Die Regeln für Surf-Wettkämpfe

Die regeln für surf- und bodyboarding-wettkämpfe

Wettkämpfe sind ein integraler Bestandteil der Surfkultur. Aber kennst du auch alle nötigen Fachbegriffe, um Surfwettbewerbe und deren Wertungen vollständig zu verstehen?

Alle Surfwettbewerbe von oder zwischen Surfclubs auf lokaler, regionaler oder nationaler Ebene sowie natürlich internationale oder Weltmeisterschaften haben eines gemeinsam: Sie bringen Surfer aus der ganzen Welt zusammen und sorgen für jede Menge Begeisterung. Als leidenschaftlicher Wellenreiter unterhält man sich am liebsten die ganze Zeit über das Surfen. Aber als Einsteiger den Ablauf von Surf- oder Bodyboard-Wettbewerben zu verstehen, kann genauso schwer sein wie ein Duckdive mit einem Longboard. Dieser Artikel erklärt dir, worauf es ankommt. Nachdem du ihn gelesen hast, wirst auch du beim nächsten Surf- oder Bodyboard-Wettbewerb endlich voll im Bilde sein, wenn von „Rounds“, „Wildcards“ und „Interferences“ die Rede ist. So macht es gleich auch viel mehr Spaß!

Verbände und meisterschaften

  • Die Regeln für Surf-Wettkämpfe

    Wsl (world surf league)

    Hinter diesem Namen verbirgt sich ein Unternehmen aus den USA, das alle professionellen Surfwettkämpfe weltweit organisiert. Insbesondere ist es verantwortlich für die folgenden Meisterschaften (jeweils getrennt für Damen und Herren):

    - Auf der Championship Tour (CT) treten die weltweit besten Profi-Surfer gegeneinander an. In jeder Saison qualifizieren sich nur die besten 32 Surfer für die zehn Etappen der Tour. Dies sind jeweils die besten 22 Surfer der CT und die zehn besten der QS aus der vorangegangenen Saison. Zu diesen Top 32 kommen noch zwei weitere Teilnehmer, die von der WSL aufgrund besonderer Leistungen eine Wildcard erhalten.

    - Die Qualifying[TH1]  Series (QS) ist quasi die zweite weltweite Liga des Surfens. Das Ziel aller Teilnehmer besteht darin, in die CT aufzusteigen.

    - Die Pro Junior Tour steht allen Surfern bis einschließlich 18 Jahren offen, die über eine WSL-Lizenz verfügen.

    - In der Longboard Qualifying Series (LQS) wetteifern Longboarder mit WSL-Lizenz.

     [TH1]Ausgangstext: "Qualifiyng"

  • Die Regeln für Surf-Wettkämpfe

    Isa (international surfing association)

    Dieser weltweite Surfverband wurde vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) als weltweit einzig maßgebende Organisation anerkannt. Bereits seit 1964 richtet die ISA Surfmeisterschaften aus, bei denen die siegreichen Teams kein Preisgeld, sondern Medaillen erhalten. Dies ist einer der Unterschiede zur WSL.

  • Die Regeln für Surf-Wettkämpfe

    Apb (association of professional bodyboard)

    Hinter diesem Namen verbirgt sich ein Unternehmen aus den USA, das alle professionellen Bodyboarding-Wettkämpfe weltweit organisiert. Dazu gehören folgende Meisterschaften: 

    - APB Men's World Tour (Weltmeisterschaft der Herren)

    - APB Women's World Tour (Weltmeisterschaft der Damen)

    - APB Dropknee World Tour (Dropknee-WM)

    - Pro Junior World Tour (Junioren-WM)

Teilnehmer an surfwettbewerben

Neben den für einen Wettkampf qualifizierten Surferinnen und Surfern sind immer auch die folgenden weiteren Protagonisten mit von der Partie:

JURY: Die unverzichtbare Jury besteht aus vier oder fünf Mitgliedern und untersteht einem Leiter. Von ihrem Pavillon aus haben die Wettkampfrichter alle Surfer auf dem Wasser immer im Blick. Ihre Aufgabe besteht darin, die Punkte für alle von den Surfern im Laufe eines Wettbewerbs gerittenen Wellen zu vergeben und zu notieren.

 

WILDCARDS UND ERSATZTEILNEHMER: Wildcards stellen die letzte Möglichkeit dar, auch ohne erfolgreiche Qualifikation an einem Profi-Surfwettbewerb teilzunehmen. Während die Anzahl an Surfern pro Wettbewerb begrenzt ist, behalten sich die Veranstalter das Recht vor, pro Event eine oder zwei Wildcards zu vergeben. Eine Wildcard kann vergeben werden, wenn ein qualifizierter Surfer die Teilnahme an einer Veranstaltung in letzter Minute absagen musste. Dies kann zum Beispiel bei einer Verletzung der Fall sein, wegen der er nicht antreten kann. Daraufhin wird die Wildcard an einen Surfer vergeben, der die Teilnahme aufgrund seiner Platzierung im Gesamtklassement verdient hätte, sich aber aus welchem Grund auch immer nicht qualifizieren konnte (zum Beispiel wegen einer Verletzung). Häufig erhalten auch Surfer aus dem Team des Veranstalters oder aus der Region, in der das Event ausgetragen wird, eine Wildcard.

Neben den Wildcards gibt es zudem Ersatzteilnehmer, falls einer der qualifizierten Surfer bei einer bestimmten Veranstaltung nicht dabei sein kann.

 

BEACH MARSHALL: Außer bei internationalen Wettbewerben müssen die Teilnehmer spätestens zehn Minuten vor ihrem Heat im Zelt des Beach Marshall erscheinen, um ihren Wettkampf-Lycra anzuziehen. Nach dem Heat muss der Lycra, der zur Identifikation der Surfer im Wasser durch die Jury dient, wieder beim Beach Marshall abgegeben werden.

 

SPEAKER: Dies ist der Athlet mit der größten Ausdauer im gesamten Teilnehmerfeld. Du wirst seine Stimme während der gesamten Veranstaltung um Ohr haben. Er kommentiert live vom Jury-Tisch und versorgt sowohl Teilnehmer als auch Zuschauer mit allen wichtigen Informationen.

 

BEACH PATROL: Sicherlich hast du schon einmal Jetskis um die Bojen der Sponsoren herumfahren sehen, die den Wettkampfbereich begrenzen. Ähnlich wie der Sicherheitsdienst am Strand, der die Teilnehmer von den zahlreichen Fans trennt, sorgen die Rettungsschwimmer der Beach Patrol im Wasser dafür, dass den Surfern nichts passiert.

 

DAWN PATROL: Diese vielleicht nicht allen geläufige Bezeichnung meint Surfer, die schon vor Sonnenaufgang an den Spot kommen. Bei jedem Surfwettbewerb überprüft die Dawn Patrol am frühen Morgen die Bedingungen am Spot und gibt entsprechend die Durchführung oder Absage des Wettkampftages bekannt.

Wettkämpfe surfen

„Beobachtung ist ein wichtiger aspekt, um beim surfen fortschritte zu machen. wenn sich also die besten surfer des planeten versammeln, solltest du die gelegenheit nutzen, um direkt am strand oder vom sofa aus ihre surftechniken und körperhaltung möglichst genau zu studieren.“

 

 

Ablauf eines surfwettbewerbs

WAITING PERIOD: Jede Surfsession ist einzigartig, doch Wetter und Wellen können zuweilen auch für Frust sorgen. Die Bedingungen zum Surfen sind niemals konstant, und manchmal wird uns der Spaß durch ein widriges Zusammenspiel aus Gezeiten, Swell, Wellen und Wind auch ganz verdorben. Aus diesem Grund haben die Veranstalter bei jedem Wettkampf eine gewisse Wartezeit vorgesehen, um für alle Teilnehmer möglichst gute Surf- und Wetterbedingungen zu gewährleisten. Deshalb werden für viele Events auch zwei Wochen eingeplant, obwohl zum Ermitteln des Siegers eigentlich nur vier Tage nötig sind.

 

CALL: Je nach Spot, an dem der Wettbewerb ausgetragen wird, haben Gezeiten und Wetter eine direkte Auswirkung auf die Qualität der Wellen. Deswegen gibt das Veranstaltungskomitee jeden Morgen per Call bekannt, ob der Wettkampf während des Tages fortgesetzt oder auf den nächsten Tag verschoben wird.

Hinweis: All dies erhält eine ganz besondere Bedeutung, wenn du um fünf Uhr morgens aufgestanden bist, um gegen acht Uhr zum Call am Spot zu sein, wo dann der Speaker bekannt gibt, dass es erst am nächsten Tag mit einem neuen Call weitergeht.

 

HEATS & ROUNDS: Auf jeder Tour und in jedem Wettbewerb weltweit ist der Ablauf immer gleich. In sogenannten Heats (Durchgängen) müssen sich die Surfer für die jeweils nächste Round (Runde) qualifizieren.

 

RANKING: Wie du der Wertungstabelle unten entnehmen kannst, sind nicht alle Runden direkte Ausscheidungsrunden. In unserem Beispiel kann ein Surfer auch dann noch den Wettkampf gewinnen, wenn er in seinem ersten Heat auf dem letzten Platz gelandet ist. Diese Regeln soll für ein gewisses Gleichgewicht sorgen, wenn die Bedingungen im ersten Heat für einige Surfer besonders ungünstig waren.

Wie liest man eine wertungstabelle?

ROUND 1: Der Surfer mit dem besten Ergebnis (Score) in seinem ersten Heat qualifiziert sich für Round 3 des Wettbewerbs. Den anderen beiden Surfern bleibt ein Hoffnungslauf (Round 2).

ROUND 2: In der zweiten Runde werden die Heats eins gegen eins als Ausscheidungswettkampf ausgetragen: Einer der beiden Surfer erreicht die nächste Runde, der andere muss sich verabschieden.

ROUND 3: Round 1 und 3 sind keine direkten Ausscheidungsrunden. Stattdessen gibt es für jede Platzierung eine gewisse Punktzahl. Die Teilnehmer treten wieder in Dreiergruppen gegeneinander an, wobei erneut die Regel aus Runde 1 gilt: Der Sieger kommt ins Viertelfinale, die anderen beiden treten in Round 4 erneut an.

ROUND 4: Alle Sieger der Duelle in der vierten Runde ziehen ins Viertelfinale ein, die Verlierer scheiden aus.

VIERTELFINALE, HALBFINALE UND FINALE: Ab dem Viertelfinale bis zum Finale treten die Teilnehmer in Ausscheidungsrunden direkt gegeneinander an.

 

Aber wie lange dauert ein Heat?

Die Surfer haben 15 bis 20 Minuten Zeit (die exakte Länge eines Heats hängt vom Wettbewerb ab), um die bestmöglichen Wellen zu erwischen. Das Finale geht über 30 Minuten.

 

Wie werden den Surfern im Wasser Anfang und Ende ihres Heats signalisiert?

Zu Beginn eines Durchgangs erklingt ein langes Tonsignal. Gleichzeitig wird die Stoppuhr gestartet und ein Anzeigensystem verwendet (Flaggen oder Lichtsignale): Grün kennzeichnet den Beginn des Heats, Gelb die letzten fünf Minuten. Das Ende wird mit zwei langen Tonsignalen verkündet. Gleichzeitig werden die Stoppuhr angehalten sowie die Anzeige (Flaggen oder Lichtsignale) auf neutral gestellt. Bei einigen Veranstaltungen zählt zudem der Speaker die letzten Sekunden vor Beginn und Ende eines Heats als Countdown herunter.

Die Regeln für Surf-Wettkämpfe

Bewertungskriterien für gesurfte wellen

Die Bewertungsskala der Jury für eine Welle entspricht fünf abgegrenzten Stufen:

0,00 bis 1,90 – mangelhaft

2,00 bis 3,90 – akzeptabel

4,00 bis 5,90 – durchschnittlich

6,00 bis 7,90 – gut 

8,00 bis 10,00 – hervorragend 

 

Darüber hinaus beachtet die Jury noch vier weitere Aspekte:

FLOW: Kohärenz und Flüssigkeit der gefahrenen Manöver

LINKING: Qualität, Stabilität und Beherrschung der aufeinanderfolgenden Moves

STYLE: Leichtigkeit der Bewegungen

ENGAGEMENT: Risikofreudigkeit, Schwierigkeitsgrad und Vielseitigkeit der Manöver sowie Kraft und Schnelligkeit bei deren Ausführung

CREATIVITY[TH1] : Innovationen und zugehörige Risikofreudigkeit

 [TH1]"creativitie" im Ausgangstext

Wellenlesen

Wellenlesen

„ES KOMMT NICHT AUF DIE ANZAHL DER GESURFTEN WELLEN AN, SONDERN AUF DIE QUALITÄT. UM EINEN WETTKAMPF ERFOLGREICH ZU BESTREITEN, MUSS MAN ALSO WASSEROBERFLÄCHE UND WELLEN RICHTIG LESEN KÖNNEN.“

Vorfahrt und interferences

VORFAHRT: Zu Beginn eines Heats hat der Surfer, der am schnellsten das Line-up erreicht, Vorfahrt bis zu seiner nächsten Welle. Bei Live-Übertragungen wird die Vorfahrt durch ein „P“ (für „Priority“) hinter dem Namen des Surfer angezeigt. Diese Regel gilt jedoch nur für Heats, bei denen zwei Teilnehmer eins gegen eins gegeneinander antreten.

INTERFERENCE: Wenn ein Surfer dem anderen die Vorfahrt nimmt, führt dies zu einer Bestrafung durch die Jury, bei der ihm alle Punkte der zweitbesten Welle abgezogen werden. Meistens bedeutet eine Interference das Ausscheiden des bestraften Surfers.

COMBO: Bei einer „Combo“ (Kombination) benötigt ein Surfer zwei neue beste Wellen, um ein Heat noch mit der höchsten Punktzahl gewinnen zu können. Bei Live-Übertragungen wird dies neben dem Namen des Surfers angezeigt, der in einem Heat nach Punkten zurückliegt.

 

Wenn es in Wettbewerben keine Vorfahrtsregeln gäbe, würden sich die Kontrahenten ständig unkontrolliert um die Wellen streiten und könnten niemals richtig surfen, da immer mehrere Surfer auf der gleichen Welle wären.

QUELLEN: Règlement Sportif – Fédération Française de Surf

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