Höhlen klettern vs. höhlen wandern - was ist was?

Tauche ein in die dunklen und finsteren Tiefen der Erde. Entdecke das Caving und begib dich beim Höhlenwandern auf die Suche nach den Ursprüngen der Welt.

Höhlen klettern vs. Höhlen wandern - Was ist was?

In Höhlen zu klettern und in Höhlen zu wandern scheint auf den ersten Blick fast gleich zu sein: In jedem Fall führt das Abenteuer in eine unbekannte Welt hinein, die oft tief unter der Erdoberfläche verborgen ist. Während du beim Wandern in der Höhle eher in der Waagerechten unterwegs bist, brauchst du beim Klettern Seile und Haken. Hier geht es entweder in die Tiefe oder in die Höhe. Weil sowohl das Wandern als auch das Klettern in der Höhle nicht ganz ungefährlich ist, solltest du dort entweder mit einem erfahrenen Führer oder einer Gruppe unterwegs sein. Achte auch darauf, dass in den Höhlen auch dann Tiere und Pflanzen leben, wenn sie nicht auf den ersten Blick zu sehen sind.

Hier erfährst du, was der Unterschied zwischen Höhlenwandern und Höhlenklettern ist, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es gibt, für wen sich das Höhlenklettern eignet und wo du in Höhlen tatsächlich klettern kannst.

Was versteht man unter höhlenklettern, was unter höhlenwandern?

Schon vor zehntausend Jahren suchte der Mensch in den Höhlen Schutz vor dem Unbill des Wetters und wilden Tieren. Vielleicht hat diese lange Geschichte dafür gesorgt, dass Höhlen bis heute faszinierend sind. Viele Menschen besuchen die Schauhöhlen und lassen sich auf eine kleine Reise in die Welt unter Tage ein. Diese Höhlen sind in der Regel einfach zu Fuß begehbar. Auch wenn es in ihnen gelegentlich einige Höhenunterschiede zu bewältigen gibt. Warme Kleidung und festes Schuhwerk reichen aus, um in den eher waagerecht gelegenen Höhlen zu wandern. 

Während in den Schauhöhlen Licht für sicheres Gehen sorgt, sind sogenannte wilde Höhlen anders. In ihnen musst du dich selbst um alles kümmern. In diesen Höhlen ist es wirklich dunkel und das einzige Licht kommt von deiner Taschen- oder Stirnlampe. Deine Augen sehen nur das, was sich unmittelbar im Lichtkegel der Lampen befindet. Damit wird jeder Tropfstein, jede Stufe zu einer eigenen Welt, für einen kurzen Moment aus der ewigen Dunkelheit gelöst. Weil von außen weder Geräusche noch Licht in die Höhlen dringen, wird jeder Sinneseindruck viel intensiver. Beim Höhlenklettern geht es dann zusätzlich darum, mittels Seilen und Haken steile oder fast senkrechte Wände zu überwinden. Jede einzelne Tour in einer Höhle ist ein ganz eigenes Abenteuer.

Unterschied und gemeinsamkeiten von höhlenklettern und höhlenwandern

Das Wandern in der Höhle ist ein Hobby, bei dem die Erforschung nur nebensächlich ist. Trotzdem kann es gelegentlich passieren, dass beim Höhlenwandern ein bisher unbekannter Teil der Höhle entdeckt wird.

In einer unbekannten Höhle unterwegs zu sein, ist ein Sport, bei dem du an deine Grenzen kommen kannst. Gleichzeitig zum Höhlenwandern kann dazu eine Übernachtung in der Wildnis oder ein echtes Orientierungstraining kommen. Sind einzelne Höhlenabschnitte nicht einfach per Fuß erreichbar, muss geklettert werden. Mit Höhlenklettern erreichst du die Teile der Höhle, die andernfalls unzugänglich bleiben würden.

Gemeinsam ist sowohl dem Höhlenwandern als auch dem Höhlenklettern, dass du in einer Höhle unterwegs bist und dich in deiner Kleidung und dem, was du in den Rucksack packst an deinem bevorstehenden Abenteuer orientierst. Dazu gehört beispielsweise warme Kleidung, festes Schuhwerk, etwas zu essen und trinken, genügend Batterien und Akkus für die Lampen.

Was macht das höhlenklettern aus?

Du kannst klettern und bist begeistert dabei, wenn es in den Bergen hoch hinaus geht? Dann ist Höhlenklettern eine ganz spezielle und faszinierende Herausforderung. Du nutzt die Kletterausrüstung und Sicherungstechnik und erforschst andernfalls unzugängliche Teile von Höhlen. Besonders dabei ist die Umgebung der Höhle: Du kletterst an rutschigem Gestein, nassen Wänden, durch enge Spalten und schmale Gänge. Neben dir sind Fledermäuse, Stalaktiten und vielleicht Lebewesen, die du aufgrund ihrer geringen Größe gar nicht sehen kannst. Während es beim Klettern am Berg in der Regel darum geht, eine schwierige Route zu einem bestimmten Ziel zu erklimmen, ist das Ziel beim Höhlenklettern ein anderes: Hier geht es darum, sicher in den sonst unzugänglichen Höhlenteil zu kommen. Daher steht Sicherheit an oberster Stelle, schließlich ist es im Inneren der Erde oft feucht und lehmig.

Für wen eignet sich was?

Wenn du noch nie in einer Höhle unterwegs warst, solltest du als erstes eine sogenannte Schauhöhle besuchen. Es gibt ziemlich große und beeindruckende Höhlen dieser Art. Sie sind innen relativ gut ausgeleuchtet und in der Regel nur mit einem Führer begehbar. Trotzdem kannst du einen ersten Eindruck vom Höhlenwandern bekommen. Manche Führer schalten an einem bestimmten Punkt der Höhlentour einfach das Licht aus und lassen die Dunkelheit wirken. Die Menschen werden ganz still und plötzlich ist nur noch das leise Tropfen des Wassers zu hören. 

Fühlst du dich in diesen Schauhöhlen wohl, kannst du mit einer ersten Ausrüstung sogenannte wilde Höhlen erwandern. Die Sicherheit sollte allerdings an erster Stelle stehen: Du solltest einen zuverlässigen Menschen informieren und verabreden, wann du wieder aus der Höhle zurückkommst. Bist du gut in den ersten Höhlen gewandert, kannst du dich auch ans Höhlenklettern wagen. Du solltest allerdings bereits erste Erfahrungen mit dem Umgang von Seil und Haken am Berg gemacht haben. Weil du dich beim Klettern in der Höhle an Felsen und Wänden bewegst, die immer im Dunkeln liegen, fühlen sie sich anders an als normales Gestein im Gebirge. Dazu kommt die Dunkelheit. Du hast nur das Licht deiner Stirnlampe und musst trotzdem sichere Griffe und einen sicheren Stand finden. Vielleicht kannst du vor dem ersten Abenteuer einen Kurs für Einsteiger machen. Es gibt auch zahlreiche Profis, bei denen du auf Touren dabei sein kannst.

Es braucht besondere höhlen: wo kann man höhlenklettern?

Es gibt in Deutschland und auch im nahe gelegenen Ausland eine ganze Reihe an Höhlen, die sich zum Höhlenklettern gut eignen. Das Elbsandsteingebirge und die Fränkische Schweiz sind nur zwei dieser Gegenden. Überhaupt sind in den Alpen eine ganze Reihe an Höhlen zum Wandern und Klettern zugänglich. Wenn du etwas weiter reisen willst, sind die slowenischen Karsthöhlen oder die "Höhle der Geister" im Oman eine Möglichkeit. Bedenke jedoch, dass du gerade für extreme Höhlen auch entsprechende Kenntnisse im Höhlenklettern brauchst.

Die richtige ausrüstung für das höhlenklettern

Viele Wände in Höhlen sind porös. Löst sich ein Stein, kann das gefährlich werden. Daher ist ein Spezialhelm fürs Klettern unabdingbar. Weil in Höhlen ein besonderes Klima herrscht und es stetig feucht ist, werden spezielle Seile benötigt. Diese sind so gefertigt und ausgerüstet, dass sie diesen Bedingungen gut standhalten. Zusätzlich brauchst du ein Abseilgerät. Da dieses bei einem Sturz automatisch blockiert, fängt es dich ab. Ebenso brauchst du für den Aufstieg Steigklemmen. Verwendest du beim Klettern am Berg Hüft- und Sitzgurte von guter Qualität, kannst du diese auch fürs Höhlenklettern verwenden. Vorsicht und gute Ausrüstung ist beim Höhlenklettern immer geboten.