Wie funktioniert Camping ohne Strom?

Wie funktioniert Camping ohne Strom?

Tipps für autarkes Camping: Wie du beim Campen ohne Steckdose kochen, Lebensmittel kühlen & deine Elektrogeräte nutzen kannst.

Camping: Das bedeutet für viele Einfachheit, Ruhe und Kontakt zur Natur. Dennoch wollen die meisten auf Smartphone, Kühlschrank und Kaffeemaschine auch im Urlaub mit Zelt, Caravan oder Wohnmobil nur ungern verzichten. Doch kein Grund zur Sorge: Auch abseits top-ausgestatteter Campinganlagen gibt es Möglichkeiten, deine elektronischen Geräte mit der nötigen Energie zu versorgen. In diesem Artikel stellen wir dir mehrere Alternativen vor, mithilfe derer du auch ohne Steckdose kochen, deine Lebensmittel kühlen oder Serien schauen kannst. 

Die größten „Stromfresser“ im Campingurlaub 

Die meisten Menschen verwenden im Alltag eine Vielzahl elektronischer Geräte. Vom Smartphone über den Fernseher bis hin zu Kühlschrank und Herd: Ohne Strom wären viele vermutlich aufgeschmissen. Wie abhängig wir heutzutage von Elektrizität sind, wird uns nirgendwo so deutlich vor Augen geführt wie beim Campen oder Trekken. Denn selbst wenn du dich im Sinne eines „Digital Detox“ dazu entschließt, dich für die Dauer deines Urlaubs sämtlicher Unterhaltungselektronik zu entsagen, wirst du auf eine warme Mahlzeit sowie frisches Obst und Gemüse bzw. Fleisch und Milchprodukte nicht dauerhaft verzichten wollen. Folgende Geräte gehören bei den meisten Campern, zumindest bei Wohnmobil- und Wohnwagenbesitzern, mehr oder weniger zur Standardausrüstung:

- Herd
- Kühlschrank
- Wasserkocher
- Toaster
- Kaffeemaschine
- Navigationsgerät oder Smartphone
- Beleuchtung.

Während die Stellplätze auf Campingplätzen für gewöhnlich über einen Stromanschluss verfügen, der mithilfe von Verlängerungskabel und Verteilersteckdosen genutzt werden kann, um sämtliche Elektro- und Elektronikgeräte mit Strom zu versorgen, sieht das beim Zelten in der freien Natur oder beim Freistehen mit dem Wohnmobil, Campingbus oder Wohnwagen schon anders aus. Aber auch, wenn du den Komfort eines campingplatzeigenen Stromanschlusses nicht missen möchtest, solltest du dich nie auf eine einzige Energiequelle verlassen. Sonst stehst du im Falle eines Stromausfalls im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln. Folgende Energiequellen kommen als Alternative zum Strom aus der Steckdose beim Camping infrage:

1. Gas
2. Solarenergie
3. 12-Volt-Autobatterie.

Gasflaschen, Campingkocher und Co.: autarke Energieversorgung mit Gas

Gerade wenn du mit dem Wohnwagen, Camper oder Wohnmobil unterwegs bist – und daher weniger auf das Gewicht deiner Campingausrüstung achten musst als Wanderer oder Radfahrer, die in der Regel ohne größere Küchengeräte auskommen müssen – sind Gasflaschen hervorragend geeignet, um Kühlschrank, Herd und Co. auch „freistehend“ betreiben zu können. Beim Transport des Gases im Campingfahrzeug solltest du darauf achten, dass 

- die Gasflaschen so gesichert sind, dass sie während der Fahrt nicht hin und her rutschen können
- die Ventile stets mit entsprechenden Schutzkappen abgedeckt sind
- die Flaschen an einem vom Wohnbereich abgetrennten Lagerplatz aufbewahrt werden
- Der Lagerplatz stets ausreichend belüftet ist. 

Darüber hinaus sind Gaslampen ideal, um abends für eine stimmungsvolle Beleuchtung oder das nötige Licht zum Kochen, Spielen oder Lesen zu sorgen. Statt Gasflaschen hat sich insbesondere für Individualcamper, Wanderer und Outdoorfans die Anschaffung eines Gaskochers bewährt, um auch beim Zelten ohne Strom Kaffee oder ein warmes Essen zubereiten zu können. Der Inhalt einer vollen Gaskartusche reicht, bei kontinuierlicher Nutzung des Campingkochers, etwa zwei Wochen. Zur Sicherheit solltest du aber immer eine 2. Ersatzkartusche einpacken.

Die Kraft der Sonne: Solarenergie beim Camping

Für alle Camper, die sich nicht nur vom Strom, sondern auch von fossilen Brennstoffen unabhängig machen wollen, sind Solarmodule eine gute, umweltfreundliche Energiequelle. Photovoltaikanlagen (z.B. auf dem Dach des Wohnwagens) wandeln das Sonnenlicht in einen Gleichstrom um, der wiederum die Bordbatterie des Wohnwagens oder Wohnmobils auflädt. Auf diese Weise können sämtliche Küchen- und Elektrogeräte im Campingfahrzeug betrieben werden, ohne dass dafür eine weitere, externe Stromquelle erforderlich ist. Dabei garantiert der so genannte Laderegler, dass sowohl die Starter- als auch die Bordbatterie des Campingfahrzeugs stets optimal geladen werden. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass der Strom bei Nichtnutzung, beispielsweise in der Nacht, nicht zurück zu den Solarmodulen fließt. Mobile Solarmodule eignen sich hingegen vor allem zum Aufladen kleinerer Elektro- und Elektronikgeräte und können auch zum Laden in die Sonne gelegt werden, während das Fahrzeug im Schatten steht. Obwohl sich ein Teil der Solarenergie mithilfe des integrierten Ladereglers zwischenspeichern lässt, bist du bei dieser Form der Energiegewinnung in gewisser Weise immer abhängig vom Wetter und vom Stand der Sonne. Planst du also, mitten im skandinavischen Winter mit dem Wohnmobil durch Schweden zu touren und dabei überwiegend in entlegenen Gegenden zu campen, solltest du in puncto Energieversorgung nicht ausschließlich auf Solarenergie setzen. Hier käme eventuell auch die Verwendung eines kleinen Dieselgenerators infrage. Abgesehen davon sind Solarmodule, verglichen mit anderen Energiequellen vergleichsweise teuer. Die Anschaffung lohnt sich also vor allem dann, wenn du vorhast, in Zukunft regelmäßig autark zu campen.  

12 Volt: die Autobatterie als Stromquelle

Es gibt vermutlich kaum einen Gebrauchsgegenstand, der in den letzten Jahren sooft zweckentfremdet wurde, wir der Zigarettenanzünder im Auto. So können im Prinzip alle elektronischen Geräte, die sich per USB-Kabel laden lassen, relativ günstig und effizient über die integrierte 12-Volt-Autobatterie mit Strom versorgt werden. Hierzu gehören beispielsweise

- Smartphones
- Navigationssysteme
- Tablets
- E-Books
- Laptops/Notebooks (Achtung: Hierbei wird wegen des erhöhten Energiebedarfs ein zusätzliches Spannungswandler benötigt
- Thermoelektrische Kühlboxen mit 12-Volt-Anschluss
- kleine Kaffeemaschinen und andere Haushaltsgeräte, die eigens für den Anschluss an eine Autobatterie konzipiert wurden.

Damit es beim Camping nicht plötzlich zu unangenehmen Überraschung kommt, solltest du die Autobatterie deines Fahrzeugs vor Reiseantritt unbedingt überprüfen (lassen) und bei Bedarf ersetzen.

Camping ohne Strom: weitere Tipps für eine autarke Energieversorgung 

Für eine bestmögliche, autarke Energieversorgung ist es sinnvoll, verschiedene Energiequellen miteinander zu kombinieren. So kannst du beispielsweise dein Essen auf einem Gaskocher erhitzen – und deine technischen Geräte gleichzeitig über die Autobatterie aufladen. Bei gutem, sonnigem Wetter bietet sich wiederum die Nutzung eines Solarmoduls an, um dir so die Kraft der Sonne zunutze zu machen. Überlege dir außerdem, welche Geräte du wirklich für deinen Campingurlaub benötigst und versuche, so oft wie möglich, Energie einzusparen, indem du statt klassischer Glühbirnen beispielsweise auf energiesparende LED-Lampen zurückgreifst. Eine Notfallausrüstung, bestehend aus Taschenlampe, Campingkocher und einem kleinen Solarladegerät sollte außerdem in keiner Campingausrüstung fehlen. Neben Gas, Solarenergie und der Autobatterie gibt es jedoch noch weitere Energiequellen, die das stromlose Campen erheblich vereinfachen:

Akkus:
Eine vergleichsweise einfache Variante, einige Zeit ohne Strom auszukommen, ist zweifelsohne die Verwendung mehrerer Akkus oder Powerbanks. Diese kannst du zuhause (oder auf dem Campingplatz) aufladen und anschließen zum Laden deiner elektronischen Geräte nutzen. Für längere Aufenthalte in der Natur ist diese Form der Energiegewinnung jedoch weniger geeignet.

Grillen:
Ein klassischer Holzkohlegrill ist ideal für die Zubereiten von Mahlzeiten. Denn Grillen macht nicht nur Spaß, sondern sorgt ebenfalls für Abwechslung im Campingalltag.

Campingkocher ohne Gas:
Es muss nicht immer ein Gaskocher sein: Auch Spiritus-, Benzin- oder holzbetriebene Campingkocher können zum Kochen und Braten verwendet werden.

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