Urlaub für Zwei- und Vierbeiner: Camping mit Hund

Urlaub für Zwei- und Vierbeiner: Camping mit Hund

Ob an der Ostsee, der Nordsee, in Italien oder Kroatien. Wir zeigen dir, was du beim Camping mit Hund auf jeden Fall beachten musst. Jetzt mehr erfahren!

Der Hund gilt als der beste Freund des Menschen – und ist für viele ein vollwertiges Familienmitglied. Aus diesem Grund wollen viele Hundehalter auch im Urlaub nicht auf die Gesellschaft ihres vierbeinigen Begleiters verzichten. Dabei gibt es kaum eine Urlaubsform, die sich so gut für das Reisen mit Hund eignet, wie das Campen. In diesem Artikel erfährst du, worauf du achten musst, wenn du deine Fellnase mit auf den Campingplatz nehmen möchtest und was du bei der Planung eines Campingurlaubs mit Hund unbedingt berücksichtigen solltest. 

Ostsee, Nordsee oder Mittelmeer: Die schönsten Regionen für das Camping mit Hund 

Statt Museumsbesuchen und Sightseeing stehen beim Urlaub mit Hund meist Naturerlebnisse wie z.B. lange Strandspaziergänge oder ausgiebige Wanderungen durch idyllische Wälder oder beeindruckende Berglandschaften im Vordergrund. Das Camping bietet hierfür optimale Voraussetzungen. Ob an der Ostsee oder der Nordsee, in Italien oder Kroatien - oder an einem der zahlreichen Seen Österreichs: Hundefreundliche Campingplätze, Hundestrände und Badeseen, an denen auch die Vierbeiner willkommen sind, gibt es in Europa mittlerweile wie Sand am Meer. Aber auch ein Aufenthalt in der Stadt ist prinzipiell möglich. Entscheide dich in diesem Fall für einen möglichst weitläufigen Campingplatz oder einen Platz in der Nähe eines Parks, um deinem Hund genügend Auslaufmöglichkeiten zu geben. 

„Hunde willkommen“: Such dir einen hundefreundlichen Campingplatz 

Steht das Urlaubsziel fest, gilt es im nächsten Schritt einen Campingplatz zu finden, auf dem Hunde (im Idealfall) nicht nur geduldet werden, sondern tatsächlich gerngesehene Gäste sind. Auf den meisten in- und ausländischen Camping-, Zelt- und Stellplätzen wird für die Mitnahme von Hunden eine feste Tagesgebühr fällig. Die Preise können hierbei stark variieren, wobei ein günstiger Preis nicht unbedingt ein Indikator für Hundefreundlichkeit ist. Ausschlaggebend ist vor allem das Preisleistungsverhältnis. So bieten viele Campingplätze Zusatzleistungen für Hunde an, die einen höheren Preis durchaus rechtfertigen. Hierunter fallen beispielsweise

- Frei zugängliche Wassernäpfe (z.B. an der Rezeption oder im Restaurant)
- Kostenlose Kotbeutel
- Hundeduschen und Hundetoiletten
- Ausgewiesene Spiel- und Freilaufflächen
- … oder sogar Parcours und Trainingsangebote

Generell solltest du dir die Beschreibung des Campingplatzes genau durchlesen. Auch Erfahrungsberichte im Internet sowie Empfehlungen auf Blogs oder in Foren können dir dabei helfen, ein hundefreundliches Feriendomizil zu finden. 

Dos & don’ts für Hund und Halter: Verhaltensregeln für den Campingplatzaufenthalt 

Auch wenn du einen Campingplatz gefunden hat, auf dem du samt Vierbeiner willkommen bist, solltest du dich an einige Grundregeln halten, damit sich andere Campingplatzbesucher, nicht belästigt fühlen:

- Informiere dich bereits vor der Reise beim Campingplatzbetreiber, welche Regeln auf dem Platz gelten. Die meisten Campingplätze haben eine Platzordnung, aus der klar hervorgeht, was du als Hundehalter beachten musst, um Konflikte mit anderen Campern zu vermeiden.

- Nimm Rücksicht und achte darauf, dass dein Hund stets in deiner Nähe bleibt und den Nachbarn keinen ungefragten Besuch abstattet (Das gilt auch für andere Hundehalter und deren Vierbeiner!).

- Halte dich an die geltende Leinenpflicht und sichere deinen Hund ggf. mit einer (längeren) Leine am Zelt oder Campingwagen.

- Such dir, sofern möglich, einen eher abgelegenen bzw. abgeschirmten Stell- oder Zeltplatz. Ideal sind beispielsweise Plätze mit kleinen Büschen oder Hecken, die als Sichtschutz dienen und so etwas mehr Privatsphäre bieten.

- Habe stets genügend Kotbeutel dabei, um mögliche Hinterlassenschaften unverzüglich zu entfernen.

- Halte deinen Hund von Spielplätzen und anderen Gemeinflächen fern und versuche, überwiegend außerhalb des Campingplatzes spazieren zu gehen.

- Meide volle Strände und lege deine Strandbesuche mit Hund auf Zeiten, zu denen nur wenige Menschen unterwegs sind. Auf einigen Campingplätzen gibt es auch spezielle Strandzeiten oder separate Strandabschnitte für Besucher mit Hunden.

- Lass deinen Hund nicht zu lange am Stück bellen und sorge für ausreichend körperliche und geistige Auslastung, um zu verhindern, dass er aus Langeweile heraus unerwünschte Verhaltensweisen an den Tag legt.

Beachte die jeweiligen Einreisebestimmungen

Für Reisen innerhalb der EU benötigst du einen EU-Heimtierausweis inklusive gültiger Tollwutimpfung. Dieser enthält sämtliche Adressdaten und Angaben zum Besitzer sowie eine Übersicht über alle aktuellen Impfungen und Impftermine des Hundes - und ist somit Reisepass und Impfausweis in einem. Darüber hinaus müssen Hunde seit 2011 gechipt sein. Behalte außerdem im Hinterkopf, dass Hunde nicht überall gerne gesehen sind und im Ausland oft andere Regeln und Gesetze gelten als in Deutschland. So besteht in vielen Ländern eine strenge Leinen- und Maulkorbpflicht, unter anderem in Restaurants und öffentlichen Verkehrsmitteln. Anstatt deinen Hund vor Ort ins kalte Wasser zu schmeißen, solltest du ihn bereits im Vorfeld (sofern noch nicht geschehen) an das Tragen eines Maulkorbs gewöhnen. Informiere dich rechtzeitig über die jeweiligen Bestimmungen deines Ziellandes und plane eine gewisse Vorlaufzeit ein, um beispielsweise wichtige Impfungen aufzufrischen. 

Gesundheitscheck und Reiseimpfungen - auch für die Fellnasen 

Ein umfassender Schutz Impf- und Ungezieferschutz ist insbesondere bei Reisen nach Südeuropa unverzichtbar, um deinen Vierbeiner vor der Ansteckung mit den durch Mücken oder Zecken übertragenen, oft tödlich verlaufenden Mittelmeerkrankheiten zu schützen. Hierzu gehören: 

- Babesiose (Zecken)
- Borreliose (Zecken)
- Ehrlichiose (Zecken)
- Dirofilariose (Stechmücken)
- Hepatozoonose (Zecken)
- Leishmaniose (Zwei verschiedene Mückenarten).

Erkundige dich bei deinem Tierarzt, welches Präparat für deinen Vierbeiner am ehesten infrage kommt. Darüber hinaus sollten auch Vorerkrankungen oder rassespezifische Veranlagungen oder Gesundheitsprobleme bei der Urlaubsplanung berücksichtigt werden. Rassen mit kurzer Schnauze (wie z.B. Boxer und Möpse), die zur Kurzatmigkeit neigen, macht das heiße Mittelmerklima in der Regel erheblich zu schaffen. Das Gleiche gilt auch für Huskys und andere Hunde, die genetisch eher für kaltes Wetter ausgerüstet sind. Möchtest du nicht auf deinen Urlaub im Süden verzichten, sind die kühleren Herbst- und Frühlingsmonate für eine Reise mit hitzeempfindlichen Hunden generell besser geeignet. Kleiner Nebeneffekt: Auch die Campingplätze sind in der Nebensaison häufig günstiger und weniger überlaufen als während der Sommermonate. 

Ab in den Süden: Tipps für eine stressfreie An- und Abreise 

Damit der Start in den wohlverdienten Campingurlaub für alle Beteiligten möglichst angenehm und stressfrei verlaufen kann, solltest du deinen Hund schon einige Zeit vorher mit dem Reisefahrzeug vertraut machen. Auch wenn dein Vierbeiner sonst gerne Auto fährt, besteht die Möglichkeit, dass er auf das neue Gefährt ängstlich reagiert oder ihm eine längere Fahrt im Wohnmobil oder Campingvan im wahrsten Sinne des Wortes „auf den Magen schlägt“. Gestalte das Training daher so kleinschrittig wie möglich, indem du deinen Hund zunächst an das Fahrzeug gewöhnst. Nach und nach kannst du dann auch erste Fahrversuche unternehmen und die Aufenthaltsdauer immer weiter steigern. Überfordere deinen Hund nicht und beende jede Übungseinheit mit etwas Positivem wie z.B. einem gemeinsamen Spiel oder einem schönen Spaziergang. Denke außerdem daran, deine Fellnase beim Autofahren richtig zu sichern, z.B. mit einer speziellen Transportbox oder einem geprüften Autosicherheitsgurt. Laut StVO gelten Hunde als Ladung und müssen so transportiert werden, dass sie den Fahrer nicht behindern und, im Falle eines Unfalls, weder die Insassen noch andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Sorge bei längeren, mehrstündigen Autofahrten für genügend Stopps und Pausen, in denen sich dein Hund lösen, die Beine vertreten und von der Fahrt erholen kann. Bei warmen Temperaturen sollte außerdem immer ausreichend Trinkwasser zur Verfügung stehen. 

Das richtige Equipment für einen Campingurlaub mit Hund 

Damit sich dein Hund auch im Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt zuhause fühlen kann, solltest du es ihm auch im Urlaub so heimisch wie möglich machen. Somit sollte er weder auf seinen Stammliegeplatz noch sein gewohntes Futter oder sein Lieblingsspielzeug verzichten müssen. Folgende Dinge dürfen auf der Packliste für das Camping mit Hund auf keinen Fall fehlen: 

- Schlafplatz: Auch am Urlaubsort solltest du deinem Hund einen eigenen, festen Schlafplatz zuweisen. Zu diesem Zweck kannst du entweder seine Hundedecke oder auch das komplette Hundebett oder Körbchen mitnehmen und ihm im Wohnwagen oder Wohnmobil eine separate Ecke einrichten. Beim Zelten solltest du darauf achten, dass das Zelt groß genug ist, damit sich dein Vierbeiner ungestört zurückziehen kann. Eventuell lohnt sich auch die Gewöhnung an eine Hundebox. Durch ihren höhlenartigen Charakter bietet sie gerade unsicheren Hunden zusätzliche Sicherheit und ein Stück Heimat in der fremden Umgebung.

- Hundefutter: Obwohl Hunde den gemeinsamen Campingurlaub mit ihren Menschen durchaus genießen, sind die lange Autofahrt und der plötzliche Umgebungswechsel für die meisten Vierbeiner mit viel Stress verbunden. Unabhängig davon, ob dein Hund Trocken- oder Dosenfutter bekommt oder gebarft wird, solltest du daher im Urlaub dasselbe füttern wie daheim. Erkundige dich am besten im Vorfeld, ob dein Standardhundefutter auch vor Ort erhältlich ist oder du die Möglichkeit hast, dir das Futter an die Adresse des Campingplatzes liefern zu lassen. Andernfalls wirst du nicht darum herumkommen, die benötigte Menge an Hundefutter selbst mitzubringen.

- Ein „Antischwapp“-Napf verhindert ein Umkippen des Wassernapfs und kann sowohl im Campingfahrzeug/Zelt als auch während der Autofahrt zum Einsatz kommen.

- Hundeleine und Halsband/Brustgeschirr

- Ggf. Maulkorb

- Eine Schleppleine für mehr Auslauf (kann am Wohnwagen oder Auto befestigt werden. Mittlerweile gibt es aber auch spezielle Anbindvorrichten, die in den Boden geschraubt werden. Wegen der hohen Verletzungsgefahr sollten längere Leinen ausschließlich am Geschirr angebracht werden).

- Fellpflegeutensilien (Bürste, Kamm etc.)

- Spielzeug

- Handtücher und Lappen solltest du stets mehrere zur Hand haben, um deinen Vierbeiner bei Regenwetter und nach dem Strandbesuch von Schmutz und Nässe zu befreien.

- Kehrbesen und Kehrschaufel: Insbesondere im Strandurlaub lässt es sich kaum vermeiden, dass dein Hund Haare, Dreck und vor allem Sand von draußen mitbringt. Ein kleiner Handfeger oder größerer Besen ist daher ein absolutes Muss, um Zelt, Wohnwagen, Wohnmobil oder Van zumindest einigermaßen sauber zu halten.

- Ein Hunderegenmantel, eine Plastikwanne für den Kofferraum, eine wasserdichte Wickelunterlage sowie alte Decken (um das Zelt oder das Campingfahrzeug vor Nässe, Schmutz und unangenehmen Gerüchen zu schützen).

- Eine Hundekühlmatte oder ein Kühlmantel für heiße Sommertage. 

Camping im Sommer: Erfrischende Tipps für hitzeempfindliche Hunde (und Menschen) 

Während wir Menschen Temperaturen über 20 Grad in der Regel recht gut wegstecken, stellt die (ungewohnte) Hitze am Urlaubsort für Hunde oft eine große Belastung da. Das gilt insbesondere für Reisen nach Südeuropa. Folgende Dinge solltest du unbedingt beachten, wenn du zusammen mit deinem Hund in den Sommerurlaub fährst:

- Stelle deinem Hund stets genügend frisches Trinkwasser zur Verfügung. Auch unterwegs solltest du immer eine kleine Wasserflasche und einen kleinen, (faltbaren) Trinknapf mit dabeihaben.

- Lass deinen Hund im Sommer unter keinen Umständen alleine im Auto oder Campingfahrzeug zurück. Bereits nach wenigen Minuten kann sich das Fahrzeug im Inneren so stark aufheizen, dass es für die Tiere, selbst bei geöffneten Fenstern, innerhalb kürzester Zeit zur tödlichen Falle wird. Das Gleiche gilt auch für den Aufenthalt im geschlossenen Zelt.

- Bedenke, dass eine ständig laufende Klimaanlage bei Menschen und Tieren zu Augen- und Atemproblemen oder einem steifen Nacken führen kann. Bist du bei extremer Hitze auf die Nutzung der Klimaanlage oder eines Ventilators angewiesen, solltest du darauf achten, dass dein Hund keinem direkten Windzug ausgesetzt ist.

- Verlege größere Spaziergänge unbedingt in die frühen Morgenstunden, wenn der Boden noch entsprechend kühl ist. Da sich Asphaltböden im Sommer stark aufheizen, sind Waldwege hier definitiv die bessere Wahl.

- Auf anstrengende Aktivitäten wie Joggen oder Radfahren sollte bei extremer Hitze verzichtet werden. Beginnt dein Hund stark zu hecheln, solltest du dringend eine Pause einlegen.

- Gönne deinem Hund ausreichend Ruhepausen (z.B. im Schatten oder auf kühlen Steinen oder Fliesen).

- Wasserbegeisterte Vierbeiner freuen sich auch über ein Bad im nahegelegenen Bach, See oder Meer. Alternativ kannst du auch ein Planschbecken aufstellen oder deinem Hund mit nassen Handtüchern Abkühlung verschaffen. 

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