Auf den spuren des yoga
Als das ursprüngliche Ziel von Yoga kann man eine spirituelle und ganzheitliche Vervollkommnung angeben. Da dies ein sehr weites Feld ist, gibt es natürlich zahlreiche verschiedene Aspekte, die hier eine Rolle spielen. Diese und die Ursprünge des Yoga wollen wir im Folgenden zunächst einmal verdeutlichen.
Vorweg geklärt: Ist Yoga eine eigene Religion?
Diese Schule als Schatz der Spiritualität und Philosophie ist ein Produkt des antiken Indien. Die Quellen sind Schriften in der Sprache Sanskrit, die auch im Hinduismus eine wesentliche Rolle spielen. Dennoch ist Yoga keine Religion im eigentlichen Sinn, dass es bestimmte Glaubenssätze vorschreiben würde.
Die Übungen sind für das Körper- und-Geist-Miteinander gedacht. Ihre Auswirkungen sind für den Übenden unmittelbar spürbar. Es ist zwar möglich, sich in die spirituellen Feinheiten zu vertiefen, um Yoga zu verstehen. Das ist aber nicht zwingend notwendig. Du kannst davon ausgehen, dass die positiven gesundheitlichen Folgen sich unabhängig von einer Beschäftigung mit der Theorie einstellen werden. Dies ist eine Erfahrung, die schon sehr viele Anhänger dieser Übungen selber machen konnten.
Was sind verschiedene Aspekte von Yoga?
Nachdem das Wohlbefinden eines Menschen von etlichen Organen und ihren Zuständen abhängt, sind diese verschiedenen Aspekte auch Teil von Yoga.
Am bekanntesten sind sicher die körperlichen Übungen, die als Asanas bezeichnet werden. Ihr ursprüngliches Ziel bestand darin, den Körper in einen geeigneten Zustand für eine lange meditative Sitzhaltung zu versetzen. Die unmittelbare Auswirkung auf praktisch alle Körperfunktionen stellte sich dann schnell genug heraus und ist bis heute für viele ein wesentlicher Grund, Yogaübungen zu praktizieren.
Ein wesentlicher zweiter Aspekt sind Atemübungen. Sie sind ebenfalls sehr effektiv und können nicht nur die Lungenfunktion verbessern, sondern sogar Entzündungen hemmen. Auch hier wird sichtbar, dass eine Grundfunktion des menschlichen Organismus verfeinert wird und sich damit positive Auswirkungen auf viele seiner Teile ergeben.
Als spirituelle Schule besitzt Yoga natürlich auf einen geistigen Aspekt. Dieser besteht vor allem aus der Fähigkeit zur Konzentration. Die Übungen in diese Richtung bestehen aus Meditation.
Es ist klar, dass verschiedene Yogameister diese Aspekte verschieden kombinieren. Mittlerweile gibt es eine kaum mehr überschaubare Zahl von Stilen und Schulen, die sich aus diesen Überlegungen ergeben haben.
Wie kam Yoga aus Indien in den Westen?
Mit einem stärkeren Interesse an Asien im 19. Jahrhundert begann auch eine Beschäftigung mit Yoga. Schon aufgrund der kulturellen Anforderungen durch die Theorie lag es dabei nahe, die Betonung auf die Praxis zu legen und den spirituellen Hintergrund weniger sorgfältig zu behandeln. Es ist auch nicht überraschend, dass Yoga im Westen mit westlichen spirituellen Vorstellungen vermischt wurde. Für eine Kombination boten sich insbesondere esoterische Themen, westliche Medizin und Trainingsmethodik an.
Bis heute bestehen merkliche Unterschiede zwischen der Art, wie Yoga in Indien und im Westen praktiziert wird. Das indische Original verwendet erheblich komplexere Lehren als die westlichen Versionen. Es spricht dabei für diese spirituelle Schule, dass sich schon mit einer vereinfachten Version eindrucksvolle Wirkungen erzielen lassen.