
WIE MACHT MAN SCHÖNE FOTOS IM GEBIRGE?
Landschaften, Tiere, Wanderer in Aktion ... Motive gibt es genügend im Gebirge. Damit deine Aufnahmen so schön wie möglich werden, zeigt dir François, der Bildverantwortliche bei Quechua, die Grundlagen für das Fotografieren im Gebirge.

„François, welche Grundlagen sollte man kennen, um schöne Fotos während einer Wanderung aufzunehmen?“
„Mit einer einfachen Kompaktkamera kann man sehr schöne Fotos machen. Dabei sollten einige Regeln für den Bildausschnitt berücksichtigt werden, da die Einstellungsmöglichkeiten des Geräts an sich recht beschränkt sind. Zunächst ist aber das Wichtigste, die Kamera griffbereit bei sich zu tragen, damit man im richtigen Moment reagieren kann, wenn die Landschaft am schönsten ist. Eine Tasche am Rucksackriemen ist dafür sehr praktisch.“
DIE REGEL „ZWEI DRITTEL, EIN DRITTEL“
„Beim Bildausschnitt muss man die Regel namens „zwei Drittel, ein Drittel“ beachten.
DER STEINBOCK, DER FREUND DES FOTOGRAFEN
„Das Tier, das sich am einfachsten fotografieren lässt, ist ohne Zweifel der Steinbock. Man könnte sogar sagen, dass er der Freund des Fotografen ist! Man sieht sie fast überall und manchmal macht es den Eindruck, als ob sie ihre Pose extra für das Foto einnehmen.
Eine Gams ist schwieriger zu fotografieren. Es ist ein viel wilderes Tier. Wenn man einmal auf eine Gams trifft, so ist das wirklich etwas Besonderes und die Begegnung dauert oft nicht lange an, denn Gämse sind sehr scheu. Um schöne Fotos von derart wilden Tieren zu machen, kann man beispielsweise einen Hochsitz nutzen, so wie Jäger. Sich dort zu verstecken, alles einzurichten und zu warten erfordert jedoch Zeit und Motivation.
Ein Foto eines Murmeltiers, das morgens seinen Bau verlässt, kann eine sehr interessante Aufnahme sein. Dafür kann man sich sehr früh am Morgen in der Nähe eines zuvor markierten Lochs einrichten und nach dem Tier Ausschau halten.
WOLKEN SORGEN FÜR EIN SCHÖNES AMBIENTE
„Um einen Wanderer oder eine Gruppe von Personen zu fotografieren, kann man sich am Weg, den die Wanderer nehmen und seiner Lage orientieren. So kann man mit der Landschaft und dem Licht spielen.
Ein Wanderer im Vordergrund eines Fotos ermöglicht schließlich, die Dimension des Gebirges im Hintergrund festzuhalten.“
FRÜH AUFSTEHEN FÜR EIN BESSERES LICHT
„Für Gebirgsfotos braucht man zunächst einmal eine gewisse Logistik.
Am besten befolgt man die Regel „früh aufstehen, spät schlafengehen“. Die Lichtverhältnisse am Morgen und am Abend sind für schöne Fotos günstiger. Im Sommer ist die Sonne zwischen 10 und 16 Uhr tatsächlich zu intensiv und ihr Licht macht ein Erkennen von Reliefs unmöglich. Herbst und Frühling sind besser für Fotos im Gebirge geeignet, da das Licht dann weicher ist.
Man sollte hierbei auch beachten, dass ein komplett blauer Himmel nicht immer der beste Freund des Fotografen ist. Ein unruhiger Himmel mit Wolken, vielleicht nach oder vor einem Gewitter, sorgt für ein interessanteres Ambiente. Wenn man solche Fotos aufnehmen möchte, muss man sich seines Wanderniveaus aber unbedingt sicher sein, den Wetterbericht studieren und einen „Fluchtweg“ parat haben.
Man sollte sein Ziel und seinen Wanderweg schließlich anhand der Lage des Orts auswählen. Es ist blöd, wenn man in einem schönen Tal ankommt, das dann aber genau im Schatten liegt. Es ist daher besser, den Gebirgshang gemäß der Uhrzeit auszuwählen, zu der man aufbricht.
Tipp: Eine Wanderung auf einem Bergkamm macht die Dinge leichter und bietet viel zu sehen.“
geeignetes Material
„Was das Material angeht, so denke ich, dass man besser einen guten Wanderrucksack mitnimmt, in dem man seine Kamera und seine Objektive in entsprechenden Schutztaschen aufbewahrt, als eine spezielle Kameratasche, die nicht unbedingt für das Wandern geeignet ist.
Auf jeden Fall braucht man immer warme und undurchlässige Kleidung sowie eine Stirnlampe mit Batterien.
„Man sollte auch unbedingt den Wetterbericht checken und jemanden über die Wanderung informieren, die man machen möchte.“ Und was sind deine besten Tipps?