Das Wort "Prana" stammt aus dem Sanskrit und bedeutet "Lebenskraft" bzw. "Lebensenergie". Der Begriff "Yoga" kommt ebenfalls aus dem Sanskrit und bedeutet "Einheit, Harmonie". Pranayoga umfasst jeden Yogastil, bei dem es darum geht, auf sein Prana, also seine "Lebensenergie" zu achten. Bereits im Hatha Yoga (klassischer Yogastil, der als besonders weit verbreitet gilt) ging es stets darum, die eigene Lebensenergie zu erhöhen und zu harmonisieren. In uralten Yoga-Texten fällt schon der Begriff Prana. In alten indischen Schriften ging man davon aus, dass harmonische Lebensenergie in höhere Chakren übergeht und wir so in höhere Bewusstseinsebenen gelangen. Hatha Yoga ist genau genommen immer auch Pranayoga. Selbstverständlich gibt es auch Yoga Stile, in denen Prana eine eher untergeordnete Rolle spielt wie beispielsweise beim Jnana Yoga (Yoga des Wissens) oder Raja Yoga (Yoga der Geisteskontrolle). In vielen heute weit verbreiteten Yoga Stilen spielt die Lebensenergie jedoch eine wichtige Rolle.
Zum Pranayoga zählen diese Yogawege:
Hatha Yoga
Hatha Yoga ist ein Yogastil, der in der westlichen Welt sehr weit verbreitet ist und großen Anklang findet. Ob Sonnengruß, herabschauender Hund oder Kobra - diese Yogaform umfasst wohl alle Übungen, die wir in der westlichen Gesellschaft mit Yoga assoziieren. Beim Hatha Yoga geht es im Prinzip darum, entgegengesetzte Kräfte miteinander zu vereinen. Der Yoga-Stil fokussiert sich ganz stark auf die Verbindung von Körper, Atem und Meditation. Die Kombination aus Bewegung und Atmung hilft dir dabei, dein "Prana", also deine Lebensenergie zu aktivieren und zum Fließen zu bringen.
Mantra Yoga
Diese besondere Yoga-Lehre wird von Musik begleitet. Yoga-Lehrer singen oder sagen bestimmte Silben während der Yoga-Einheit auf. Eine Mantra-Yoga-Stunde wird - wie der Name schon verrät - durch das Aufsagen eines Mantras ergänzt. Der Effekt von Mantras zeigt sich schnell: Dir fällt es leichter, die einzelnen Yoga-Posen länger und leichter zu halten. Das Mantra ist auch ein wirkungsvolles Werkzeug, um unser Prana zu aktivieren.
Yantra Yoga
Eine weitere Yoga-Lehre, die sich stark auf die Lebensenergie konzentriert, ist Yantra Yoga. Dieser Yoga-Stil stammt aus Tibet und beinhaltet körperliche Bewegungen, Atem- und Konzentrationsübungen. Yantra Yoga soll eine Harmonisierung von Körper, Energie und Geist bewirken. Dieser Yogaweg blickt auf eine lange Geschichte zurück. Die Ursprünge von Yantra Yoga reichen bis in das 8. Jahrhundert zurück. Bei dieser Yogapraxis werden sowohl Stimme und Körper als auch der Geist genutzt. Während unser Körper sich den verschiedenen Positionen widmet und Bewegungen ausführt, widmet sich unsere Stimme den verschiedenen Atemübungen. Unser Geist widmet sich währenddessen der Visualisierung und Konzentration fernab von Beurteilungen und abschweifenden Gedanken.
Kundalini Yoga
Bei diesem Yoga-Stil dreht sich alles um die "Urenergie". Unsere Energie wird in der Kundalini-Lehre als schlafende Schlange betrachtet, die am unteren Ende unserer Wirbelsäule eingerollt ruht. Mit Hilfe von bestimmten Techniken und Reinigungsübungen soll die schlafende Schlange, also unsere "Urenergie" geweckt werden. Hast du deine Kundalini-Energie erst einmal freigesetzt, wandert sie bis nach oben zum höchsten Chakra und führt zur Erleuchtung.