Der Soonwaldsteig - Trekking-Abenteuer zwischen Kirn an der Nahe und Bingen am Rhein

Der Soonwaldsteig - Trekking-Abenteuer zwischen Kirn an der Nahe und Bingen am Rhein

In 6 Etappen von Kirn an der Nahe bis nach Bingen am Rhein. Erlebe jetzt dein Trekkingabenteuer auf dem "Weg der Stille" im Hunsrück.

Die Ruhe genießen, seltene Tiere und Pflanzen entdecken und dabei mit sich selbst und der Natur in Einklang kommen – die meisten denken beim Wort „Trekking“ zunächst an ausgiebige, mehrwöchige Wandertrips in die entlegenen Wälder Skandinaviens. Doch auch hierzulande kannst du unvergessliche Trekking-Abenteuer erleben und langanhaltende Erfahrungen sammeln. Beeindruckende Felsformationen, Burgen und Hängebrücken sowie einzigartige Naturerlebnisse. Das Alles erwartet dich auf dem Soonwaldsteig, einem der schönsten Weitwanderwege Deutschland, der dank seiner Wildzeltplätze optimale Voraussetzungen zum Trekken bietet.

Wandern auf dem Soonwaldsteig: Fakten rund um den „Weg der Stille“

Auf einer Strecke von insgesamt 85 km führt dich der idyllische Soonwaldsteig durch weitläufige, oft nur schwer zugängliche Waldgegenden in 6 Tagesetappen von Kirn an der Nahe bis nach Bingen am Rhein. Der so genannte „Weg der Stille“ scheint somit wie gemacht, um zur Ruhe zu kommen und den stressigen Alltag hinter sich zu lassen. Neben uralten, aus Quarzit und Schiefer bestehenden Felsformationen besticht der Soonwaldsteig vor allem mit seiner nahezu unberührten Wildnis, die zahlreichen Tier- und Pflanzenarten – darunter beispielsweise Schwarzstörche, Wanderfalken, Wildkatzen oder auch seltene Orchideen – als Lebensraum dient. Gleichzeitig erinnert die Vielzahl an geschichtsträchtigen Burgen und Schlössern an das Mittelalter sowie das römisch-keltische Erbe der Region.

Zelten in der freien Natur: die Trekkingcamps im Soonwald

So verlockend es auch sein mag, spontan irgendwo anzuhalten, sein Zelt aufzuschlagen und mitten im Wald oder direkt auf dem Berg zu übernachten: Das so genannte Wildcampen, also das Zelten in der freien Natur, ist in Deutschland sowie den meisten anderen europäischen Ländern in der Regel nicht gestattet. Die einzige Ausnahme bildet das Biwakieren, also das Schlafen ohne geschlossenes Zelt. Allerdings ist auch das Errichten eines solchen Notbiwaks innerhalb von Naturschutzgebieten meist verboten. Eine gute, preisgünstige Alternative, die dem Wildcampen relativ nahe kommt, sind offizielle Wildzeltplätze. Auch entlang des Soonwaldsteigs gibt es mittlerweile 4 naturnahe Trekkingcamps. Hier hast du die Möglichkeit, in der Zeit von April bis Oktober für eine Nacht völlig legal wild zu zelten. Die einzelnen Camps bestehen aus jeweils 5 Zeltplätzen (2-3 Personen pro Zelt), einer Trockentoilette sowie einer Feuerstelle. Die Koordinaten des Platzes werden dabei erst nach erfolgreicher Buchung bekannt gegeben. Außerdem können die Trekkingcamps im Naturpark Soonwald-Nahe ausschließlich zu Fuß erreicht werden. Jedoch stehen in der Nähe ausreichend Wanderparkplätze zur Verfügung, sodass du deine Tour bequem von nahezu jedem Camp aus starten kannst. Um weder die ansässigen Tiere noch andere Menschen zu stören, solltest du dich stets an die geltenden Camp-Regeln halten:

1. Feuer darf nur an den dafür vorgesehen Stellen entfacht werden. Bei hoher Waldbrandgefahr sollte aus Sicherheitsgründen besser ganz darauf verzichtet werden.

2. Lärm: Verhalte dich möglichst ruhig und verursache keinen unnötigen Lärm (hierunter fällt auch das laute Abspielen von Audiogeräten).

3. Abfall: Nimm deinen Müll in jedem Fall wieder mit und hinterlasse die Stelle so, wie du sie selbst gerne vorfinden würdest.

4. Verpflegung: Denke daran, ausreichend Proviant und Trinkwasser mitzunehmen.

Wandern im Hundsrück: die 6 Etappen des Soonwaldsteigs

Der Soonwaldsteig setzt sich aus 6 mittelschweren bis schweren Tagesetappen zusammen, kann also von fortgeschrittenen Wanderern in etwas weniger als einer Woche bewältigt werden. Bist du hingegen besonders sportlich unterwegs, verfügst über eine gute Kondition und Trittsicherheit sowie ausreichend Wandererfahrung, kannst du auch einzelne Etappen zusammenlegen (z.B. die recht kurzen Etappen 3 und 4). Die folgende Tourenbeschreibung ist so konzipiert, dass du mit jeder Tagesetappe ein Trekkingcamp erreichst.

Etappe 1: Von Kirn an der Nahe bis zur Schmidtburg
Der Soonwaldsteig beginnt im kleinen Städtchen Kirn an der Nahe und führt dann weiter durch die Innenstadt bis zum Schloss Wartenstein am Eingang des Hahnbachtals. Vorbei an imposanten Schieferfelsen und spektakulären Höhlenlandschaften durchquerst du das Tal. Nach einem kurzen Aufstieg erreichst du schließlich die Ruinen der Schmidtburg nahe der Gemeinde Schneppenbach im Landkreis Kreuznach.

Schwierigkeit: Schwer
Länge: 17,2 km
Dauer: ca. 5h (Geschwindigkeit: 3,3 km/h)
Aufstieg: 540 m
Abstieg: 440 m

Etappe 2: Von der Schmidtburg bis zum Gipfel des Alteburg 
Ausgangspunkt dieser Etappe ist die Schmidtburg, eine der ältesten und bedeutendsten Burganlagen im Hunsrück, von wo aus du deine Wanderung durch das Hahnenbachtal fortsetzt. Der stetig ansteigende Wanderweg ist nun gesäumt von Wiesen und Feldern und ermöglicht bald schon einen imposanten Ausblick auf den fast vollständig bewaldeten Rücken des Lützelsoons. Landschaftliches Highlight dieser Etappe sind die zahlreichen Quarzformationen des Bergkamms. Nachdem du die Womrather Höhe, den höchsten Punkt des Lützelsoons, erreicht hast, geht es nun hinab ins Kellenbachtal. An einer hölzernen, eigens für den Soonwaldsteig erbauten Brücke, überquerst du eine der (kaum befahrenen) Landstraßen, bevor der Weg ein weiteres Mal bis zum Gipfel des Alteburg ansteigt.

Schwierigkeit: schwer
Länge: 20,8 km
Dauer: ca. 6,5h (Geschwindigkeit: 3,2 km/h)
Aufstieg: 790 m
Abstieg: 480 m

Etappe 3: Vom Alteburg bis zum Ellerspring
Diese (Halb-) Tagestour führt dich auf idyllischen Waldpfaden und Forstwegen vom Gipfel des Alteburgs hinauf zum Ellerspring, den höchsten Berg des Soonwalds.

Schwierigkeit: Mittelschwer
Länge: 6, 72 km
Dauer: ca. 2h (Geschwindigkeit: 3,6 km/h)
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 70 m

Etappe 4: Ellerspring bis Ochsenbaumer Höhe
Startpunkt dieser kurzen, aber dennoch anspruchsvollen Tour ist das Trekkingcamp auf dem Ellerspring, der höchsten Erhebung im Soonwald. Von dort wanderst du weiter über die Öldesborner Höhe bis zum Gräfenbach. Nachdem du den Bach überquerst hast, führt die Route schließlich vorbei an den Glashütter Wiesen, einer naturnahen Feuchtwiesenlandschaft. Über diverse Forstwege erreichst du schließlich dein nächstes Etappenziel, die Ochsenbaumer Höhe.

Schwierigkeit: Mittelschwer
Länge: 7,55 km
Dauer: ca. 2h (Geschwindigkeit: 3,6 km/h)
Aufstieg: 140 m
Abstieg: 150 m

Etappe 5: Ochsenbaumer Höhe bis Lauschhütte
Von der Ochsenbaumer Höhe kommend, geht es nun weiter gen Bingen, immer entlang des bewaldeten Bergrückens. Dieser verbindet die Berge des so genannten Hahnenkammhöhenzugs miteinander. Auf deiner Route passierst du zunächst den Schanzenkopf und gelangst schließlich zum Hochsteinchen. Dort befindet sich auch ein traditionsreicher seit 1893 bestehender Aussichtsturm, der dir einen beeindruckenden Ausblick über die gesamte Region bietet. Nach dem Abstieg ins Guldenbachtal überquerst du nun die (kaum befahrene) A62 und betrittst anschließend den Binger Wald, einen kleinen Höhenzug zwischen Soonwald und Mittelrheintal. Mit der Emmerichshütte erreichst du bald die erste Einkehrmöglichkeit des Soonwaldsteigs, umrundest einmal das Hochplateau des Kandrich und wanderst weiter bis zur beliebten Lauschhütte. Neben einem umfangreichen gastronomischen Angebot erwarten dich dort weitere Attraktionen wie die längste Rodelbahn der Gegend oder auch den angrenzenden Outdoorpark. Übernachten kannst du hier ganz klassisch im Trekkingzelt oder auch in einem Baumhaus.

Schwierigkeit: Mittelschwer
Dauer: ca. 5h (Geschwindigkeit 3,5 km/h)
Länge: 17,0 km; 3,5 km/h
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 450 m

Etappe 6: Von der Lauschhütte nach Bingen. 
Die 6. (und letzte) Tagesetappe des Soonwaldsteigs führt dich - einmal durch das Morgenbachtal - hinab zum Rhein. Unterwegs kannst du mit etwas Glück seltene Tierarten zu Gesicht bekommen, darunter beispielsweise Wasseramseln und Eisvögel. Nach etwa einem Drittel der Strecke (6 km) kommst du an ein Jägerhaus. Hier kann wiederum eine (kurze) Pause eingelegt werden. Leider ist der Weg durch das Tal wegen schwerer Unwetterschäden seit 2016 offiziell gesperrt. Wer lieber auf Nummer sicher gehen will, sollte deshalb lieber der beschilderten Umleitung folgen.

Schwierigkeit: Schwer
Dauer: ca. 5h (Geschwindigkeit: 3,4 km/h)
Länge: 17,7 km
Aufstieg: 290 m
Abstieg: 790 m

Spezielle Webseiten oder Wanderapps wie Komoot oder Outdooractive sind ideal zur Tourenplanung und können darüber hinaus auch als Navigationsgerät genutzt werden. Alternativ findet man im Internet aber auch ausreichend Karten im gpx-Format zum Download.

Die Wildnis ruft: deine Trekking-Ausrüstung für den Soonwaldsteig

Genügend Trinkwasser - das ist das A und O auf deinen Trekkingtouren durch den Soonwald. Bedenke, dass der Soonwaldsteig überwiegend durch einsame Gebiete führt. Das gilt insbesondere für die ersten 4 Etappen des Wanderwegs. Zwar kommst du unterwegs an mehreren Bächen wie dem Hahnenbach oder dem Gräfenbach vorbei, jedoch hat das Wasser hier keine Trinkwasserqualität, sodass selbst ein Filtern des Wassers nicht ausreicht. (Im Zweifelsfall sollte das Wasser gut abgekocht werden). Nimm daher stets genügend Wasser für alle mit (ca. 4-5 Liter pro Personen und Tag) und bedenke, dass du das Wasser nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Kochen und Waschen brauchen wirst. Darüber hinaus dürfen auch die folgenden Utensilien in keinem Trekkingrucksack fehlen:

- Robuste Wanderschuhe mit gutem Grip für Touren im Gelände.
- Persönliche Dokumente (Ausweis etc.)
- Handy, Ladegerät, ggf. Powerbank
- Karte, Kompass, GPS-Gerät
- Erste-Hilfe-Set
- Rettungsdecke
- Wanderkleidung (Wanderhose, Funktionsshirt, Pulli oder Fleecejacke
- Regenschutz (Regenjacke und Regenhose)
- Trekkingrucksack (ca. 50 Liter), inklusive Regenhülle
- Trekkingstöcke
- Zeltschnur zum Befestigen des Zeltes
- Isomatte
- Schlafsack
- Hygieneartikel: Zahnbürste und Zahnpasta/Zahnputztabletten, Outdoorseife für Haut und Haar/ ökologisch abbaubares Duschgel/Schampoo, Toilettenpapier
- Microfaserhandtuch
- Campingkocher (Gaskocher), inklusive Gaskartusche
- Campinggeschirr und -besteck
- Taschenmesser / scharfes Schneidemesser
- Lebensmittel
- Feuerzeug
- Müllbeutel
- Seil (kann z.B. als Wäscheleine genutzt werden)
- Wäscheklammern
- Sonnenschutz (Sonnenbrille, Sonnencreme, Hut/ Kappe )
- Mückenschutz
- Kamera/Fernglas
- Taschenlampe und/oder Stirnlampe
- Outdoor-Sitzkissen
- (Wasserdichte) Packnetze und - Beutel für mehr Ordnung im Wanderrucksack

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