Was ist Pranayoga?

Was ist pranayoga?

"Prana" = Lebensenergie, "Yoga" = "Einheit". Erfahre, warum diese Begriffe oft stark miteinander verwoben sind und warum Pranayoga deine Energien wieder zum Fließen bringt!

Das Wort "Prana" stammt aus dem Sanskrit und bedeutet "Lebenskraft" bzw. "Lebensenergie". Der Begriff "Yoga" kommt ebenfalls aus dem Sanskrit und bedeutet "Einheit, Harmonie". Pranayoga umfasst jeden Yogastil, bei dem es darum geht, auf sein Prana, also seine "Lebensenergie" zu achten. Bereits im Hatha Yoga (klassischer Yogastil, der als besonders weit verbreitet gilt) ging es stets darum, die eigene Lebensenergie zu erhöhen und zu harmonisieren. In uralten Yoga-Texten fällt schon der Begriff Prana. In alten indischen Schriften ging man davon aus, dass harmonische Lebensenergie in höhere Chakren übergeht und wir so in höhere Bewusstseinsebenen gelangen. Hatha Yoga ist genau genommen immer auch Pranayoga. Selbstverständlich gibt es auch Yoga Stile, in denen Prana eine eher untergeordnete Rolle spielt wie beispielsweise beim Jnana Yoga (Yoga des Wissens) oder Raja Yoga (Yoga der Geisteskontrolle). In vielen heute weit verbreiteten Yoga Stilen spielt die Lebensenergie jedoch eine wichtige Rolle.

Zum Pranayoga zählen diese Yogawege:


Hatha Yoga

Hatha Yoga ist ein Yogastil, der in der westlichen Welt sehr weit verbreitet ist und großen Anklang findet. Ob Sonnengruß, herabschauender Hund oder Kobra - diese Yogaform umfasst wohl alle Übungen, die wir in der westlichen Gesellschaft mit Yoga assoziieren. Beim Hatha Yoga geht es im Prinzip darum, entgegengesetzte Kräfte miteinander zu vereinen. Der Yoga-Stil fokussiert sich ganz stark auf die Verbindung von Körper, Atem und Meditation. Die Kombination aus Bewegung und Atmung hilft dir dabei, dein "Prana", also deine Lebensenergie zu aktivieren und zum Fließen zu bringen.


Mantra Yoga

Diese besondere Yoga-Lehre wird von Musik begleitet. Yoga-Lehrer singen oder sagen bestimmte Silben während der Yoga-Einheit auf. Eine Mantra-Yoga-Stunde wird - wie der Name schon verrät - durch das Aufsagen eines Mantras ergänzt. Der Effekt von Mantras zeigt sich schnell: Dir fällt es leichter, die einzelnen Yoga-Posen länger und leichter zu halten. Das Mantra ist auch ein wirkungsvolles Werkzeug, um unser Prana zu aktivieren.


Yantra Yoga

Eine weitere Yoga-Lehre, die sich stark auf die Lebensenergie konzentriert, ist Yantra Yoga. Dieser Yoga-Stil stammt aus Tibet und beinhaltet körperliche Bewegungen, Atem- und Konzentrationsübungen. Yantra Yoga soll eine Harmonisierung von Körper, Energie und Geist bewirken. Dieser Yogaweg blickt auf eine lange Geschichte zurück. Die Ursprünge von Yantra Yoga reichen bis in das 8. Jahrhundert zurück. Bei dieser Yogapraxis werden sowohl Stimme und Körper als auch der Geist genutzt. Während unser Körper sich den verschiedenen Positionen widmet und Bewegungen ausführt, widmet sich unsere Stimme den verschiedenen Atemübungen. Unser Geist widmet sich währenddessen der Visualisierung und Konzentration fernab von Beurteilungen und abschweifenden Gedanken.


Kundalini Yoga

Bei diesem Yoga-Stil dreht sich alles um die "Urenergie". Unsere Energie wird in der Kundalini-Lehre als schlafende Schlange betrachtet, die am unteren Ende unserer Wirbelsäule eingerollt ruht. Mit Hilfe von bestimmten Techniken und Reinigungsübungen soll die schlafende Schlange, also unsere "Urenergie" geweckt werden. Hast du deine Kundalini-Energie erst einmal freigesetzt, wandert sie bis nach oben zum höchsten Chakra und führt zur Erleuchtung.

Was bewirkt pranayoga?

In unserer schnelllebigen und digitalisierten Welt sind viele von uns häufig gestresst, müde und erschöpft. Wir tragen viel Verantwortung, hetzen von einem Termin zum anderen und kommen kaum noch zur Ruhe. To-Do-Listen scheinen immer länger zu werden und das E-Mail-Postfach geht oft über. All diese Dinge bewirken eine Blockade unserer Lebensenergie bzw. unseres Pranas. Ist der Energiefluss erst einmal blockiert, fühlen wir uns gehemmt, müde, schlapp und unausgeglichen. Uns fehlt die innere Balance und wir fühlen uns leer. Frei fließende Energien sind wichtig für unser mentales und körperliches Wohlbefinden. Durch diesen "freien Fluss" kommunizieren Organe, Geist und Gehirn miteinander und signalisieren uns, dass alles in Ordnung ist. "Prana" kann viele unterschiedliche Zustände annehmen: Ob feste Energie im Sinne von Nahrung oder flüssige Energie im Sinne von Emotionen. Mit Hilfe von Pranayoga kannst du Energieblockaden lösen und deine Energie wieder zum Fließen bringen. Dein körperliches und mentales Wohlbefinden wird dadurch gesteigert.

Für wen ist pranayoga geeignet?

Für Anfänger und alle, die sich einen sanften Einstieg in die Yogapraxis und die Welt des Pranas wünschen, empfiehlt sich Hatha Yoga. Bei diesem Yoga-Stil kommst du in Kontakt mit verschiedensten Körper- und Atemübungen sowie Meditationstechniken. Die Asanas (Bewegungen), Pranayamas (Atemübungen) und Meditationstechniken sind relativ leicht auszuführen bzw. zu erlernen, weshalb sich Hatha Yoga bestens für Beginner eignet. Hatha Yoga eignet sich zudem auch sehr gut für Menschen, die einen ruhigen Ausgleich zum hektischen Alltag suchen.

Mantra Yoga eignet sich grundsätzlich für jeden. Bei diesem Yoga-Stil geht es nicht darum, die Yoga-Positionen möglichst lange und perfekt zu halten, sondern es vielmehr darum, nach innen zu spüren und loszulassen. Allerdings kann es sinnvoll sein, wenn du bereits mit einigen Grundübungen vertraut bist, um dich besser auf tiefere Ebenen einlassen zu können. Für Yantra Yoga gilt Ähnliches.

Kundalini Yoga eignet sich ebenfalls für alle. Für Yogis, die sich stark für Themen wie Spiritualität, Entspannung und Konzentration interessieren, ist Kundalini Yoga perfekt geeignet. In dieser Yoga-Lehre geht es nicht um komplizierte Stellungen, sondern vielmehr darum, in Einklang mit sich selbst zu kommen. Daher gibt es beim Kundalini Yoga auch keine Altersgrenze. Selbst für Kinder eignet sich diese Yogaform hervorragend, denn sie lernen dadurch mit Problemen stressfreier umzugehen.

3 Typische asanas des pranayoga

1) Der Krieger

Eine typische Yogaübung, die auf die Aktivierung deiner Lebensenergie abzielt und häufig im Hatha Yoga zur Anwendung kommt ist der Krieger. Beim Krieger handelt es sich um eine Gesamtkörperübung, bei der du dich mit deinem Atem verbindest. Das Asana trainiert deine Kraft, Koordination und Beweglichkeit. Auf mentaler Ebene fördert der Krieger deine Konzentration.

So geht's:
Stell dich auf deine Yogamatte. Atme aus und mache mit deinem linken Fuß einen großen Ausfallschritt nach hinten. Stelle den linken Fuß nun so auf, dass die Fersen in einer Linie stehen. Der hintere Fuß ist ungefähr 45 Grad ausgedreht. Dein vorderer Fuß zeigt nach vorne. Winkle nun die Knie an, bis dein Oberschenkel parallel zur Matte ist. Das Knie befindet sich über dem Knöchel. Mit der Außenkante deines hinteren Fußes drückst du fest in den Boden. Hebe nun mit der Einatmung beide Arme gestreckt und kraftvoll über die Seiten nach oben. Handflächen zeigen zueinander und Schulterblätter ziehen nach unten. Deine Brust strebt solange nach oben, bis du eine leichte Rückbeuge ausführst.


2) Überkreuzheben

Dabei handelt es sich um eine typische Übung aus dem Kundalini Yoga. Sie aktiviert dein Nabel-Chakra und hilft dir, deine Lebensenergie zu entfachen. Die Übung wirkt energetisierend und stärkend.

So geht's:
Lege dich auf den Rücken. Die Arme liegen längs vom Körper. Ziehe mit der Einatmung das linke Knie zur Brust und bringe den rechten Arm hinter deinen Kopf. Bei der Ausatmung legst du nun Arm und Bein wieder ausgestreckt ab. Wechsle mit jedem tiefen Atemzug die Seite. Steigere dich langsam auf bis zu 3 Minuten.


3) Mantra-Meditation mit OM

Zum Schluss möchten wir dir noch einen Klang vorstellen, der dich wahrlich in Einklang mit dem Universum bringt. Klar - vom "OM" hast du sicherlich bereits des Öfteren gehört. Dieses Mantra besteht nur aus einer einzigen Silbe und erzielt dennoch eine maximale Wirkung. OM gilt als Urklang des Universums und aus ihm soll alles in dieser Welt hervorgegangen sein. Das Mantra OM setzt Schwingungen frei, erfüllt deinen gesamten Körper und den Raum darüber hinaus und hat eine heilende Wirkung.

So geht's:
Nimm einen aufrechten Sitz ein. Führe die Handflächen vor dem Herzen zusammen, wenn du magst. Lausche nun in die Stille hinein. Nimm einen tiefen Atemzug und denke "OM". Atme tief in deinen Beckenboden hinein und stelle dir vor, wie du dort das OM hervorholst. Sprich das Mantra "Oooooommmm" nun laut aus. Achte auf einen nasalen Klang des "m". Genieße die Vibration deines gesamten Körpers und wie das "Om" Raum einnimmt. Lausche danach wieder in die Stille.

Auch spannend:

Entdecke das Hatha-Yoga

Entdecke das Hatha-Yoga!

Yoga ist eine beliebte Sport- und Meditationsart. Es gibt viele Yoga-Stile, die sich anhand ihrer Übungen und ihres Trainingsziels unterscheiden. Hol dir bei uns alle Infos, die du vor dem ersten Training benötigst!

Teaser Kundalini

Entdecke das Kundalini Yoga

Kundalini Yoga weckt die Sinne und ist das Yoga des Bewusstseins. Ziel ist es, die Kundalini-Energie freizusetzen und entlang der sieben Chakras des menschlichen Körpers zirkulieren zu lassen.

Asanas - Häufige und beliebte Yoga Stellungen

Asanas - Häufige und beliebte Yoga Stellungen

Asanas sind feste Körperstellungen im Yoga, die über eine längere Zeit gehalten werden. Erfahre, was sie ausmachen und welche die wichtigsten sind.

Was bedeutet das "Om" beim Yoga?

Was bedeutet das OM beim Yoga?

Das „Om“ führt dazu, dass du dir deines Geistes und deiner Seele bewusst wirst. Damit kannst du dich beim Yoga besser auf die Praxis einstellen.