein durch die Muskelkraft der einzelnen Teammitglieder vorwärtsbewegt. Die Kraft wird dabei mithilfe der Ruder übertragen und in kinetische Energie umgewandelt: Das Boot bewegt sich. Je nach Rudertechnik und Art der Ruder lassen sich Ruderboote in zwei Kategorien einteilen, Skull- und Riemenboote. 

Steuerruder: richtungsänderungen in der luft- und seefahrt 

Bei Schiffen, Flugzeugen oder auch kleineren Booten mit Elektromotor werden so genannte Steuerruder verwendet, um (schnelle) Richtungswechsel durchzuführen und das Fahrzeug sicher durch das Wasser bzw. durch die Luft zu manövrieren. Die Steuerwirkung ergibt sich dadurch, dass das Ruder vom tragenden Medium umströmt wird. Wie schnell das Fahrzeug auf eine Bewegung des Ruders reagiert, hängt dabei von mehreren Faktoren ab, wie beispielsweise

Die Position des Ruderblattes:
Steht das Blatt komplett quer zur Fahrtrichtung, ist die Steuerwirkung besonders stark.

Die Größe des Ruders:
Auch die Fläche des Ruderblattes hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie leicht sich ein Luft- oder Wasserfahrzeug steuern lässt. Je größer das Ruderblatt, desto besser.

Die Fahrgeschwindigkeit:
Je schneller Boot oder Flugzeug unterwegs sind, desto größer ist auch die Steuerwirkung. 

Im alltäglichen Sprachgebrauch bringt man den Begriff „Ruder“ jedoch nur selten mit der Steuervorrichtung eines Schiffs oder Flugzeugs in Verbindung. Stattdessen denkt man eher an Hebel oder Stangen, die in erster Linie dem Antrieb und der Fortbewegung von nicht-motorisierten Booten dienen. Je nach Rudertechnik wird hierbei zwischen Skulls (Doppelrudern) und Riemen unterschieden. 

Skulls: rudern im doppelpack 

Beim „klassischen“ Rudern, dem Rudern mit Skulls, ist jeder Ruderer für ein Stangenpaar (eine Stange pro Seite) zuständig, wobei die Ruderbewegungen weitgehend synchron ausgeführt werden müssen, um ein möglichst schnelles und gleichmäßiges Vorwärtskommen zu ermöglichen:

Schritt 1: 
Zunächst werden die Arme ein Stück nach vorne gestreckt, bis sich die Ruderblätter einige Zentimeter über der Wasseroberfläche befinden. Der Oberkörper sollte dabei leicht gebeugt, die Unterschenkel senkrecht angewinkelt sein.

Schritt 2: 
Im nächsten Schritt werden die Skulls senkrecht ins Wasser getaucht und die Beine durchgedrückt, wobei der Oberkörper stets aufrecht und auch die Arme weiterhin gestreckt bleiben.

Schritt 3: 
Schließlich begibt sich der Oberkörper in eine Rückenlage. Gleichzeitig werden die Arme angezogen.

Schritt 4: 
Am Ende des Zuges werden die Hände erneut abgesenkt und die Blätter wieder in die Startposition gebracht. 

Skulls findet man sowohl im Wettkampfsport als auch im Freizeitbereich. Beispielsweise werden auch Schlauch- und Angelboote für gewöhnlich mit einem Stangenpaar angetrieben. Bei Ruderwettkämpfen ist aber auch das so genannte Riemenrudern durchaus weit verbreitet. 

Asymmetrisch statt symmetrisch: das rudern mit riemen 

Anders als beim Skullen, kommen beim Rudern mit Riemen keine Ruderpaare, sondern lediglich einzelne Stangen zum Einsatz. Jeder Ruderer bedient hier also EIN Ruder, das er mit beiden Händen umfasst. Aus diesem Grund ist der Bewegungsablauf beim Riemenrudern tendenziell etwas asymmetrischer, hat aber dennoch große Ähnlichkeit mit den Bewegungsmustern des Skullens. Der Körper folgt dabei immer dem Rudergriff, wobei die Schulterachse langsam Richtung Riemen gedreht werden. Abgeschlossen wird die gesamte Bewegung mit einer leichten Gegenrotation des Oberkörpers. Wichtig ist, dass sich der Körperschwerpunkt die ganze Zeit über in der Mitte des Bootes befindet. 

Skulls oder riemen: diese rennbootklassen gibt es 

Ausschlaggebend ist die Unterteilung in Riemen- und Skullboote vor allem beim Regatta-Fahren. Denn je nachdem, mit welchem Boot eine Rudermannschaft an den Start geht, handelt es sich entweder um ein Riemen- oder um ein Doppelboot. Zu den Riemenbooten gehören beispielsweise der 2er und der 4er (mit und ohne Steuermann bzw. Steuerfrau) sowie der Ruder-Achter. Der Doppelzweier (2x) und der Doppelvierer (4x) zählen wiederum zu den Skullbooten. 

Paddel vs. ruder: gibt es einen unterschied? 

Entgegen der landläufigen Meinung sind Paddel und Ruder nicht dasselbe. Daher sollten auch die beiden Begriffe keinesfalls synonym verwendet werden. So sind Ruder immer fest in einer Ruderrolle fixiert, während Paddel frei in der Hand gehalten und dabei rechts und links ins Wasser gestochen werden. Paddel finden nicht nur beim Kanufahren Anwendung, sondern beispielsweise auch beim Stand-up-Paddling. Im Gegensatz zum Kajakfahren, ist es beim Fahren mit einem Stechpaddel außerdem erforderlich die Seite hin und wieder zu wechseln, wie es beispielsweise bei den offenen Kanadiern der Fall ist. 

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