Der richtige Reifendruck für dein Rennrad

Der richtige Reifendruck für dein Rennrad

An den Reifen von Rennrädern sind zwar häufig seitlich die empfohlenen Drücke angegeben, es handelt sich dabei jedoch nur um Richtwerte. Im Allgemeinen ist nur der zulässige Höchstdruck und ggf. der Mindestdruck angegeben. Der Druck muss jedoch an die Nutzung, die Art der Straße und insbesondere an das Gewicht des Fahrers angepasst werden.

Der richtige Reifendruck für dein Rennrad

Auf welchen Druck müssen Rennradreifen aufgepumpt werden ?

Viele Fahrer beschränken sich darauf, die Reifen bis zum Maximum aufzupumpen, im Glauben, damit die beste Leistung zu erzielen. Das ist ein Irrtum. Wenn du deine Reifen im Verhältnis zu deinem Gewicht zu fest aufpumpst, verlieren sie insbesondere auf schlechten Straßen an Leistungsfähigkeit oder beginnen auf dem Straßenbelag zu „tänzeln“.

Abstimmung des Reifendrucks auf die Art der Nutzung

Mountainbiker-Fahrer haben schnell verstanden, dass eine Anpassung des Reifendrucks an die Bodenverhältnisse vorteilhaft ist. Steiniger Untergrund, Rasen, Schlamm … sie passen den Druck, oder sogar gleich den ganzen Reifen, dem jeweiligen Gelände an.

Auf der Straße ist die Bandbreite der Verhältnisse geringer.

Nur auf Radrennbahnen sind sehr hohe Drücke (10 bar oder mehr) sinnvoll. Dort ist allerdings auch ein perfekt gleichmäßiger Bodenbelag Standard.

Reifen-Luftdruck 10% des Körpergewichts

Als Faustregel gilt, dass der Reifendruck 10% des Körpergewichts des Fahrers betragen sollte. Diese Regel hat sich generell bewährt, allerdings sollten der untere und der obere Grenzwert bei sehr leichten bzw. sehr schweren Personen nicht unter- bzw. überschritten werden.

Ab 80 kg ist eine weitere Erhöhung des Drucks nicht sinnvoll. Von mehr als 8,5 bar ist abzuraten, selbst bei Radfahrern, die über 100 kg wiegen.

Bei Fahrern mit 50 kg Körpergewicht oder weniger liegt die Untergrenze bei 6 bar. Darunter sollte man nicht gehen, anderenfalls besteht die Gefahr einer Beschädigung der Luftkammer beim Überfahren von Schlaglöchern.

Bei diesen Angaben handelt es sich jedoch nur um Richtwerte, die jeweils individuell anzupassen sind. Je nach Art und Zustand der Straßen, die du mit deinem Fahrrad befährst, kannst du den Druck nach eigenen Vorlieben etwas variieren (+/- 0,5 bar).

Wichtig ist: Es ergeben sich leistungsmäßig keine Vorteile, wenn ein Reifen mit 9 bar oder mehr aufgepumpt wird, ganz im Gegenteil. Das einzige Ergebnis sind Rückenschmerzen!

Mit meinen 73 kg pumpe ich meine Reifen maximal auf 7 bar hinten und in der Regel auf 6,5 bar vorne auf. Das ist in den meisten Fällen völlig ausreichend und ich habe nicht häufiger Reifenpannen als der Durchschnitt (etwa einmal pro Jahr).

Sämtliche Druckangaben gelten für Reifen der Standardgröße 700 x 23. Bei größeren Reifen (700 x 25) kannst du von den in der Grafik angegebenen Druckwerten auf jeden Fall 0,5 bar abziehen.

Der richtige Reifendruck für dein Rennrad

Sonderfall Pflasterstraßen

Beim Fahren auf Pflaster verwenden die Profis aus Komfortgründen in der Regel 28-mm-Rennreifen.

Fabian Cancellara, zum Beispiel, fuhr sein erfolgreiches Rennen Paris-Roubaix mit 27-mm-Reifen und einem Reifendruck von 5,5 bar vorne und nur 6 bar am Hinterrad. Und das bei einem Körpergewicht von 81 kg und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 45 km/h ...

Ein Muss: Die Standpumpe

Um die Reifen ohne allzu große Mühe mit solchen Drücken zu befüllen, reicht eine kleine Handpumpe, wie sie bei Pannen zum Einsatz kommt, nicht aus.

Mit einer hochwertigen Standpumpe erreichst du problemlos einen präzisen Druck von 7 bis 8 bar.