Die Klettersicherung - So wichtig ist das Sicherungsgerät

Die Klettersicherung - so wichtig ist das Sicherungsgerät

Autotubes, Halbautomaten, dynamische Sicherungsgeräte? Was ist der Unterschied und was ist so wichtig an dem Sicherungsgerät beim Klettern?

Je höher es geht, desto tiefer kann man fallen. Klingt äußerst philosophisch, doch tatsächlich sollte das Klettern wirklich sicher ausgeführt werden. Denn ein geeigneter Klettergurt, eventuell ein Kletterhelm und ein Kletterseil sind nur einige der wichtigen Dinge, die du für das Klettern benötigst. Ein funktionstüchtiges Sicherungsgerät gehört zu den absoluten Basics, wenn es um das richtige Sichern beim Klettern geht.

Warum es so wichtig ist, welche Vorteile du durch das Sicherungsgerät beim Klettern bekommst und welche verschiedenen Sicherungsgeräte es gibt, erfährst du jetzt in diesem Artikel.

Die richtige Sicherung beim Klettern: Warum das Sicherungsgerät so wichtig ist 

Klettersicherung bezeichnet beim Klettern die Sicherheitsmaßnahmen, mit denen ein Absturz vermieden werden soll. Durch das Sicherungsgerät kann der Kletternde einfach abgelassen werden. Das Gerät balanciert das Gewicht des Kletternden vom Kletterpartner und der Kletternde kann ohne großen Kraftaufwand heruntergelassen werden.

Die Stärke der Bremskraft hängt dabei von der Geometrie des Sicherungsgerätes und von vielen weiteren Faktoren ab, wie die Dicke das Seils oder die Robustheit des Mantels (neu oder alt, imprägniert oder nicht). Hier gilt die Faustregel: Je höher die Bremskraft des Sicherungsgerätes, desto weniger Handkraft braucht der Sichernde.

Klettern mit Sicherungsgerät: Welche verschiedenen Modelle gibt es?

Autotubes, Halbautomaten, dynamische Sicherungsgeräte? Keine Sorge, das sind alles Vokabeln für die Bezeichnung der verschiedenen Sicherungsgeräte beim Klettern. Damit du auf dem aktuellen Kletterstand bist, folgt hier erst mal eine kleine Begriffserläuterung:

Dynamische Sicherungsgerät:
Diese Modelle der Sicherungsgeräte bremsen den Sturz durch die Reibung am Karabiner ab. Es wird manuell abgebremst. Durch das schnelle – und nicht abrupte – Abbremsen wird ein weiches Stürzen ermöglicht.
Besonders beim Vorstieg-Klettern mit mobilen Sicherungsmittel (Friends, Klemmkeile etc.) ist es wichtig, den Kletterer dynamisch zu sichern. Die Belastungen auf die Sicherungskette sind geringer als bei Halbautomatischen Sicherungsgeräten. Hier kommt es aber zusätzlich auch auf den Gewichtsunterschied der Kletterpartner an.

Halbautomatische Sicherungsgerät:
Die halbautomatischen Sicherungsgeräte (Autotubes und Sicherungsgeräte mit Hebel) bremsen im direkten Vergleich zu dynamischen deutlich stärker. Bei Stürzen blockieren sie das Kletterseil durch eine Klemmvorrichtung und verhindern so den Sturz abrupt. Dabei verfügt der Halbautomat über eine Blockierunterstützung, die bei Belastung das Seil komplett blockiert. Eine dynamische Seilausgabe muss trainiert werden.
Der Vorteil von Halbautomaten ist, dass sie einige menschliche Fehler (z. B. Unaufmerksamkeit) ausgleichen. Dabei brauchst du kaum noch Handkraft, um das Kletterseil mit der Bremshand halten zu können. Sehr angenehm, vor allem wenn dein Kletterpartner schwerer ist als du.

Wie findest du das richtige Sicherungsgerät?

Das Sicherungsgerät bremst das Kletterseil, indem es Reibungswiderstand auf das Seil auswirkt. Sicherheitsgeräte sind auch unter dem Synonym Bremsgeräte bekannt, da sie nach diesem Prinzip funktionieren: Sie ermöglichen dem Kletterpartner die Kontrolle über das Sicherungsseil durch das Ausüben einer Bremskraft. Dadurch kann der Kletterpartner nach eigenem Wunsch abgebremst und abgelassen werden. Die Wahl des idealen Sicherungsgeräts ist also essenziell, um sicher mit deinem Kletterpartner klettern zu können. 

Sicherungsgerät für Anfänger:
Für die Anfänge deiner Kletterkarriere solltest du bei der Wahl deines zukünftigen Sicherungsgeräts darauf achten, eines tim Bremsunterstützung zu kaufen. Halbautomaten bieten den großen Vorteil der Bremsunterstützung. Du kannst den Sturz deines Partners damit verhindern oder diesen auch ganz bequem und kontrolliert herunterlassen.
Achte darauf, dass mit diesen Sicherungsgeräten meistens nicht abseilen kannst.

Sicherungsgerät für Fortgeschrittene:
Prinzipiell sind dynamische Sicherungsgeräte sehr gut für fortgeschrittene Kletterer geeignet, die nicht nur Erfahrungen im Sichern haben, sondern auch die erforderlichen Kräfte zum Halten eines Sturzes in der Bremshand besitzen. Für die Kletterhalle und beim Sportklettern sollten aber auch Profis auf Halbautomaten (Autotibes und Sicherungsgeräte mit Hebel) aufgrund der höheren Sicherheit setzen.

Der Partnercheck: Überprüfe dein Sicherungssystem

Der wichtigste Schritte vor dem Klettern ist der Partnercheck. Dazu wird nicht nur das Sicherungsgerät gecheckt, sondern eine ganze Checkliste die gesamte Persönliche Schutzausrüstung. Zum Partnercheck gehört:

- Das richtige Befestigen und Schließen der Klettergurte.
- Checken, ob der Anseilknoten korrekt ist.
- Kontrollieren, ob das Seil richtig im Sicherungsgerät eingelegt wurde.
- Ist der Karabiner richtig verschlossen?
- Sind die Seilenden durch Achterknoten gesichert?

Sind diese Sicherheitsmerkmale alle kontrolliert, kann losgeklettert werden!

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