Die angst vor dem wasser überwinden
Manche Kinder empfinden das Wasser nicht als Spielplatz, sondern als echte Gefahr. Aber was gibt es Frustrierenderes als keinen gemeinsamen Badespaß mit deinem Kind, vor allem, wenn die warme Jahreszeit beginnt?

Wir geben dir ein paar Tipps, um diese Furcht zu verstehen und deinem Kind dabei zu helfen, sie zu überwinden und sich mit der neuen Umgebung anzufreunden
Die richtige einstellung
Relativiere! Die Angst vor dem Wasser lässt sich „behandeln“. Beinah ein Viertel der Bevölkerung soll Angst vor dem Wasser haben, aber zum Glück lässt sich das ändern.
Sollte sich dein Kind im Wasser nicht wohlfühlen, zwinge es vor allem nicht auf irgendeine Weise. Spott, Abwertung oder das Vergleichen mit anderen Kindern wird seine Angst nur weiter schüren. Ebenso ist das Appellieren an die Vernunft in der Regel eine Zeitverschwendung.
Beruhige und tröste dein Kind besser, damit es sich sicher fühlt. Versuche, ihm zuzuhören und es zu verstehen, um es zu begleiten, zu beruhigen und ihm wieder Selbstvertrauen zu geben.
Die angst vor dem wasser verstehen
Spontan fühlt sich ein Kind im Wasser oft eher wohl. Es ist für ihn ein angenehmes Element, das ihm Freude bereitet und Entspannung bietet.
Die Angst vor dem Wasser kann unterschiedliche und vielfältige Ursprünge haben und weist außerdem zahlreiche Aspekte auf, die bei jedem Kind verschieden sind. Sie ist in der Regel auf ein Trauma oder auf das Umfeld des Kindes zurückzuführen. Die eigentliche Frage lautet also: Kommt seine Angst vor dem Wasser von dem Element selbst?
• Eine schlechte Erfahrung: Hat das Kind einmal Wasser geschluckt oder sich verbrüht, als es gebadet wurde? Das Shampoo hat in den Augen gebrannt? Lärm, Gerangel und Wasserspritzer in einem überfüllten Schwimmbad? Das Kind kann unbewusst und systematisch Wasser mit diesen unangenehmen oder schmerzlichen Erfahrungen in Verbindung bringen. Versuche, dein Kind zu begleiten und ihm dabei zu helfen, wieder Selbstvertrauen aufzubauen.
• Eine unangenehme Erinnerung: Es gab einen Streit zwischen den Eltern, als das Kind gebadet wurde oder aber das Kind neigt dazu, Albträume in Verbindung mit Wasser zu haben ... All diese unangenehmen Erinnerungen können dafür sorgen, dass das Kind das Element Wasser mit bedrückenden Momenten verbindet. Sprich mit ihm und beruhige es. Besteht das Problem weiterhin, kannst du dich an einen Psychologen wenden, um deinem Kind dabei zu helfen, sich von diesem Problem zu befreien.
• Ängste der Eltern: Haben die Eltern selbst Angst vor dem Wasser oder eine gewisse Furcht davor, ihr Kind ins Wasser zu lassen, kann es passieren, dass das Kind dieses Angstgefühl spürt und es sich auf es überträgt. Versuche in diesem Fall, wieder Zutrauen zu der Wasserumgebung zu gewinnen, um nicht länger deine eigenen Befürchtungen auf dein Kind zu projizieren.
• Angst vor einem Element in Bewegung: Selbst für ein Kind mit ersten Wassererfahrungen kann es sehr verunsichernd sein, sich natürlichen Gewässern zu nähern. Sie ähneln weder dem Schwimmbad noch der Badewanne und können Angst und Panik bei dem Kind hervorrufen.
• Angst vor dem Unbekannten: Das Problem in natürlicher Gewässern ist auch, dass der Grund nicht sichtbar ist. Das Kind fühlt sich unter Umständen nicht wohl an einem Ort, an dem es nicht unter Wasser sehen kann. Kaufe ihm eine Schwimmbrille oder -maske und begleite es, um ihm zu zeigen, dass keinerlei Gefahr besteht, dass man unter Wasser die Augen öffnen und reden kann und es genügt, sich zu entspannen.
Helfen, ängste zu überwinden
Um deinem Kind dabei zu helfen, sich an das Wasser zu gewöhnen, begleitest du es am besten Schritt für Schritt in seiner Lernphase. Respektiere dabei sein eigenes Tempo und baue eine Vertrauensbeziehung auf. Dein Kind entscheidet selbst, wann es sich traut. Hab Geduld, manche Kinder brauchen einfach länger als andere.
Sorge für ideale Bedingungen, um deinem Kleinen positive Wassererlebnisse zu ermöglichen, die im Gegensatz zu seinen unangenehmen Erfahrungen stehen: vertraute Umgebung, richtige Wassertemperatur, weder zu viele Menschen noch zu viel Lärm, ein fittes Kind ...
Mach es mit dem Wasser vertraut, indem du mit ihm ins Wasser gehst, bis seine Beine nass sind. Fühlt sich dein Kind oder du nicht wohl, dann dränge nicht weiter, sondern lass ihn die Freuden des Planschens mit dir entdecken. Ein ganz besonderer Moment!
Später kannst du ihm helfen, das Element zu bezähmen, indem du mit ihm am Wasserrand beispielsweise mit einem Ball oder Eimer spielst, sodass es sich dort stark und selbstständig fühlt. Wasserspritzer auf seinem Körper gehören zu diesen Erfahrungen dazu, und dein Kind wird sich allmählich von seiner Furcht befreien.
Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, kannst du mit ihm ins Wasser gehen und sein Interesse an der Umgebung, an Wasserspielzeug wecken ... Nach und nach wird es sich aus deinen Armen trauen.
Und zu guter Letzt: Habt als Eltern keine Angst, ins Wasser zu springen und euch zu amüsieren, unter der Dusche zu singen und Freude am Kontakt mit dem Wasser zu haben und zu zeigen. Geht mit gutem Beispiel voran!
Mathias
Assistent des produktmanagers & rettungsschwimmer
hat diesen Artikel geschrieben