Das Logbuch beim Segeln - Zweck und Durchführung

Das logbuch beim segeln - zweck und durchführung

Es dient der Sicherung und Nachverfolgbarkeit – Das Logbuch ist auch beim Segeln ein wichtiger Bestandteil. Erfahre, was du beim Schreiben beachten musst!

Wenn du eine Fahrt mit deinem Segelboot unternimmst, bist du laut Gesetz dazu verpflichtet, ein Logbuch zu führen. Dies ist eine Art Tagebuch, in das du alles schreibst, was während deiner Reise passiert - und zwar so ziemlich bis ins kleinste Detail. Das hört sich mühselig und kompliziert an, macht aber durchaus Sinn. Denn hinterher hast du nicht nur eine Aufzeichnung für dich selbst, sondern vor allem eine Absicherung, wenn während deiner Reise was schief gehen sollte. So kann es im Zweifel von Versicherungen oder vor Gericht als Beweismittel herangezogen werden. Das sorgfältige Dokumentieren deiner Fahrt zeigt, dass du ein verantwortungsbewusster Schiffsführer bist.

Formelle vorschriften für das logbuch

Ein Logbuch beim Segeln zu führen ist in Deutschland seit 1999 Pflicht. Bevor du aber mit deinem Buch beginnst, musst du einige gesetzliche Vorgaben beachten. In der Schiffssicherheitsverordnung, dem Schiffssicherheitsgesetz und der Verordnung über die Sicherung der Seefahrt ist genau festgelegt, was in ein Logbuch gehört und in welcher Form du es zu schreiben hast. 

Alle Eintragungen, die du machst, müssen möglichst ohne zeitlichen Verzug erfolgen. Das heißt, wenn du einen Unfall dokumentierst, dann nicht erst am nächsten Tag, sondern direkt, nachdem der Unfall passiert ist. Die Angaben, die gemacht werden, müssen der Wahrheit entsprechen und alle Eintragungen müssen vom Skipper abgezeichnet werden. Außerdem darfst du nichts wegradieren und keine Seiten entfernen. Streichst du etwas weg, muss noch zu erkennen sein, was gestrichen wurde. 

Besonders strenge Regelungen gibt es für Segeljachten ab einer Länge von 15 Metern. Hier lohnt sich ein zusätzlicher Blick ins Gesetz, damit du alles richtig dokumentierst. Das Buch musst du drei Jahre lang aufbewahren, auch wenn das Boot in der Zwischenzeit schon verkauft wurde. Dein Logbuch sollte in jedem Fall gut verständlich und strukturiert sein, sodass auch andere ohne Probleme Zusammenhänge erkennen können. Du kannst dem Buch auch andere Aufzeichnungen beifügen, wie zum Beispiel Seekarten.

Welche informationen muss das segelbuch enthalten?

Das Gesetz schreibt ganz genau vor, welche Angaben in ein Logbuch gehören. Schon bevor du mit deiner Fahrt beginnst, musst du folgende Informationen im Buch dokumentieren:


- Welche Route hast du geplant mit Reisedauer und Ziel deiner Reise

- Informationen über die Menge an Frischwasser, Lebensmitteln und Batterien (inklusive Ladestand), die du mitnimmst

- Dokumentation darüber, dass die Segel und das Boot kontrolliert wurden und in welchen Zustand sie sind

- Beschreibung der aktuellen Wetterlage und der Vorhersage für deine Fahrt


Wenn du diese Angaben gemacht hast, kann es mit deiner Reise losgehen. Doch während der Fahrt hast du die Pflicht, weitere Einträge vorzunehmen. Die Dokumentation sollte alle 2 bis 4 Stunden erfolgen.

Folgende Punkte musst du auf jeden Fall in das Segelbuch eintragen:


- Wann bist du genau losgefahren und wann planst du an deinem Ziel anzukommen?

- Laufende Angaben zu deinem Kurs und deiner Position mit genauen Zeitangaben

- Beobachtungen zum Wetter mit Windstärke, Wellengang, Luftdruck und Strömungen

- Dokumentiere alle Abweichungen vom Kurs und Manöver, die nötig waren

- Hast du Vorräte aufgefüllt? Wenn ja, was und wie viele?

- Wenn Reparaturen durchgeführt wurden, beschreibe, welche gemacht wurden, wie lange es gedauert hat und die Kosten der Reparatur

- Gab es Vorfälle bei der Crew? Ist jemand krank geworden?

- Dokumentation von Unfällen mit genauer Beschreibung. Was ist passiert? Inklusive Positions- und Zeitangaben, Zeugenaussagen und Namen der Zeugen

- Wenn deine Fahrt abgeschlossen ist, beschreibe und benenne deinen Zielort, wie deine Ankerposition lautet und wann du die Fahrt beendet hast.


Sollte wirklich ein Unfall mit deinem Schiff oder mit einem Schiff, das dir begegnet ist, geschehen, dann sei besonders sorgfältig mit deinen Eintragungen. Dein Logbuch beim Segeln dient später als guter Nachweis für alle Beteiligten. Auch bei Krankheiten ist eine gute Dokumentation sinnvoll, denn so kann ein Arzt zum Beispiel genau sehen, wann die ersten Symptome aufgetreten sind.

Wie wird ein logbuch geschrieben?

Ein Logbuch kann entweder altmodisch mit Stift und Papier geführt werden oder digital. Ein Segelbuch in Papierform hat bereits vorgedruckte Felder, sodass du die wichtigsten Eintragungen nie vergessen kannst. Für die digitale Variante gibt es mittlerweile verschiedene Softwarelösungen und Geräte im Angebot. Diese können sogar bestimmte Parameter wie die aktuelle Position, die Route und die Wetterdaten automatisch eintragen. So hast du weniger Arbeit und eine noch detailliertere Dokumentation. Bedenke aber, dass ein Stromausfall oder ein technischer Defekt dich nicht von deiner Pflicht zur Führung eines Logbuches entbindet. Es ist also empfehlenswert, zumindest ein richtiges Buch immer dabei zu haben.

Abschließende gedanken zum thema logbuch beim segeln schreiben

Auf den ersten Blick erscheint dir ein Logbuch zu führen, vielleicht ziemlich aufwendig. Das ist es auch, aber nicht nur Versicherungen und Behörden profitieren davon. Wenn du zum Beispiel in eine Notsituation kommen solltest und deine Navigationsgeräte funktionieren nicht mehr, dann ist im Buch immer deine letzte Position vermerkt, sodass du auch ohne GPS deinen Standort bestimmen und melden kannst. Sei also ein guter Seemann und führe dein Logbuch gewissenhaft und mit großer Sorgfalt.

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