Backpacking in Thailand, Südamerika oder Europa? 10 ultimative Geheimtipps für ein gelungenes Rucksackabenteuer.
Ferne Länder bereisen, andere Kulturen kennenlernen und neue Eindrücke sammeln… und das alles nur bepackt mit dem Nötigsten: Backpacking steht für Freiheit, Abenteuer sowie authentische Begegnungen mit Einheimischen und gilt deshalb nicht ohne Grund als DIE Reiseform für Individualisten und Weltenbummler. Doch damit dein (erster) Backpacker-Trip auch tatsächlich gelingen kann, ist eine gewisse Vorausplanung unabdingbar. Denn nur mit der richtigen Vorbereitung kannst du die typischen Fettnäpfchen umgehen und klassische Anfängerfehler vermeiden. In diesem Artikel erhältst du 12 Ideen bzw. Tipps, die dir die Planung deiner nächsten Backpacker-Reise definitiv erleichtern werden.
Auch wenn du wertvolle interkulturelle Reiseerfahrungen im Prinzip überall auf der Welt machen kannst, hat die Wahl des Reiseziels zweifelsohne einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf deines Backpacker-Trips. Neben dem Interesse an einem bestimmten Land oder dessen Kultur, gibt es jedoch noch weitere Aspekte, die du bei deiner Reisevorbereitung auf keinen Fall außer Acht lassen solltest:
Die optimale Reisezeit:
Bedenke, dass nicht jedes Land bzw. jede Region zu jeder Jahreszeit bereist werden kann. Planst du beispielsweise einen Strandurlaub in Thailand sind die Regenmonate von Juni bis Oktober eventuell nicht die beste Wahl.
Das Budget:
Viele Backpacker-Länder wie z.B. Australien sind zwar auf der einen Seite interessante Reiseziele, auf der anderen Seite aber auch deutlich kostspieliger als beispielsweise die günstigeren Länder Südostasiens. Überlege dir daher im Vorfeld, welches Budget dir für deinen Trip zur Verfügung steht und berücksichtige dies bereits bei der Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Reiseziel.
Die touristische Infrastruktur:
Insbesondere Menschen mit wenig Erfahrungen im Individualreisen tun gut daran, sich gerade bei ihren ersten Backpacker-Trips für Länder mit einer guten touristischen Infrastruktur zu entscheiden.
Der Zeitfaktor:
Sofern du nicht die Möglichkeit (bzw. das Glück) hast, mehrere Monate um die Welt reisen zu können oder dir sogar nur deine 3-4 Wochen Jahresurlaub zum Backpacken zur Verfügung stehen, solltest du unbedingt ein Land wählen, dass sich auch für kürzere Trips eignet. Hast du nur wenig Zeit, bieten sich vor allem kleine, mittelgroße oder auch Länder mit günstigen Inlandsflügen an. Darüber hinaus sollte auch die Anreise nicht zu teuer und das Visum leicht zu bekommen sein. Aufgrund der langen Flugzeit (12-24 h) und des anschließenden Jetlags empfiehlt es sich, für Fernziele mindestens 3 Wochen einzuplanen.
Sehenswerte Reiseziele gibt es auf allen fünf Kontinenten sowie in sämtlichen Klimazonen. Die folgenden Backpacker-Länder können sowohl von Anfängern als auch von Fortgeschritten mit einem vergleichsweise geringen Budget bereist werden:
Asien:
Eine geringe Kriminalitätsrate, günstige Preise und das schwülwarme Klima machen vor allem die Länder Südostasiens zu beliebten Backpacker-Destinationen. Thailand, der Klassiker unter den Low-Budget- Reisezielen überzeugt mit einer guten Infrastruktur und wunderschönen einsamen Inseln und Sandstränden. Wer dem Massentourismus entgehen, aber dennoch in den Genuss günstiger Garküchen und einzigartiger Landschaften kommen möchte, für den stellt Vietnam eine gute Alternative dar. Dank zahlreicher Open-Tour-Busse und einer entlang der Küste verlaufenden Eisenbahnstrecke lässt sich das Land auch ohne eigenen PKW einfach bereisen. Thailand und Vietnam sind dir noch nicht „exotisch“ genug und du bist auf der Suche nach einem noch ausgefalleneren Reiseziel? Dann kann sich auch ein Besuch von Laos oder Birma lohnen.
Tipp:
Wegen der geringen Distanzen und preiswerten Inlandsflüge bietet es sich ebenfalls an, die einzelnen Länder miteinander zu kombinieren.
In eine völlig andere Kultur eintauchen kannst du auch in Indien, einem ebenso gefragten Backpacker-Ziel, das nicht nur mit günstigen öffentlichen Transportmitteln, sondern auch dem ein oder anderen kulinarischen Highlight punkten kann. Ein weiterer Vorteil: Die meisten Inder sprechen Englisch, was die Kommunikation vor Ort erheblich vereinfacht. Ein echter Geheimtipp ist wiederum die tränenförmige Insel Sri Lanka mit ihren zahlreichen Teeplantagen, Tempeln und einer Vielzahl an beeindruckenden Stränden. Das Reisen gestaltet sich hier etwas komfortabler als in Indien, ohne dass du dabei auf Kultur, gutes Essen und Sehenswürdigkeiten verzichten musst.
Südamerika:
Auch in Südamerika gibt es das ein oder andere Land, das sich hervorragend zum Rucksackreisen eignet. Ob wilder Dschungel, der in 3600 Metern Höhe gelegene Altiplano oder die Salzwüste Salar (Bolivien,) die berühmte Ruinenstadt Machu Picchu und der Titicacasee (Peru) oder die legendären Galapagos-Inseln (Ecuador) – Lateinamerika ist ein Kontinent der Superlative, der sowohl landschaftlich als auch kulturell einiges zu bieten hat.
Afrika:
Zugegebenermaßen ist Afrika nicht der erste Kontinent, an den man denkt, wenn vom Backpacking und Individualreisen die Rede ist. Dabei erfreut sich sowohl das nördliche als auch das südliche Afrika unter Backpackern steigender Beliebtheit. Südafrika gehört dabei zwar eher zu den teureren Reiseländern, ist aber auf jeden Fall eine Reise wert: Highlights sind neben der pulsierenden Metropole Kapstadt auch der Krüger Nationalpark oder die bekannte Garden Route. Deutlich günstiger, aber nicht weniger sehenswert, ist Tansania, das mit dem Kilimandscharo, der Serengeti und der Insel Sansibar für viele Backpacker zu den absoluten Traumreisezielen zählt. Oder wie wäre es mit einem kurzen Spontan-Trip nach Marrakesch? Durch die kurze Flugzeit, die vergleichsweise geringe Kriminalität und das beste Eisenbahnnetz Afrikas ist Marokko ein ideales Backpacker-Ziel für Kurzreisen und Backpacking-Einsteiger.
Europa:
Du musst nicht immer in die Ferne schweifen. Schließlich gibt es auch in Europa mehrere Länder, die perfekte Voraussetzungen für eine spannende Rucksackreise bieten. Vor allem Portugal hat es Backpackern aus aller Welt angetan. Kein Wunder! Denn das kleine südeuropäische Land besticht nicht nur mit hervorragendem Essen und malerischen Stränden, sondern auch mit einem für europäische Verhältnisse niedrigen Preisniveau. Ein noch weitgehend unbekanntes Backpackerziel ist Serbien. Vom Fruška Gora Nationalpark über das imposante Kloster Manasija oder das quirlige Belgrader Künstlerviertel: Serbien muss sich weder kulturell noch in Sachen Natur verstecken.
Sei dir darüber im Klaren, dass nicht überall auf der Welt dieselben Sicherheitsstandards gelten wie hierzulande und informiere dich bereits vor deiner Reise über mögliche Gefahren am Reiseort – beispielsweise über die Webseite des Auswärtigen Amtes. Verlasse dich auf deine Intuition und gehe kein unnötiges Sicherheitsrisiko ein, sieh aber gleichzeitig davon ab, an jeder Ecke das nächste Verbrechen und in jedem Menschen einen Trickbetrüger zu vermuten.
Wer mit dem Partner/der Partnerin oder Freunden um die Welt reist, hat nicht nur immer einen vertrauten Gesprächspartner an seiner Seite, sondern ist auch bei Problemen unterwegs oder im Krankheitsfall nicht auf sich alleine gestellt. Aber so schön ein gemeinsamer Backpacker-Trip auch sein kann: Auch das Alleinreisen hat seinen Charme und bringt einige Vorteile mit sich: So hast du auf einem Solotrip durch Thailand, Afrika oder Europa nicht nur mehr Zeit zum Reflektieren und Nachdenken, sondern knüpfst meist auch leichter Kontakte mit andere Reisenden oder Einheimischen. Gerade an den typischen Backpacker-Hotspots wirst du in der Regel schnell auf Gleichgesinnte, eventuell auch andere Alleinreisende, treffen, mit denen du dich austauschen kannst.
In der Tat gib es kaum eine andere Form des Reisens, bei der du so leicht Kontakte knüpfen kannst, wie beim Backpacken. Wenn du ein wenig kontaktfreudig und aufgeschlossen gegenüber anderen Menschen bist, wirst du überall auf der Welt schnell neue Leute kennenlernen, sei es für ein gutes Gespräch, einen lustigen Kochabend im Hostel oder zum gemeinsamen Erkunden der Gegend. Die typischen Backpackerfragen wie „Woher kommst du?“ oder „Wie lange bist du schon unterwegs?“ mögen auf den ersten Blick trivial und oberflächlich wirken, sind aber bewährte Mittel, um das Eis zu brechen und mit Fremden ins Gespräch zu kommen.
Während das Reisen innerhalb der EU auch mit deinem deutschen Personalausweis ganz unkompliziert möglich ist, benötigst du für Fernreisen zumindest einen Reisepass. Dieser muss in den meisten Ländern mindestens drei, in einigen Gegenden wie z.B. Südostasien sogar ganze sechs Monate gültig sein. Um bei der Einreise in dein Wunschland keine Probleme zu bekommen, solltest du dich daher rechtzeitig um einen (neuen) Reisepass kümmern. Das Gleiche gilt auch für die Beantragung des Visums. Zwar gibt es Länder, in denen du noch am Flughafen ein Visum erhalten kannst (z.B. Thailand), jedoch raten wir dir dazu, Visa sowie alle anderen Dokumente am besten bereits im Vorfeld zu beantragen. Je nachdem, ob du mit dem Flugzeug oder über den Landweg einreist, kann auch die Gültigkeit der Visa (und somit auch deiner möglichen Aufenthaltsdauer) erheblich variieren.
Gerade bei längeren Reisen solltest du dir gut überlegen, wie du auch im Ausland schnell und zuverlässig an (Bar-) Geld kommen kannst. Außerdem solltest du dein Reisebudget großzügig kalkulieren und lieber etwas mehr Geld einplanen. Zum Bezahlen und Geldabheben hast du prinzipiell mehrere Möglichkeiten:
An Geldautomaten mit Maestro-Zeichnen kannst du ganz einfach Geld mit deiner EC-Karte abheben. Allerdings kann es in einigen Ländern vorkommen, dass die Automaten mittags bereits leer sind, sodass sich das Geldabheben vor Ort unter Umständen schwierig gestaltet.
Kreditkarte:
Im Gegensatz zur klassischen EC- Karte ist der Einsatz von Kreditkarten in nahezu allen Teilen der Welt problemlos möglich, je nach Anbieter jedoch auch vergleichsweise teuer. Erkundige dich daher nach speziellen Auslandsdeals, wie sie inzwischen von mehreren Banken (z.B. der DKB oder der Postbank) angeboten werden und habe für den Zweifelsfall immer mehr als eine Reisekreditkarte dabei.
Bargeld:
Zwar solltest du aus Sicherheitsgründen besser nicht zu viel Bargeld mit dir herumschleppen. Ganz darauf verzichten kannst (und solltest) du jedoch nicht. Schließlich wirst du gerade in kleinen Läden oder an Straßenständen nicht immer mit Karte zahlen können. Darüber hinaus kann es in Notfällen durchaus praktisch sein, stets einige Euro oder Dollar dabei zu haben. Dabei hat es sich, besonders in eher zwielichtigen Gegenden bewährt, das Geld statt im Portemonnaie besser körpernah zu transportieren – beispielsweise in der Hosentasche (Kleingeld) oder an schwer zugänglichen Stellen wie im BH oder der Unterhose (größere Scheine).
Informiere dich vor jeder Auslandsreise über die für dein Reiseziel empfohlenen Impfungen und plane stets eine gewisse Vorlaufzeit ein, um deinen Impfschutz ggf. aufzufrischen oder dich gegen bestimmte Reisekrankheiten impfen zu lassen.
Denke außerdem daran, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen und überlege dir, ob eventuell bestimmte Zusatzversicherungen sinnvoll sind. Ein Vergleich der verschiedenen Konditionen und Preise lohnt sich.
Öffentliche Toiletten: Bedenke, dass Klopapier z. B. in Südostasien ein Luxusprodukt ist und habe immer Papiertücher oder Feuchttücher mit dabei. Eine antibakterielle Lotion kann außerdem das Händewaschen ersetzen. Versuche zudem, dich an die vielerorts weit verbreiteten Stehklos zu gewöhnen. Diese sind im Übrigen auch deutlich hygienischer als klassische Sitzklos.
Monatshygiene & Co.: Erkundige dich vorab, ob Verhütungsmittel sowie Tampons bzw. Binden an deinem Reiseziel erhältlich sind und bringt diese im Zweifelsfall von zuhause mit. Alternativ kannst du auch auf eine Menstruationstasse zurückgreifen. Damit tust du nicht nur deiner Urlaubskasse, sondern auch der Umwelt etwas Gutes.
Lebensmittel: Da das Leitungswasser in vielen Ländern für Europäer oft nicht verträglich ist, solltest du ausschließlich Wasser aus Flaschen trinken und Obst nur ohne Schale essen. Auf Rohkost und Eiswürfel solltest du vorsichtshalber komplett verzichten. Vorsicht geboten ist auch an Straßenstränden: Gerade Speisen mit Eiern oder Hühnerfleisch bergen nach längerer Zeit in der Sonne ein hohes Hygienerisiko.
„So viel wie nötig, wenig wie möglich“ lautet der Grundsatz beim Backpacking. Packe daher im Idealfall nur das ein, was du auch wirklich unterwegs brauchst: Fön und Regenschirm sind in der Regel entbehrlich, eine gut ausgestattete Reiseapotheke mit allen wichtigen Medikamenten sowie Sonnen- und Mückenschutz ist hingegen unverzichtbar. Und wer keinen allzu großen Wert auf professionelle Fotos liegt, ist wahrscheinlich mit einer kompakten Kleinbildkamera besser beraten als mit einer teuren Spiegelreflexkamera. Auch die folgenden Gegenstände dürfen auf keiner Backpacking-Tour fehlen:
- Hygieneartikel
- Trinkflasche und Trinkwassertabletten (je nach Region)
- Lebensmittel/Trockennahrung
- Kopien wichtiger Dokumente und Notfallnummern.
Gut ausgestattet bist du mit einem komfortablen, leichten Rucksack (max. 13 kg) mit Tragesystem und mehreren Trennfächern für eine optimale Ordnung im Inneren. Um auf längeren Reisen Gewicht einzusparen, kannst du Gegenstände, die du nicht (mehr) benötigst, auch bequem per Post nach Hause senden.
Statt innerhalb kürzester Zeit so viele Sehenswürdigkeiten wie möglich abzuklappern, kann es sich lohnen, die Kunst des „Slow Travelings“ zu erlernen: Schalte bei Gelegenheit lieber einen Gang zurück, bleib länger an ein und demselben Ort oder erkunde (auf den ersten Blick) unscheinbare Orte, die in keinem Reiseführer zu finden sind. Oder lass die Kamera einfach mal im Rucksack und halte deine Erlebnisse stattdessen ganz oldschool in einem Notizbuch fest. Scheue dich dabei nicht, immer wieder neue Dinge auszuprobieren: Wie wäre es z.B. mit einem Tauch- oder Meditationskurs? Wer langsamer unterwegs ist, sammelt nicht nur tiefgehende Eindrücke, sondern reist obendrein auch deutlich nachhaltiger als Leute, die nur von A nach B hetzten.
Bereite dich auch mental auf deine Backpacker-Reise vor, indem du dich, vor allem in stark religiösen Ländern, über die kulturellen Bräuche und Gepflogenheiten informierst und lerne vorab ein paar einfache Sätze in der Landessprache. Hole dir auch vor Ort immer wieder Tipps von Locals oder anderen Backpackern. Probiere lokales Essen oder besuche einheimische (Super-) Märkte. Die beste Möglichkeit, eine andere Kultur kennenzulernen, ist es, den Alltag der Menschen vor Ort live mitzuerleben.
