Ausrüstung für den Wanderritt

Ausrüstung für den Wanderritt

Du brauchst kein Überflieger im Sattel zu sein, um auf einen Wanderritt zu gehen. Ganz gleich, ob du einen mehrstündigen oder mehrtägigen Ritt unternimmst - das Wichtigste ist, dass du in allen drei Gangarten sattelfest und ein bisschen clever bist.

Du hast dich also entschlossen, wirklich auf einen Wanderritt zu gehen, länger und häufiger auszureiten und vom Sattel aus die Natur zu genießen. Dies ist vielleicht der richtige Zeitpunkt, dir Gedanken über eine gute Ausrüstung zu machen, damit deine Ausflüge ins Gelände noch angenehmer werden. Hierbei sollte besonderes Augenmerk auf Stabilität, Komfort, Funktionalität und Sicherheit gelegt werden.

Deine Ausrüstung muss sowohl dir als auch deinem Pferd optimal passen, denn bedenke, du wirst mehrere Stunden im Sattel verbringen, und dies unter ganz anderen Umständen als am heimatlichen Stall. Die Bedürfnisse und Einschränkungen, die es zu beachten gilt, sind ganz anders als auf dem Reitplatz.

Die Ausrüstung des Wanderreiters

Das wichtigste Kriterium bei der Wahl deiner Kleidung ist Bequemlichkeit. Nichts darf zwicken oder dich einengen, du musst dich ganz frei bewegen können! Natürlich kannst du eine Reithose oder eine für das Wanderreiten geeignete Jeans tragen, die dich vor Reibung schützt. Bedenke, dass es beim Wanderreiten zu mehr Reibung durch Kleidungsstücke kommen kann als beim Reiten auf dem heimischen Reitplatz, denn du wirst sehr viel mehr Zeit im Sattel verbringen. Wenn du mehrere Tage unterwegs bist, setze auf schnell trocknende Materialien, damit du bei Bedarf jeden Tag eine trockene Reithose anziehen kannst. Natürlich solltest du dich der Jahreszeit und den Witterungsbedingungen entsprechend kleiden. Deine Kleidung sollte aus möglichst leichten Materialien bestehen, damit dein Pferd nicht allzu schwer zu tragen hat. Vergiss nicht, einen Regenmantel oder Poncho für schlechtes Wetter mitzunehmen. Er wird nicht nur dich, sondern auch deine Ausrüstung schützen. Im Sommer gilt: Vorsicht vor Sonnenbränden und Kratzern durch herabhängende Äste. Trage daher nach Möglichkeit ein leichtes, langärmeliges Hemd.

Für die Füße solltest du solides, bequemes Schuhwerk wählen, denn es kann passieren, dass du unterwegs absteigen und dein Pferd an unwegsamen Stellen führen musst. Stiefeletten mit rutschfester Sohle eignen sich perfekt zum Wanderreiten. Sie sollten bequem sein und deinen Füßen Halt und Schutz bieten. Komfort ist überaus wichtig, denn du möchtest sicher keine schmerzhaften Blasen bekommen!

Und für den Kopf? Zwar steht Wanderreiten für Freiheit, wir empfehlen jedoch dringend, auch hierbei aus Sicherheitsgründen einen Helm zu tragen. Vor einem Sturz oder einem tief hängenden Ast ist man nie gefeit - vor allem nicht im Gelände. Ein gut belüfteter Helm eignet sich optimal für ausgedehnte Ritte.

Die Ausrüstung des Wanderreitpferdes

Bei der Ausrüstung deines Pferdes brauchst du dich nur aufs Wesentliche zu beschränken: Sattel, Satteldecke und Trense. Wenn diese gut sitzen, brauchst du nichts anderes mehr. Du solltest eine Ausrüstung wählen, die sich leicht und mit einfachen Mitteln reparieren lässt, falls sich unterwegs einmal eine Naht oder ein Metallteil lösen sollte.

Beim Sattel gilt es, mehrere Kriterien im Hinblick auf Widerstandsfähigkeit, Zweckmäßigkeit und Stabilität zu beachten. 

DAS GEWICHT: 

Der Sattel sollte leicht, aber gleichzeitig auch schwer sein: Leicht, damit du ihn einfacher handhaben kannst und er nicht zu viel Gewicht auf den Pferderücken bringt; schwer, damit er sicherer auf dem Pferderücken aufliegt und das Gewicht gleichmäßig verteilt wird. Bedenke, dass du möglicherweise mehr oder weniger große Höhenunterschiede zu bewältigen hast. Somit ist es überaus wichtig, dass der Sattel nicht verrutscht.

DIE GURTUNG:

​Eine V- oder Dreipunktgurtung ermöglicht es, den Sattel optimal auf dem Pferderücken zu positionieren. Außerdem sorgt sie für mehr Stabilität und du brauchst kein zusätzliches Vorderzeug.

DER KOMFORT:

​Denke daran, dass du mehrere Stunden im Sattel verbringen wirst. Komfort ist daher unabdingbar! Dein Sattel muss dir bequem sein und du musst dich in den Steigbügeln aufstellen, leichttraben oder im leichten Sitz reiten können, ohne dass dich etwas behindert oder stört. Bei vermehrter Reibung ist Leder angenehmer und widerstandsfähiger als Synthetikmaterial.

DIE STEIGBÜGEL:

​Natürlich kannst du herkömmliche Steigbügel und Steigbügelriemen verwenden. Für mehr Sicherheit empfehlen wir jedoch Sicherheitsbügel, um auszuschließen, dass du nach einem Sturz mit dem Fuß im Bügel hängen bleibst. Zum Schutz der Beine vor Reibung haben sich Steigbügelriemen vom Typ Fender bewährt.

BEFESTIGUNGSÖSEN:

​Der Sattel sollte Befestigungsösen aufweisen, damit du deine ganze Ausrüstung und Satteltaschen daran befestigen kannst.

 

Bei der Wahl der Satteldecke gilt es, zwei Kriterien zu beachten:

DER KOMFORT:

Die Satteldecke sollte dick, aber dennoch biegsam sein, damit sie sich dem Pferderücken optimal anpasst und als Stoßdämpfer fungiert. Eine Satteldecke mit Luftschlitzen entlang der Wirbelsäule eignet sich ideal zum Wanderreiten.

SCHNELL TROCKNEND:

Wenn du eine mehrstündige Pause einlegst, kannst du deinem Pferd eine trockene Satteldecke auflegen, bevor du es wieder sattelst.

Als Zaumzeug empfiehlt sich eine Trense mit integriertem Halfter, denn auf diese Weise brauchst du kein Halfter über die Trense zu ziehen und unangenehme Druckstellen am Pferdekopf werden vermieden. Diese Art von Zaumzeug eignet sich ideal zum Wanderreiten, denn man kann im Handumdrehen von der Trense zum Halfter wechseln, ohne dass man sein Pferd loslassen muss. Bedenke stets, dass du dich beim Reiten im Gelände in einer Umgebung befindest, in der unvorhersehbare Dinge geschehen können. Auch wenn dein Pferd im Allgemeinen ruhig ist, sollte man die Gefahr, dass es sich losreißt, möglichst gering halten.

Was das Material angeht, so hat Leder mit verstärkten Bereichen den Vorteil, überaus bequem für das Pferd zu sein. Synthetikmaterial wie beispielsweise Biothan ist hingegen sehr praktisch und lässt sich leicht reinigen.

Gamaschen für die Pferdebeine? Diese Frage stellen sich sicher viele Reiter! Die Antwort ist: Besser nicht, vor allem, wenn man durch Wasser reitet, denn dort können sie sich lösen. Außerdem kann sich an der Innenseite der Gamaschen Sand ansammeln, der in Verbindung mit Schweiß oder Wasser unangenehme Reibungen verursacht und die Pferdebeine verletzen kann. Wenn dein Pferd wirklich Gamaschen benötigt, achte vor dem Anlegen darauf, dass seine Beine sauber sind.

Ausrüstung für den Wanderritt

Beladen des Pferdes

Wenn du Satteltaschen benutzt, achte bei deren Befestigung am Sattel darauf, dass ihr Gewicht gleichmäßig auf beiden Seiten sowie vorne und hinten verteilt ist. Andernfalls gerät dein Sattel ins Ungleichgewicht, was deinem Pferd Verletzungen zufügen kann. Achtung, die Satteltaschen liegen auf dem Sattel auf und er ist es, der das Gewicht trägt und verteilt.

Wenn du mehrere Stunden unterwegs bist, steige regelmäßig zwischendurch ab und geh ein Stück zu Fuß, um dein Pferd zu entlasten, denn die Last, die es zu tragen hat, ermüdet es mehr als die Anzahl der gelaufenen Kilometer.

 

Die wichtigsten Utensilien für unterwegs:

EIN HUFKRATZER

DEINE ADRESSE, AM PFERD ANGEBRACHT, IM FALLE EINER TRENNUNG VON PFERD UND REITER

DEINE TELEFONNUMMER, AM KÖRPER GETRAGEN

Ausrüstung für den Wanderritt

Kleiner Tipp:

Zu Beginn eines ausgedehnten Rittes ist es angebracht, ca. zehn Minuten neben dem Pferd herzulaufen, damit die Ausrüstung sich setzen kann. Der Sattel liegt anschließend stabiler und die Rückenmuskulatur des Pferdes wird aufgewärmt, bevor man in den Sattel steigt.

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