Wandern mit Zelt: Wie Trekking das Wandern und Camping vereint

Wandern mit Zelt: Wie Trekking das Wandern und Camping vereint

Minimalistisches Wildniswandern mit Zelt - Trekking vereint Wandern mit Camping und ist die perfekte Sportart für Natur- und Abenteuer-affine Weltenbummler.

Tagsüber durch weitgehend unberührte Landschaften wandern, an die eigenen Grenzen gehen, mit der Natur und sich selbst in Einklang kommen – und anschließend in den Schlafsack schlüpfen und abseits von Trubel und Lärm Energie für den kommenden Tag tanken. Das alles erwartet dich beim Trekking, der Trendsportart, die das klassische Wandern mit dem Zelten in der freien Natur verbindet. In diesem Artikel zeigen wir, was das Trekking so besonders macht und was du bei der Vorbereitung einer Trekkingtour unbedingt beachten solltest. 

Trekking: Anspruchsvolles Abenteuercamping für Naturfans und ambitionierte Langstreckenwanderer

Hiking und Camping war gestern! – Alle, die heutzutage auf der Suche nach beeindruckenden Outdoorerlebnissen, Entschleunigung sowie körperlichen und mentalen Herausforderungen sind, kommen beim Trekking, das sich vom englischen Wort „trek“ (Marsch oder Wanderung ableitet) auf ihre Kosten. Anders als beim „normalen“ Wandern bist du beim Trekken üblicherweise in eher abgelegenen, naturbelassenen Gegenden unterwegs. Statt die Nächte in urigen Berghütten oder auf voll ausgestatteten Campingplätzen zu verbringen, zeltest du hier überwiegend in der freien Natur und bist somit mehr oder weniger auf dich alleine gestellt. Streng genommen handelt es sich somit um eine Vorstufe der Expedition, wobei man unter Trekking nicht nur mehrtägige Fußmärsche, sondern auch Reisen mit muskelbetriebenen Fahrzeugen (wie z.B. dem Fahrrad oder dem Kanu) versteht. Daher spielt das Equipment, mehr noch als bei anderen Outdoorsportarten, beim Trekking eine entscheidende Rolle: Denn damit du deine Trekkingtour auch wirklich genießen kannst, musst du dich voll und ganz auf deine Ausrüstung verlassen können. 

Trekkingtouren: Planung ist das A und O

Wenn du bei einer eintägigen Wanderung mit Blasen und schmerzenden Füßen zu kämpfen hast oder unterwegs feststellen musst, dass du dein eigenes Fitnessniveau und deine Wandererfahrungen maßlos überschätzt hast, ist das vielleicht ärgerlich, aber meist noch zu verkraften. So lassen sich Tageswanderungen durch gut erschlossene Wandergebiete im Zweifelsfall abkürzen oder abbrechen. Streifst du hingegen durch mehr oder weniger einsame Gegenden und unwegsames Gelände und bist dabei Wetterwechseln und Temperaturschwankungen ohne die passende Ausrüstung nahezu schutzlos ausgeliefert, kann dir das nicht nur die geplante Reise vermiesen, sondern unter Umständen sogar (lebens-) gefährlich werden. Daher sollten insbesondere deine erste Wildniswanderung gut geplant und vorbereitet werden. Folgende Aspekte gilt es dabei zu berücksichtigen:

1. Wähle die passende Strecke: Sowohl was die Wahl des Wandergebietes als auch die Dauer deiner Trekkingtour angeht, solltest du es gerade als Trekking-Neuling keinesfalls übertreiben. Lass es stattdessen zunächst langsam angehen, indem du dich anfangs weniger anspruchsvolle Routen und gut beschilderte Wanderregionen entscheidest. Nach und nach kannst du die Anforderungen steigern und dich so mit der Zeit an immer schwierige Trekkingherausforderungen heranwagen.

2. Mach Pausen: Gib deinem Körper ausreichend Zeit, um sich nach einer längeren Wanderetappe zu regenerieren. Plane zu diesem Zweck mehrere kleine Verschnaufpausen sowie mindestens eine längere Pause ein und denke daran, Pausen und Pufferzeiten zu deiner eigentlichen Gehzeit hinzuzuaddieren.

3. Nimm Rücksicht auf deine Begleitung: Sofern du nicht alleine auf Tour gehen willst, sondern lieber mit deinem Partner/deiner Partnerin, der Familie oder mit Freunden wandern gehst, solltest du dich stets am „schwächsten“ Gruppenmitglied, also der Person mit der geringsten körperlichen Fitness, orientieren und deine Tagesetappen so planen, dass sie für alle machbar sind. Insbesondere wenn du mit Kindern, älteren Menschen bzw. Menschen mit Vorerkrankungen oder deinem Hund unterwegs bist, sollten die Bedürfnisse aller Mitwanderer berücksichtigt werden.

4. Informiere dich vorab über geeignete Zeltmöglichkeiten: Wildcampen ist nicht überall gerne gesehen und vielerorts sogar gesetzlich verboten. Bringe daher bereits im Vorfeld in Erfahrung, ob, wo und wie lange du dein Zelt aufschlagen darfst und welche Regeln du dabei beachten musst.

5. Setze auf gutes Equipment: Unbequeme Wanderschuhe, eine undichte Regenjacke oder ein schlecht isolierender Schlafsack sind beim Trekking ein absolutes No-Go. Investiere deshalb besser von Anfang an in eine hochwertige Trekkingausrüstung. Das gilt sowohl für Rucksack und Kleidung als auch für Zelt, Schlafsack, Isomatte und sonstige Trekkingutensilien.

6. Halte dich an deine Packliste: Je weniger Gewicht dein Rucksack am Ende auf die Waage bringt, desto besser. Aus diesem Grund lohnt es sich, vor jeder mehrtägigen Wanderung eine Packliste zu erstellen, um wirklich nur das einzupacken, was du letztendlich auch wirklich brauchst. Sei dabei so genau wie möglich: Liste dabei ebenfalls die Anzahl (z.B. bei Haargummis) und auch das Gewicht der einzelnen Gegenstände auf.

7. Werde fit: Neben der Planung der Route und dem Packen des Trekkingrucksacks solltest du dich auch körperlich auf die anstehende Tour vorbereiten – vor allem, wenn es sich um deine erste mehrtägige Wanderung handelt oder du eine Strecke gewählt hast, die deutlich anspruchsvoller ist als die Wanderungen, die du sonst unternimmst. Joggen, Schwimmen oder auch regelmäßige, stramme Spaziergänge eignet sich hervorragend, um innerhalb kürzester Zeit die eigene Kondition zu verbessern.

Wildcampen? – Wo ist zelten erlaubt, wo verboten?

In Deutschland – und auch den meisten anderen EU-Ländern – ist das Zelten in der freien Natur gesetzlich untersagt. Einzig und allein das Errichten eines Not-Biwaks, also das Schlafen unter freiem Himmel oder einem offenen (!) Tarp, ist vielerorts erlaubt. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen: In Naturschutzgebieten sowie auf Privatgrund (also auch in vielen Waldgebieten) ist das Biwakieren in den meisten Bundesländern ebenfalls verboten. Eine mögliche Alternative, dennoch legal zu zelten, sind so genannte Trekkingcamps, also „Wildzeltplätze“, die in der Regel inmitten der unberührten Natur liegen und häufig nur mit dem Rad oder zu Fuß erreichbar sind. Nach vorheriger Anmeldung darf hier legal gecampt werden, wobei die Plätze meist Platz für 2-3 Zelte, eine Feuerstelle oder auch Sitzgelegenheiten bieten. Besonders in der Eifel, aber auch in Schleswig-Holstein findest du eine Vielzahl an offiziellen Trekkingcamps, weswegen sich diese Regionen optimal zum Trekken eignen. Aber auch in Dänemark und den Benelux-Ländern sind derartige Naturlagerplätze weit verbreitet. In den anderen skandinavischen Ländern und dem Baltikum ist das Wildcampen (mit Zelt) hingegen generell erlaubt. Da die verschiedenen Vorschriften jedoch von Land zu Land variieren und es darüber hinaus zahlreiche regionale Unterschiede gibt, solltest du dich immer vorab erkundigen, ob das Zelten in deinem Wandergebiet gestattet ist. 

Trekkingausrüstung: Die großen 4… und was du sonst so zum Wandern und Campen benötigst 

Zelt, Schlafsack, Isomatte und Wanderrucksack. Das sind die 4 Gegenstände, auf die weder erfahrene Wildwanderer noch Trekkinganfänger verzichten können. Denn nur mit einem leichten, perfekt auf deine individuelle Rückenlänge abgestimmten, wasserdichten Trekkingrucksacks bist du in der Lage, deine komplette Ausrüstung mehrere Tage durch die Wildnis zu schleppen. Achte hierbei in erster Linie auf eine geeignete Größe und einen möglichst hohen Tragekomfort. Beim Zelt-Kauf hast du die Wahl zwischen einem ultraleichten und geräumigen Tunnelzelt oder einem besonders flexiblen Kuppelzelt. Abgesehen von einer guten Qualität und hochwertigen Verarbeitung solltest du ebenfalls darauf achten, dich für die richtige Zeltgröße zu entscheiden (Ist ausreichend Stauraum für Gepäck und Ausrüstung vorhanden?). Welches Zelt das richtige ist, hängt zuletzt aber auch davon ab, in welchen Klimazonen du dich bewegst bzw. zu welcher Jahreszeit du wandern gehst. Ähnlich verhält es sich auch mit der Wahl des passenden Schlafsacks. Ausschlaggebend ist hier vor allem, bei welchen Temperaturen du bequem im Schlafsack übernachten kannst, ohne dass dir dabei kalt wird oder du übermäßig schwitzen musst (so genannter Komfortbereich). Außerdem gibt es noch eine Reihe weiterer Tools und Gegenstände, die deine Trekkingausrüstung optimal vervollständigen:

- Persönliches: Kreditkarte, Bargeld, Notfallnummern, Personalien
- Orientierung: Handy, Wanderkarte/Wanderführer, GPS-Gerät, Notfallsender, Kompass
- Körperpflege: Zahnpasta, Zahnbürste, Outdoorseife, Lippenpflege (mit UV-Schutz), Klopapier, Handtuch,
- Erste-Hilfe-Set (inklusive wichtiger Medikamente sowie Sonnen- und Mückenschutz)
- Kochutensilien: Campingkocher, Topf + Pfanne, Geschirr und Campingbesteck, Wasserfilter, Trinkflasche, Spülschwamm und Reinigungsmittel, Lebensmittel/Trekkingnahrung
- Praktische Tools: Kamera, Fernglas, Stirnlampe, Trekkingstöcke, Taschenmesser

Häufig unterschätzt: Die Bedeutung von Wanderschuhen und -kleidung beim Trekking 

Um bestmöglich für alle Witterungsbedingungen und auch plötzliche Wetterveränderungen gerüstet zu sein, ist ein funktionales Wanderoutfit unerlässlich. Für maximale Flexibilität solltest du dich dabei stets nach dem bewährten „Zwiebelprinzip“ kleiden, also statt einer einzigen dicken Kleidungsschicht lieber mehrere Lagen übereinander ziehen. Je nach Wetter und Jahreszeit sollte deine Trekkingbekleidung aus den folgenden Kleidungsstücken bestehen:

- Eine kurzen oder langen Wanderhose oder Wanderleggins (eventuell kommt hier auch eine Zip-Off-Hose infrage)
- Hochfunktionale Outdoorunterwäsche sowie ein enganliegende Funktionsshirt für eine optimale Feuchtigkeitsregulierung
- Eine wärmende (Fleece-) Jacke/ ein Pullover bzw. eine leichte Softshell- oder Daunenjacke als isolierende Mittelschicht
- Eine wasserabweisende (und vor allem atmungsaktive!)  Regen- oder Outdoorjacke
- Gamaschen oder eine Regenhose zum Überziehen
- Eine wärmende Kopfbedeckung, Handschuhe und ein Halstuch/Loopschal
- Sonnenhut/Cap
- Bequeme, haltgebende und wasserabweisende Trekkingschuhe für maximale Stabilität im Gelände sowie dazu passende Wandersocken, um Blasen und Co. effektiv vorzubeugen.

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