Kanu- und Kajakpaddel richtig anwenden: So geht’s

Kanu- und kajakpaddel richtig anwenden: so geht’s

Das Paddel ist das wichtigste Zubehör neben dem Boot selbst. Wie du ein Paddel beim Kanu und Kajakfahren anwendest und worauf du achten solltest, erfährst du hier.

Die Auswahl der Paddel ist mindestens genauso groß wie die der Kanus und Kajaks. Daher sollte dir bereits im Voraus bewusst sein, für welchen Einsatzzweck du ein Paddel benötigst. Genauso wichtig ist aber auch die richtige Paddeltechnik, um kraftsparend von A nach B zu kommen. Mit den nachfolgenden Tipps und Tricks findest du heraus, wie du deine Paddeltechnik gezielt optimieren kannst.

1. Der sichere einstieg mit der paddelbrücke 

Um einen reibungslosen Start hinzulegen, solltest du das Paddel flach auf das Ufer, quer hinter den Rücken legen. So baust du dir eine sogenannte Paddelbrücke, die dich trocken in das Boot einsteigen lässt. Halte mit der einen Hand sowohl das Kanu als auch das Paddel fest und steige dann mit dem Fuß, der auf der Bootsseite positioniert ist, langsam in das Kanu ein. Sitzt du erst einmal sicher in deinem Boot, geht es an die verschiedenen Techniken. Hierbei unterscheidet man zwischen steiler und flacher Paddeltechnik. 

2. Alles im griff? so hältst du dein paddel richtig 

Die richtige Positionierung deiner Hände am Paddel erhältst du, sofern du den Paddelschlag mit rechtwinklig gehaltenen Ellenbogen greifen kannst. Bei einem Doppelpaddel sollte das Paddel immer gerecht auf beide Arme aufgeteilt werden, um Überlastungen zu vermeiden. Bei einem Stechpaddel übernimmt deine stärkere Hand die Führung, während die schwächere Hand den Paddelschafft lediglich umfasst. 

3. Die richtige paddeltechnik, um kraftsparend vorwärts voranzukommen

Sich vorwärts mit dem Kajak fortzubewegen ist dank der richtigen Paddeltechnik kein Problem. Beachte, dass du die Paddelschläge nicht allein aus den Unterarmen ausführst. Nutze deinen Oberkörper zur Unterstützung beim Mitdrehen. Außerdem ist ein kippstabiler Sitz ebenfalls von Vorteil. Das Gleichgewicht unterstützt dich nicht nur auf deinem Kanu, ein stabiler Sitz beugt ebenfalls unangenehme Folgen wie Rückenprobleme vor. Daher solltest du in deinem Boot stets gerade sitzen, die Schultern und den Brustkorb entspannen, sodass einer regelmäßig freien Atmung nichts im Wege steht.

Die steile Paddeltechnik:
Bei der steilen Paddeltechnik, auch aktiver Paddelstil genannt, wird das Paddel in unmittelbarer Nähe am Boot entlanggeführt, sodass die Drückhand über der Schulterhöhe liegt. Hierfür eignen sich vor allem kurze und breite Paddel.

Die flache Paddeltechnik:
Die flache Paddeltechnik ist die wohl meistverbreitete Technik auf Kanus und Kajaks. Der Name entwickelt sich durch die sehr flache jedoch nicht direkte Einsetzung des Paddels ins Wasser. Hierbei befindet sich die Druckhand maximal auf der Schulterhöhe, jedoch keinesfalls darüber. Anders als bei der steilen Paddeltechnik, eignen sich bei der flachen Paddeltechnik, lange und schmale Paddel. Diese Paddeltechnik wird häufig auf längere Touren angewendet, da die Windanfälligkeit durch das flache Paddeln deutlich geringer wird. 

4. In die richtige richtung steuern 

Natürlich willst du mit deinem Kajak nicht immer nur stur geradeaus fahren. Um die Richtung während der Fahrt zu ändern oder zu beeinflussen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.


Hecksteuerschlag: 

Die Richtung durch einen Hecksteuerschlag zu beeinflussen ist eine schnelle und vor allem kraftvolle Methode das Kanu zu wenden. Diese Art und Weise die Richtung zu ändern, eignet sich vor allen in Situationen (plötzlich auftretender Strömung etc.), in denen man schnell handeln muss. 

Der Hecksteuerschlag verläuft wie folgt: Nachdem der letzte Vorwärtsschlag angewendet wurde, wird das Paddel nicht, wie gewohnt komplett aus dem Wasser gezogen, es bleibt mit dem hinteren Paddelblatt unter Wasser, sodass es sich parallel zu deinem Rücken befindet. Daraufhin entfernt sich die Oberkante des Paddels vom Boot und das Kajak dreht sich mit, in Richtung des Paddels, sodass sich das Boot in die Gegenrichtung bewegt. 


Bogenschlag: 

Eine weitere Option, das Kanu zum Drehen zu bekommen, gelingt durch den Bodenschlag. Dieser wird durch die Rotation deines Oberkörpers ausgelöst. Genauer gesagt drückst du während der Ausführung des Schlags das Bug des Kanus vom Paddel weg, sodass daraus resultierend das Heck zum Paddel gezogen wird. Dieser Zug kann sowohl vorwärts als auch rückwärts angewendet werden.


Ankanten: 

Die wohl simpelste aber auch etwas riskante Methode der Wendung ist das Drehen durch Ankanten. Das Ankanten erzeugt eine seitliche Schräglage, so dass eine Seite des Kanus mehr oder weniger im Wasser liegt und die andere deutlich aus dem Wasser hervorschaut. Dadurch, dass sich der unter dem Wasser befindende Teil des Kajaks beim Ankanten krümmt, ist das Boot aufgrund des Verlustes seiner Linie gezwungen sich zu drehen. Um dabei die nötige Stabilität beizubehalten, ist es empfehlenswert das Deck mit deinem Knie und deinem Oberkörper auszubalancieren.

5. So bremst du dein kajak 

Wie auch alle anderen Boote müssen Kanus und Kajaks die Möglichkeit einer Bremsung vorweisen können. Denn dies kann folgenschwere Aufpralle vermeiden. Damit du dein Kajak in brenzligen Situationen schnell gestoppt bekommst, solltest du das Paddelblatt flach auf das Wasser legen und mit ausreichend Kraft ins Wasser drücken. Dieser kurze Prozess bewirkt ein Stoppen in 1 bis 3 Metern.

Kanu- und Kajakpaddel richtig anwenden: So geht’s

Das paddel – das werkzeug jeden kanufahrers 

Ein Paddel ist die grundlegende Ausstattung beim Kajak- und Kanufahren, denn ohne Paddel würdest du nicht von A nach B gelangen. Damit ist das richtige, zum Boot passende Paddel ausschlaggebend. So eignen sich Doppelpaddel ideal zum Kajakfahren, während Stechpaddel beim Kanadier eingesetzt werden. 

Ein Doppelpaddel besteht, wie der Name bereits vermuten lässt, aus einem langen sehr dünnen Schaft der an beiden Enden mit Paddelblättern versehen ist. Stechpaddel hingegen haben nur ein Paddelblatt. Damit du kraftsparend vorankommst, solltest neben der richtigen Paddeltechnik ebenfalls auf folgende Eigenschaften achten:

Das Gewicht: 
Egal, ob Doppel- oder Stechpaddel - je geringer das Gewicht, desto besser ist die Handhabung. Vor allem auf längeren Touren macht sich ein geringes Gewicht bemerkbar.

Die Länge: 
Die Länge eines Paddels wird je nach Körpergröße und Breite des Kanu- oder Kajakbootes ermittelt. Es ist wichtig, dass das Paddel nicht zu kurz ist, da es sonst gegen die Seitenwände des Kanus gerät und nicht richtig ins Wasser gelangt.

Der Schaft: 
Man unterscheidet zwischen geraden, runden und ovalen Paddelschäften. Diese bestehen meist aus folgenden leichten Materialien: Fiberglas, Carbon oder Kevlar.

Das Blatt: 
Bei Paddelblättern wird zwischen gewölbter und asymmetrischer Form unterschieden. Außerdem spielt die Größe der Paddelblätter ebenfalls eine ausschlaggebende Rolle. So eignen sich kompakte, breite und kurze Paddelblätter ideal für eine steile Paddelführung und schlanke Paddelblätter für eine flache Paddelführung. 

Arten von kanu- und kajakpaddel: touring-paddel, wildwasserpaddel & co. 

Je nach Einsatzzweck können Kanu- und Kajakpaddel variieren. So kommen Freizeitpaddel bei kurzen Ausflügen zum Einsatz und haben meist ein hohes Eigengewicht, wohin gegen Touring-Paddel durch ihr geringes Material (Fibergrals oder Aluminium) optimal auf längeren Ein- oder Mehrtagestouren eingesetzt werden können. Paddel für Wildwasser-Action müssen vor allem kurz und stabil sein, während Paddel für Performance-Touren für den perfekten Paddelschlag sehr fein und aus leichtem Material gefertigt sein sollten.

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