Wie läuft eine Regatta ab?

Wie läuft eine regatta ab?

Die gängigste unter den Regatten ist die Segelregatta. Wie diese verläuft und welche Besonderheiten der beliebte Sportwettkampf mit sich bringt, erfährst du hier.

Als Regatta werden Sportwettkämpfe auf dem Wasser bezeichnet. Dazu gehören Sportwettfahrten im Segeln, Rudern, Kanurennsport, Windsurfen sowie im Drachenboot. Die wohl bekannteste Regatta ist jedoch die Segelregatta. Die ursprünglich aus Venedig stammende Gondelwettfahrt ist heutzutage eine angesehene Sportart, die auf weltweit verbreitenden Gewässern stattfindet. Beim Regattasegeln wird zwischen zwei Arten unterschieden, Klassen-Regatten und Ausgleich-Regatten. Klassen-Regatten werden zwischen Booten einer einheitlichen oder Konstruktionsklasse ausgetragen, während bei Ausgleich-Klassen Boote unterschiedlicher Klassen antreten.

Die 4 regeln müssen bei segelregatten berücksichtigt werden

Beachte, dass es bei einer Regatta nicht nur darum geht, als erster die Ziellinie zu überqueren. Ebenso ausschlaggebend sind die Regeln, die jeder Teilnehmer auf dem Wasser zu beachten und respektieren hat. Ist dies nicht der Fall, kann es zu einer Disqualifikation kommen.

1. Kein Teil des Bootes darf über die Startlinie hinausragen.

2. Da ein Boot mit Wind vom Steuerboot immer Wegerecht hat, muss ein Boot mit Wind im Backbord einem Boot mit Wind im Steuerboot stets ausweichen. 

3. „Lee vor Luv“ – Sofern beide Boote die Segel auf der gleichen Seite haben, muss sich das im Luv (Windrichtung) befindende Boot von einem Lee (Windschatten) freihalten. 

4. Während der Umkreisung einer Bahnmarke muss dem innenliegenden Boot ausreichend Platz gewährleistet werden.

Regatta auf einen blick – so läuft der sportwettkampf auf dem wasser ab

Die erste Phase besteht aus der Vorbereitung. Erst nachdem angekündigt wird, dass die Regatta in drei Minuten startet, dürfen die Teilnehmer ihre Boote ins Wasser setzen. Die letzte Minute vor dem Startschuss wird zunächst in 10er Schritten und ab 10 Sekunden, detailliert heruntergezählt. Beim Startschuss darf kein Teil des Bootes über der Startlinie herausragen, sonst muss das Boot zurück hinter die Startlinie und diese erneut überqueren. Der weitere Verlauf richtet sich je nach Art der Bahn. Unterschieden wird dabei in folgenden Bahnen:

Bahnen, die sich nach dem wind richten: 

Bei festen Bahnen oder Bahnen, die sich nach dem Wind richten, handelt es sich meist um Strecken, die um geografisch festgelegte Punkte führen. Sofern diese nicht durch Inseln, Seezeichen oder sonstiges markiert sind, werden die Strecken durch Bojen, künstlich festgelegt. Die künstliche Festlegung durch Bojen ist vor allem sinnvoll, da die Strecke individuell je nach Wind ausgerichtet werden kann. 

Luv & lee bahnen: 

Auch die Luv und Lee Bahnen werden nach der geeigneten Windrichtung ausgerichtet. Unverzüglich nach dem Startschuss geht es für die Segelboote in Richtung der gegen den Wind liegende Luvboje, weiter in Richtung Ablaufboje bis hin zur vor dem Wind liegende Leeboje. 

Trapezförmige bahnen: 

Bei einer trapezförmigen Bahn können zwei oder mehrere Klassen in verschiedenen Kursen gesegelt werden. Um das Risiko einer Kreuzung der Boote auf dem Wasser zu vermeiden, werden trapezförmige Bahnen in sogenannte Inner- und Outerloops unterteilt. Anders als beim Outerloop, bei dem vier Bojen nacheinander angesteuert werden, wird beim Innerloop eine Schleife gefahren. Sprich, es wird um die erste und um die vierte Boje gesegelt. Ob beim Inner- oder Outerloop, eine trapezförmige Bahn beginnt immer an derselben Startlinie und befolgt auch stets dieselbe Ziellinie. 

Olympisches dreieck: 

Die Bahn eines olympischen Dreiecks wird immer nach dem Wind ausgerichtet und orientiert sich an positionierten Bojen. Die Strecke setzt sich aus einer Lee-Boje, die den Start kennzeichnet, einer Luv-Boje, welche die Kreuzung der Boote anhand der jeweiligen Windrichtung vorgibt und zu guter Letzt, die Raum-Boje, die die Verbindungslinie der ersten und zweiten Boje herstellt.  

Wichtig: Grundsätzlich gilt bei einer Segelregatta: Backbordbug vor Steuerbordbug. Das Schiff, das sich auf der Steuerbordseite befindet, ist damit ausweichpflichtig

Disqualifikation und abbruch bei einer regatta

Es ist zwar selten der Fall, dennoch kann es zu einem Abbruch einer Regatta kommen. Der ausschlaggebende Punkt ist das Wetter bzw. das Windverhältnis. So kann es beispielsweise bei zu starkem oder auch zu geringem Wind zum Abbruch kommen. 

Ein Beenden der Regatta durch Disqualifikationen kommen lediglich dann infrage, wenn sich die Teilnehmer nicht an die vorgeschriebenen Regeln halten. Dies kann zunächst zu Zeitstrafen und im schlimmsten Falle zu einer Disqualifikation führen. 

Weitere themen:

Regatta Segeln nach Kompass – immer der Nadel nach

Regatta Segeln nach Kompass – immer der Nadel nach

Damit du bei einer Segelregatta nach Kompass nicht die Orientierung verlierst, ist dieser ein wesentlicher Bestandteil deiner Ausrüstung.

übel

Was hilft gegen Seekrankheit? Tipps gegen das "Übel" an Board

Ganz gleich, ob Einsteiger im Segelsport oder Profi: Der Skipper Tanguy De Lamotte, Teilnehmer an der Regatta Vendée Globe erzählte, dass auch er auf dem Wasser manchmal unter Übelkeit leidet. In diesem Artikel geben wir dir Tipps, wie du deinen Aufenthalt auf dem Wasser unbeschwert genießen kannst.

new

Welche Segelkleidung brauche ich im Winter?

Viele Sportbegeisterte segeln auch in der kalten Jahreszeit. Was tun sie, um der Kälte zu trotzen? Was ist das Geheimnis dieser leidenschaftlichen Segler, die bei Wind und Wetter auf der Brücke stehen? Entdecke jetzt unsere Tipps und Tricks, damit auch du an Bord nie wieder zu frieren brauchst.

new

Welche Schuhe eignen sich zum Segeln?

Abstehende Gegenstände, ein rutschiges Deck und eine bewegte See sind nur ein Teil der Gründe, warum man beim Segeln in jedem Fall Schuhe tragen sollte. Worauf du bei deiner Schuhauswahl fürs Segeln achten solltest, um dich sicher und zugleich frei zu fühlen, verraten wir dir hier!