Kajak-Typen: Für jeden Einsatzzweck das passende Boot
Tourenkajaks:
Beim Wasserwandern, Kanuwandern oder Wanderpaddeln legst du längere Strecken mit dem Kajak zurück, üblicherweise in eher ruhig fließenden Gewässern. Dennoch ist sorgfältige Tourenplanung vorab unerlässlich, um Naturschutzgebiete, Sperrzonen und Hindernisse wie Schleusen oder Wehre umschiffen zu können. Im Gegensatz zu den anderen Arten des Kajaksports ist für das Wasserwandern kaum Vorerfahrung nötig, weswegen sich ausgiebige Kanutouren auch bei Familien mit Kindern äußerst beliebt sind. Spezielle Tourenkajaks punkten nicht nur in Sachen Geschwindigkeit, sondern überzeugen auch mit einem großen Stauraum, sodass auch längeren Wasserwanderungen mit Übernachtungsgepäck nichts mehr im Wege steht.
Die etwas breiteten und kürzeren Freizeitkajaks erfreuen sich besonders bei Kajak-Neulingen und Gelegenheits-Kanuten einer großen Beliebtheit. Zwar sind sie langsamer als Tourenkanus, sind dafür aber auch stabiler und leichter zu steuern. Statt einer langen, ein- oder mehrtägigen Kajaktour möchtest du lieber gemütlich auf dem nahegelegenen See oder Fluss vor dich hin paddeln? Dann ist ein Freizeitkajak definitiv die richtige Wahl.
Seekajaks:
Das Seekajakfahren, Küsten- oder auch Salzwasserpaddeln eignet sich ausschließlich für erfahrene Kajakfahrer. Aufgrund der größeren Entfernung zum Ufer ist hier mit stärkeren Strömungen zu rechnen. Erst wenn du die wichtigsten Rettungstechniken wie z.B. die Kenterrolle sicher beherrschst, kannst du mit deinem Kajak sicher „in See stechen“. Die Paddelboote, die beim Seepaddeln zum Einsatz kommen, entsprechen am ehesten den ursprünglichen Kajaks der Inuits. Damit sie auch starken Wellen und scharfkantigen Felsen standhalten, werden Seekajaks meist aus Feststoffen gefertigt. Darüber hinaus verfügen viele Boote über einen integrierten Kompass, der die Orientierung auf dem Wasser erleichtert. Auch die Paddel fallen in der Regel kleiner aus als bei anderen Kajaktypen, was gerade bei längeren Touren von Vorteil ist. Seekajaks gibt es sowohl als Ein- als auch als Zweisitzer.
Wildwasserkajak:
Wildwasserkajakfahren ist der perfekte Sport für abenteuerbegeisterte und erfahrene Kanuten, die auf der Suche nach Action und Nervenkitzel sowie neuen Herausforderungen sind. In Abhängigkeit von der Schwierigkeit der Route unterscheidet man beim Wildwasserfahren 6 verschiedene Stufen. Für eine optimale Wendigkeit sind Wildwasserkajaks deutlich kürzer als Tourenkajaks und haben ein relativ flaches Unterschiff mit rundem Bug und Heck. Durch die besondere Form des Kajaks lassen sich auch Steine und andere Hindernisse problemlos überwinden. Während die „Riverrunner“, die Allrounder unter den Wildwasserkajaks, vor allem für das Fahren in leichten oder mittelschweren Gewässern entwickelt wurden, wurden die so genannten Creeker vorrangig für schmale oder sehr steile – und damit anspruchsvolle – Flüsse konzipiert. Sie sind nicht nur äußerst robust, sondern überzeugen auch mit einer hohen Flexibilität. Allerdings sind sie dafür etwas langsamer als die Riverrunner.
Angelkajaks:
Das Kajak-Angeln verbindet das Kanufahren mit einem entspannten Angelausflug – und ist eine ideale Freizeitbeschäftigung für alle, die eine Affinität zum Fischfang haben. Da diese Form des Kajakfahrens vergleichsweise gefährlich ist, sollte man ausschließlich zu zweit angeln gehen. Die zweite Person muss dabei mit den gängigen Rettungstechniken vertraut sein, um im Ernstfall einschreiten zu können (so genanntes „Backup“). Um das passende Angelkajak zu finden, ist es wichtig, nicht nur auf äußere Faktoren wie ausreichend Stauraum für Angel, Köder und sonstiges Zubehör zu achten: Auch Körpergröße und Gewicht sind für die Wahl des Kajaks von entscheidender Bedeutung. Da das Risiko des Kenterns hier geringer ist als bei einem herkömmlichen Kajak, kommen beim Kajak-Angeln überwiegend Sit-on-top-Modelle zum Einsatz.