Bouldern in der sächsischen schweiz – erklettere das elbsandsteingebirge

Ob alleine, mit Freunden oder mit der Familie – die Sächsische Schweiz bietet dir sowie beim Klettern als auch beim Bouldern unvergessliche Eindrücke in unberührter Natur. Das Elbsandsteingebirge ist eine eindrucksvolle Felsenlandschaft im Osten Deutschlands. Hier erlebst du, soweit das Auge reicht, ein Highlight nach dem anderen. Sowohl für Bergsteiger, Wanderer als auch für Kletter- bzw. Bouldern-Begeisterte ist das Elbsandsteingebirge ein wahres Paradies. Auf rund 100 Quadratmetern erwarten dich mehr als 1100 Felsen, auf denen du deine Grenzen austesten und deine Ängste überwinden kannst. 

Das Elbsandsteingebirge lässt sich in mehrere Gebiete unterteilen, die jeden Schwierigkeitsgrad abdecken. Im Folgenden erhältst du einen Einblick in die beliebtesten Boulder-Gebiete und schönsten Felslandschaften in der Sächsischen Schweiz. 

Das Bielatal liegt an der in die Elbe mündenden Biela, am Oberlauf bei Königstein und eignet sich ideal für Boulder-Liebhaber. Vor allem Boulder-Neulinge und Familien besuchen gerne die rund 250 Gipfel, denn hier erwarten dich viele simple Wege und geringe Gipfelhöhen, sodass Groß und Klein auf ihre Kosten kommen. Unter anderem findest du folgende Felsen im Bielatal: Herkulesstein, Brausenstein, Ottostein, Herkuleskopf, Schluchtnadel etc. 

Das Rathener Gebiet liegt im Nationalpark der Sächsischen Schweiz und überzeugt Naturliebhaber mit knapp 150 Gipfel. Davon besteht der Großteil, der sich inmitten der Schluchten der Bastei befindet, aus weichem und teils brüchigem Sandstein.

Tipp: 
Ein Besuch auf der sehenswürdigen Bastei lässt sich in diesem Zusammenhang perfekt kombinieren.

Die Affensteine bilden das Zentrum der Sächsischen Schweiz und gelten als deren abenteuerlichstes Gebiet. Neben Kletter- und Boulder-Hotspots kommen hier auch Wanderer auf ihre Kosten. Mit einer wunderschönen Aussicht auf das Gebirge und auf die Tafelberge erwarten dich auf den Sandsteinfelsen viele Risse und eine überwiegend vertikale Gliederung, die eine optimale Grundlage zum Bouldern schaffen.

Rechtselbisch von Schmilka bis Bad Schandau verlaufen die Schrammsteine inmitten der Sächsischen Schweiz, angrenzend an die Affensteine. Hier triffst du auf viele riskante Felsen, von denen du eine atemberaubende Aussicht auf die hintere Sächsische Schweiz hast. Die Schrammsteine eignen sich aufgrund der häufig sehr anspruchsvollen Felsen, eher für erfahrene Boulderer und weniger für Neulinge. Auch hier wirst du, wie fast überall im Elbsandsteingebiet, auf weiche, teils brüchige Sandsteine treffen. Beliebte der rund 80 Felsen der Schrammsteine sind: Spitzer Turm, Viererturm, Schrammsteinnadel, Falkenstein, Mittlerer- und Hoher Torstein. Schrammsteinnadel etc. 

Das Gebiet der Steine befindet sich linkselbisch der böhmischen Grenze. Hier kannst du deine Grenzen auf rund 93 Sandsteinfelsen testen und überschreiten. Das Gebiet der Steine ähnelt von der Steinstruktur, dem Rathener Gebiet und weist demnach ebenso einen eher weichen und brüchigen Grund auf. Unter anderem gehören folgende Felsen zum Gebiet der Steine: Jäckelfels, Bärensteinwächter, Großer- und Kleiner Zschirnsteinturm, Rausenstein, Förster und viele mehr. 

Bist du Boulder-Neuling oder schwingst dich lieber in kleinen Gebieten von Felsen zu Felsen, dann ist das Wehlener Gebiet der perfekte Ort für dich. Hier findest du auf überschaubaren 18 Sandsteinfelsen großen Boulder-Spaß für Jung und Alt. Bekannte Gipfel im Wehlener Gebiet sind folgende: Gelbe Wand, Steinerner Bär, Tümpelgrundwächter, Griesgrundwächter etc. 

Das Schmilkaer Gebiet lässt sich, wie der Name bereits vermuten lässt, über den schönen Ort Schmilka erreichen. Hier erwarten dich rund 130 Gipfel mit sehr unterschiedlicher Struktur, sodass sowohl Boulder-Neulingen als auch Boulder-Profis sich ausleben können. Das Gebiet im Nationalpark der Sächsischen Schweiz beeindruckt mit seiner Vielfältigkeit. Hier findest du eine sehr abwechslungsreiche Sandsteinstruktur – von guter Griffig- und Festigkeit bis hin zu weichem Sandstein. Folgende bekannte Felsen vervollständigen das Schmilkaer Gebiet: Teufelsturm, Winklerturm, Schwarzes Horn, Großer- und kleiner Falknerturm und viele mehr. 

Man unterscheidet zwischen dem Kleinen- und dem Großen Zschand. Das Gebiet rund um den Kleinen Zschand umfasst 44 Gipfel in Bereich des großen Felskessels. Darunter fallen unter anderem folgende beliebte Felsen: Obere- und Untere Winterbergspitze, Hexenspitze, Bärenfangwarte, Meilensäule etc. Der Große Zschand hingegen umfasst den oberen Teil des längsten Trockengebietes im Elbsandsteingebiet. Dort triffst du auf rund 80 großbankige Sandsteingipfel.

Nachdem du dich für ein oder mehrere Boulder-Gebiete entschieden hast, solltest du dich auch mit folgenden wichtigen Voraussetzungen auseinandersetzen.

Grundlegende körperliche Fitness:
Da der Großteil des Elbsandsteingebirges anspruchsvolle Boulderprobleme vorweist und häufig ein Schwierigkeitsgrad der Stufe 4 ausgeschrieben ist, solltest du lediglich dann in diesem Gebiet bouldern, wenn du bereits zuvor Erfahrung sammeln konntest und grundsätzlich eine gute körperliche Fitness an den Tag bringst.

Korrekte Selbsteinschätzung:
Sofern du bisher lediglich in Boulderhallen trainiert hast und noch keinerlei Erfahrung am Felsen unter freien Himmel aufweist, solltest du dich selbst gut genug einschätzen können und gegebenenfalls zusätzlich die Meinung von Profis zurate ziehen bevor du an freien Felsen boulderst. Denn häufig werden die Schwierigkeitsstufen der jeweiligen Gebiete unterschätzt, was zu enormen Problemen vor Ort oder sogar zu schlimmen Verletzungen führen kann.

Trockene Witterung:
Achte im Voraus auf die richtige Witterung. Grundsätzlich empfiehlt es sich in den Trockenzeiten zu bouldern. Diese sind grundsätzlich von Mai bis September. Doch dies ist keine Garantie, daher ist ein regelmäßiges Überprüfen des Wetters unerlässlich.

Passende Ausrüstung:
Eine passende und vor allem vollständige Ausrüstung ist das A und O beim Bouldern. Was beim Bouldern in der Sächsischen Schweiz nicht fehlen sollte:

- Boulderhose
- Bouldershirt
- Funktionsjacke
- Zustiegsschuhe
- Boulderschuhe
- Multifunktionstuch
- Boulderhandschuhe
- Chalkbag
- Chalk (Magnesia)
- Felsbürste
- Helm

Tipp:
Beachte, dass du lediglich nach dem du bereits erste Erfahrungen in einer Boulderhalle sammeln konntest, unter freiem Himmel bouldern solltest. Erst so fern du die Boulder-Technik beherrschst und dich tatsächlich bereit für das Bouldern im Freien fühlst, solltest du deinen Bouldern-Ausflug in die Sächsische Schweiz planen.