Yoga Kinder

Yoga für Kinder – Warum?

Bist du großer Yoga-Fan und turnst regelmäßig auf der Matte? Wusstest du, dass der Sport auch für Kinder zahlreiche Vorteile hat? 

Ja, richtig gehört. Yoga ist nicht nur etwas für Erwachsene. Auch bei der jüngeren Generation findet der Sport immer mehr Anklang. Yoga macht Spaß und hat zahlreiche Vorteile. Es gibt immer mehr Kurse für Kinder oder Familien. Auch in den Schulsport wird Yoga mittlerweile integriert. Sobald dein Kind laufen kann, kannst du es zum Yoga-Kurs anmelden. Es gibt nichts, was dagegen sprechen würde. Die Kurszeit ist natürlich auf das Alter und auf die Konzentrationsfähigkeit angepasst. „Bis die Kids acht oder neun Jahre alt sind, dauern die Kurse nur 30, maximal 45 Minuten“, so Julie Guéry, Yogalehrerin. „Beim Yoga lernen Kinder, ruhig und konzentriert zu bleiben. Wenn sie mitmachen wollen, müssen sie voll da sein. Klar haben die ganz Kleinen noch nicht so eine hohe Aufmerksamkeitsspanne und können sich nicht ewig auf bestimmte Bewegungen konzentrieren.Das muss man dann anpassen.“ Wenn die Kinder älter werden, können die Kurse ruhig länger dauern (1 Stunde und länger).

Yoga Kinder

Eine spielerische Aktivität

Du fragst dich jetzt sicherlich, worin sich Kinder-Yoga vom Erwachsenen-Yoga unterscheidet. Nun ja...Die Unterschiede sind gar nicht so groß. „Alle Yoga-Übungen können grundsätzlich von Kindern ausgeführt werden“, so unsere Yogalehrerin. „Klar dauert es eine gewisse Zeit, bis sie die Bewegungen draufhaben. Aber alle Bewegungen, die die Großen hinkriegen, sind für die Kleinen eigentlich ein Klacks.“ Wenn Yoga für Kinder unterrichtet wird, sollte der Spaß jedoch immer Vordergrund stehen. Es geht darum, den Kindern damit eine Geschichte zu erzählen. Beim Yoga ist viel Konzentration, Präzision und auch eine gewisse Strenge erforderlich. Bei Kindern muss man das Ganze jedoch etwas anderes angehen und aus einem anderen Winkel betrachten, der einfach besser an das Alter der kleinen Sportler angepasst ist. „Der Vorteil beim Yoga ist, dass viele Übungen schon sehr bildhaft sind: die Katze, der Hund, der Berg, der Baum, der Krieger… So wird die Vorstellungskraft bei den Kindern geweckt. Und das macht Spaß – sowohl den Eltern als auch den Yogalehrern.

Gemeinsam trainieren

Was kann es Besseres geben, um Kinder am Ball zu halten, als sportliche Betätigung mit einer Reise in die Welt der Phantasie zu verbinden? Yoga ist wie Pantomime. Die Geschichten werden zum Leben erweckt, und die Kleinen sind mittendrin und spielen ihre Charaktere. So wird Yoga schnell zur interaktiven Aktivität. „Einer der großen Vorteile von Yoga ist, dass man es perfekt mit der ganzen Familie machen kann“, so Julie. Im Gegensatz zu anderen Sportarten kann man Yoga mit Menschen jeden Alters zusammen praktizieren – und damit auch mit der Familie.“ Yoga spielt auch bei der psychomotorischen Entwicklung von Kindern eine große Rolle. Wie beim Kinderturnen entdecken die Kleinen beim Yoga ihren eigenen Körper, entwickeln ihren Koordinationssinn und verbessern ihr Gleichgewicht.

Yoga Kinder

Auf Entdeckungsreise zum eigenen Körper

Der Unterschied zwischen Yoga und Kinderturnen besteht darin, dass es beim Yoga nicht um Cardio geht. Yoga ist kein Ausdauersport. Beim Kinderturnen geht es um Rennen, Springen, Klettern. Beim Yoga lernen Kinder, ihre Atmung zu regulieren und mit ihren Luftreserven umzugehen. Durch die unterschiedlichen Übungen, bei denen Arme, Beine, Oberkörper getrennt voneinander betrachtet werden, arbeiten die Kids beispielsweise an der Propriozeption, also der Fähigkeit, die Bewegung des Körpers und die Lage einzelner Körperteile zueinander wahrzunehmen. Es geht wirklich darum, sich selbst und seine körperlichen Fähigkeiten zu entdecken." Yoga hilft den Kleinen auch dabei, die richtige Körperhaltung zu erlernen. „Die Kids verbessern die Beweglichkeit ihrer Gelenke und die Flexibilität der Muskulatur. Dass sie bestimmte Positionen halten, spricht die Tiefenmuskulatur an. So wird die Kraft verbessert. Die Beweglichkeit kommt durch die Abwechslung der unterschiedlichsten Bewegungen. Yoga ist auch die perfekte Basis für spätere Sportarten. Das Kind hat gelernt, sich richtig zu bewegen. Die psychomotorische Entwicklung wurde in die richtigen Bahnen gelenkt.“ Und das alles unter dem Deckmantel des Geschichtenerzählens!

Lernen, sich zu konzentrieren

Ein weiterer Schwerpunkt beim Yoga ist natürlich die hohe Konzentration, die gefordert ist. Du solltest nicht glauben, dass die Kids dazu nicht in der Lage sind. Ganz im Gegenteil! Mit schönen Geschichten, in denen Tiere und Fabelwesen die Bühne betreten, trifft man beim Yoga bei den Kleinen nämlich genau ins Schwarze. "Das Ziel ist, dass die Kinder etwas lernen und sich entspannen. Man muss immer den richtigen Moment abpassen, damit das Kind ansprechbar ist und etwas lernen möchte. Die Aufgabe des Yogalehrers oder der Eltern ist es, die Aufmerksamkeit der Kleinen für sich zu gewinnen. Dann kann die Geschichte beginnen, und der Fluss der Bewegungen.“Das Ganze kann auch mit sanfter Musik untermalt werden, die Kinder und Yogalehrer in einer Art Blase auffängt.

Eine Pause in der Woche

Der wöchentliche Yogakurs hat das Ziel, dass die Kinder sich wieder auf sich konzentrieren und ganz bewusst eine Pause machen. „Schule, Hobbys, die Pflichtveranstaltungen der Eltern – der Alltag von kleinen Kindern ist fast genauso voll wie der der Erwachsenen. Der Yogakurs gibt Eltern und Kindern die Möglichkeit, auf den Pausenknopf zu drücken und gemeinsam Zeit zu verbringen.“ Die Kinder lernen von ganz alleine, wie sie ihre Atmung regulieren und die Muskeln dehnen können. „Erst haben wir es zusammen gemacht, und dann habe ich meinen Großen dabei überrascht, wie er die Übungen ganz alleine gemacht hat. Die Kids wissen einfach, was gut für sie ist. Beim Yoga lernen sie auch, wie sie mit Situationen umgehen, in denen es ein bisschen stressiger wird. Wenn sie zum Beispiel eine Prüfung haben, oder wenn sie wütend sind. Yoga ist auf jeden Fall besser, als sich vor Wut auf den Boden zu werfen!

Yoga Kinder

Katze, herabschauender Hund, Baum und Berg

Die richtige Atmung, die Fähigkeit, sich zu konzentrieren und alle Aufmerksamkeit auf eine Übung zu lenken – all das dauert. Und entwickelt sich, je älter das Kind wird. Wenn du dich dafür entscheidest, mit deinem Kind Yoga zu machen, solltest du die Dinge nicht überstürzen. „Gerade für die aktiven Kids kann ich Yoga nur empfehlen. Wichtig ist aber, dass das Ganze regelmäßig geschieht, dass Yoga zu einem Ritual wird, einem Moment, in dem es nur um Kind und Elternteil geht. Nur so können die kleinen Yogis auch Fortschritte machen.“ Grundsätzlich können Kinder alle Yoga-Übungen mitmachen. Die Katze, der Vierfüßlerstand, die Kobra, der Hund, der Pflug oder der Baum sind für Kinder jedoch besonders einfach nachzumachen und trainieren das Gleichgewicht. Diese Stellungen sind deswegen ideal für den Einstieg.

Beobachten und geduldig sein

Die Bewegungen und Übungen sollten immer so sanft wie möglich ausgeführt werden. Das Kind darf niemals Schmerzen haben. Du solltest nichts erzwingen. Wenn das der Fall ist, geht das Ganze nicht in die richtige Richtung.“ In jeder Stunde kann eine neue Übung dazu genommen werden, damit die Kinder weiter mit Spaß bei der Sache sind. „Die Idee ist es, dass die Kinder völlig in einer Geschichte aufgehen. Trotzdem muss man immer Acht geben, dass es dem Kind gutgeht und dass man es zu nichts zwingt, weder körperlich noch geistig. Man muss gut beobachten, wie die Kids sich verhalten, und sich immer wieder vor Augen halten, dass die Aufmerksamkeitsspanne nicht so sein kann wie bei einem Erwachsenen. Dabei ist manchmal auch ziemlich viel Geduld erforderlich.

Yoga Kinder

Yoga kann man überall machen!

Mittlerweile gibt es viele Studios, die Yoga für Kinder anbieten. Du kannst aber auch zu Hause in deinem Wohnzimmer Yoga mit deinen Kindern machen, oder im Kinderzimmer. Da können die Kleinen manchmal sogar besser loslassen und sind in ihrer eigenen Fantasiewelt. Auf jeden Fall brauchst du fürs Yoga nicht viel: „Eine Matte, und los gehts!“.

Wenn das Wetter es zulässt, kannst du mit deinen Kindern auch raus in den Park gehen. Frische Luft tut immer gut! Wenn dich das alles überzeugt hat und du dich entschieden hast, Yoga mit deinen Kids zu machen, dann such dir ein Yoga-Studio in deiner Nähe! Wenn du lieber zu Hause bleiben möchtest, findest du online viele inspirierende Videos, die du zur Anleitung nutzen kannst. Du bestimmst das Drehbuch – gemeinsam mit der Vorstellungskraft deiner Kids!

Und du? Machst du schon Yoga? Hast du dein Kind oder deine Kinder auch davon überzeugt? Welche Vorteile hat Yoga deiner Meinung nach für die Kleinen? Welche Tipps hast du, um einen Kurs interessant zu gestalten? Wir würden uns über dein Feedback freuen!

Sylvia, Autorin bei DECATHLON

Sylvia    

Passionierte reiterin und läuferin, wenn die zeit es zulässt.

SEIT ÜBER 10 JAHREN ARBEITE ICH ALS SPORTJOURNALISTIN UND BIN DAVON ÜBERZEUGT, DASS SPORT UNS ALLEN GUTTUT. ES MACHT MIR SPASS, INFOS AUS DEN UNTERSCHIEDLICHSTEN BEREICHEN UND TIPPS MIT DER WELT ZU TEILEN