Wie wähle ich meine Köder fürs Karpfenangeln?

Karpfenköder und futterstrategien

Boilies, Pellets, Partikel, Naturköder... Kleine Futterplätze, Instant-Angeln oder Langzeit-Füttern. Erfahre hier, welche Karpfenköder es gibt und für welche Futterstrategien sie geeignet sind.

Wie wähle ich meine Köder fürs Karpfenangeln?

Boilies

Der Boilie ist sicherlich der bekannteste Karpfenköder überhaupt und die gekochten Teigkugeln gibt es in allen erdenklichen Varianten, Größen und Farben. Viele Karpfenangler setzen auf Boilies mit hohem Fischmehlanteil, da diese besonders protein- und fettreich sind und für die Karpfen eine gute Alternative zur natürlichen Nahrung darstellen. Besonders über die Sommermonate funktionieren aber auch sehr einfache Rezepturen mit soliden Kohlenhydrate-Gerüsten. Die Philosophie hinter Zutaten, Flavours, Konservierer etc. interpretiert jeder anders. Fakt ist, dass sich alle Gewässer hinsichtlich der besten Boiliesorte unterscheiden und man keine allgemeine Regel aussprechen kann. Hinsichtlich der Selektivität von Boilies kann man hingegen sagen, dass sich besonders über die Boiliegröße unerwünschte Beifänge grob ausselektieren. Boilies ab 24 mm sind, abgesehen von Karpfen, für die meisten Friedfische recht uninteressant und nur schwer zu bewältigen, wobei Ausnahmen die Regel bestätigen. Dementsprechend ist besonders in Gewässern mit hohem Weißfischbestand oft eine Futtertaktik, mit ausschließlich größeren, gut durchgetrockneten Boilies am erfolgreichsten.

Wie wähle ich meine Köder fürs Karpfenangeln?

Pop ups

Dieser Köder wird ausschließlich als Hakenköder verwendet und benötigt in vielen Situationen auch kein weiteres Beifutter. Die auffälligen, schwimmenden Boilies sind häufig in Signalfarben und sehr stark geflavourt, wodurch sie vom Karpfen besonders schnell wahrgenommen werden. Dementsprechend werden Pop Ups häufig dann eingesetzt, wenn es darum geht schnelle Bisse zu erzeugen. Beim Instant-Angeln oder beim Testen eines bestimmten Platzes. Aber auch auf unreinen, verschlammten Untergründen bietet sich die Präsentation von Pop Ups an, da diese kurz über Grund stehen und nicht einsinken.

Wie wähle ich meine Köder fürs Karpfenangeln?

Partikel

Partikel wie Mais, Tigernüsse, Hanf oder Weizen hat mit Sicherheit jeder Karpfenangler schon genutzt. Für viele Angler sind sie sogar fester Bestandteil ihrer Futterkampagnen, da sie verhältnismäßig günstig sind und auch in großen Mengen gefüttert werden können, ohne dabei den Geldbeutel zu sehr zu belasten. Alle Friedfische lieben Partikel und man kann mit Partikeln sehr belebte Futterplätze aufbauen. Natürlich sind sie dementsprechend auch wenig selektiv und es kann schnell zu vielen Beifängen kommen, welche dann nur noch mit sehr großen Hakenködern vermieden werden können. An Gewässern mit überschaubarem Weißfischbestand zählen die klassische Maiskette oder zwei Tigernüsse am Haar häufig zu den besten Hakenködern, besonders wenn die Karpfen schon oft negative Erfahrungen mit Boilies oder Pop Ups gemacht haben. Besonders wenn keine Störung auf dem Futterplatz verursacht werden soll, eignen sich Partikel als Hakenköder, da sie problemlos mehrere Tage unkontrolliert sein können, ohne sich aufzulösen oder an Attraktivität zu verlieren.

Wie wähle ich meine Köder fürs Karpfenangeln?

Pellets

Pellets lassen sich grundsätzlich in Getreide- und Fischpellets unterscheiden. Dementsprechend können sie sowohl sehr reich an Kohlenhydraten, oder aber protein- und fetthaltig sein, wodurch sie sich für unterschiedliche Jahreszeiten und Vorhaben der Angler eignen. Alle Pellets lösen sich in Abhängigkeit von der Wassertemperatur unterschiedlich schnell auf und bringen dementsprechend eine recht hohe Attraktivität auf den Futterplatz. Dadruch, dass sie spätestens nach ein paar Stunden im Wasser auch an Größe verlieren, ziehen sie neben Karpfen auch andere große Friedfische wie Brassen, Schleien und oft auch ganz besonders Welse auf den Futterplatz. Dementsprechend sorgen sie in Gewässern mit gutem Mischbestand für eine hohe Frequenz auf dem Futterplatz und eignen sich besonders gut für kürzere Futterkampagnen oder als Beifutter, wenn nicht oder nur wenig vorgefüttert wurde.

Wie wähle ich meine Köder fürs Karpfenangeln?

Naturköder

Würmer oder Maden sind sehr vielseitig einsetzbar und dank ihrer Bewegungen, die im Wasser Vibrationen erzeugen, äußerst attraktiv. Besonders in Gewässern, die unter sehr starkem Angeldruck stehen, kann ein Maden- oder Wurmbündel als Hakenköder eine absolute Geheimwaffe sein und Bisse bringen während alle anderen Köder versagen. Natürlich werden Lebendköder von so ziemlich jedem Fisch geliebt und es empfiehlt sich die Montagen regelmäßig zu kontrollieren. Als reines Futter sind sie recht kostenintensiv, jedoch besonders im Winter und in kleineren Mengen sehr wirksam, um die Attraktivität des Futterplatzes entscheidend zu steigern.

Erfolg durch die richtige futtertaktik

Der Fangerfolg lässt sich über das ausgewählte Futter und entsprechende Hakenköder sehr stark beeinflussen. Sicherlich gibt es Tage, an denen die Karpfen wirklich alles fressen, was ihnen vor den Rüssel kommt, diese sind jedoch eher die Seltenheit. Dementsprechend ist die richtige Futtertaktik oft erfolgsentscheidend. Wie immer gilt: Es gibt kein richtig oder falsch und jedes Gewässer ist unterschiedlich! Dementsprechend ergibt es durchaus Sinn mehrere Futtersorten und Mengen zu testen, um wirklich signifikante Unterschiede zu sehen und entsprechende Erfahrungswerte zu sammeln. Im Folgenden erklären wir verschiedene Vorgehensweisen beim Anfüttern:

Wie wähle ich meine Köder fürs Karpfenangeln?
Wie wähle ich meine Köder fürs Karpfenangeln?

Langzeit-futterplätze

Diese recht einfache aber sehr kosten- und zeitaufwendige Futtertaktik funktioniert quasi überall und besonders an Gewässern mit überschaubarem Karpfenbestand ist sie oft der einzige Weg um wirklich konstant Fische zu fangen, da diese an eine bestimmte Stelle am Gewässer "gebunden" werden und diese entsprechend häufig anschwimmen. Häufig ist ein Langzeit-Futterplatz auch ein sicherer Weg zu den größeren Karpfen des Gewässers und kann zu wahren Sternstunden führen. Optimal funktioniert diese Taktik natürlich an Stellen, welche sowieso schon zu den Zugrouten der Karpfen gehören. Wird eine solche Stelle dann über mehrere Wochen oder gar Monate konstant unter Futter gehalten, spielen oft auch äußere Einflüsse eine untergeordnete Rolle für den Fangerfolg. Je nach Dauer der Futterkampagne, eingebrachter Futtermenge und natürlich auch Entfernung zum Gewässer, empfiehlt es sich täglich oder zumindest mehrmals in der Woche angepasste Futtermengen einzubringen. Nach einer Zeitspanne von 1 bis 2 Wochen sollte dann eine Art "Kontrollangeln" stattfinden, um herauszufinden, ob der Futterplatz von den Fischen angenommen wurde. War die Futtertaktik erfolgreich, kann dann auf selektives Futter wie große Boilies oder bestimmte Partikel gesetzt werden, um gezielt die größeren Karpfen anzusprechen.

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Kurzsessions

Für viele Karpfenangler sind Kurzsessions oder einzelne Nächte die einzige Möglichkeit um Zeit am Wasser verbringen zu können. Besonders mit sehr begrenzter Zeit, ist es sehr wichtig zu wissen, wo sich die Fische aufhalten und fressen. Damit die Karpfen auch möglichst schnell auf den Hakenköder aufmerksam werden ist zudem ein sehr attraktives Futter entscheidend für schnelle Bisse. Besonders Grundfutter, Stick Mixe, kleine Pellets und Partikel, kombiniert mit Liquids und Dips, sorgen für gute Futterwolken und schnelle Fischaktivität am Spot. Mit sehr attraktivem Futter kann dann auch die eingebrachte Futtermenge eher begrenzt gehalten werden.

Wie wähle ich meine Köder fürs Karpfenangeln?

Große karpfen-? abseits vom futterplatz!

An vielen öffentlichen Gewässern sind Futterplätze für die Karpfen zur absoluten Normalität geworden und auch kleinere bis mittlere Vereinsgewässer reagieren mittlerweile schon sehr empfindlich auf hohen Angeldruck. Das Karpfenangeln erfreut sich großer Beliebtheit und so kommen die Karpfen zwangsweise immer häufiger mit Boilie und Co. in Berührung. Besonders die großen Fische eines Gewässers fressen daher oft nicht sofort auf frisch angelegten Futterplätzen und meiden das Getümmel ihrer kleineren Artgenossen. Ein einzelner, ausgewaschener Köder, der ein Stück abseits vom Futterplatz liegt, wird von den erfahrenen Fischen oft als weniger gefährlich eingestuft und kann zu dicken Überraschungen führen. Wichtig ist es dann aber ein Rig und Köder zu verwenden, in welche man absolutes Vertrauen hat, damit die Rute auch lange genug unberührt liegen bleiben kann, ohne dass Zweifel aufkommen.

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