Checkliste Klettersteigausrüstung

Checkliste: Das gehört neben dem Klettersteigset noch zur Klettersteigausrüstung

Klettersteigset, Klettergurt & Kletterhelm: Die Klettersteigausrüstung ist deine Lebensversicherung am Drahtseil.

Steile Felswände entlangklettern, beeindruckende Landschaften erleben und das mit denkbar wenigen Sicherungsmitteln – Klettersteige erfreuen sich inzwischen sowohl bei erfahrenen Bergsportlern als auch bei Kletterneulingen einer großen Beliebtheit. Ursprünglich dienten die mit Eisenleitern, Eisenstufen und Stahlseilen versehenen Felsenwege der Versorgung der Soldaten während des ersten Weltkriegs. Heute werden Klettersteige fast ausschließlich zu Freizeitzwecken genutzt. Trotz guter Sicherung ist das Klettersteiggehen immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Eine hochwertige, funktionale Klettersteigausrüstung sorgt nicht nur für mehr Spaß beim Klettern, sondern ist obendrein ein wichtiger Garant für sichere Touren im Gelände. 
In diesem Artikel erfährst du, woraus eine vollständige Klettersteigausrüstung besteht und worauf es beim Kauf der einzelnen Ausrüstungsgegenstände ankommt.

Sicherheit beim Klettersteiggehen: Tipps für Via-Ferrata-Touren

Gerade im alpinen Gelände bist du als Klettersteiggeher diversen Gefahren ausgesetzt: Vom Steinschlag, über lose Verankerungen bis hin zu extremen Witterungsbedingungen und wetterbedingten Gefahren ist alles dabei. Wenn du einige grundlegende Verhaltensregeln beachtest und stets umsichtig und vernünftig handelst, kannst du das Verletzungsrisiko jedoch so weit wie möglich reduzieren. So sollte eine Wanderung durch unwegsame Gegenden, die auch die ein oder anderen Klettersteige enthält, stets gut geplant werden:

- Achte bei der Wahl deiner Route unbedingt darauf, dass du der Tour in puncto Schwierigkeit und Länge auch tatsächlich gewachsen bist. Ist der Klettersteig zu schwierig, wirst du zum einen weniger Spaß am Klettern haben, zum andern erhöht sich dadurch aber auch die Wahrscheinlichkeit von Kletterunfällen.

- Bedenke, dass das Klettern bei Nässe oder extremer Kälte ebenfalls ein Sicherheitsrisiko darstellt und informiere dich bereits im Vorfeld über die vorherrschende Wetterlage.

- Bevor du dich in den Klettersteig einhängst, solltest du unbedingt alle Seile und Verankerungen auf potentielle Beschädigungen überprüfen. Schließlich können Steinschläge, Schneelast oder auch Korrosion den Eisenteilen enorm zusetzen.

- Das Betreten gesperrter Kletterrouten ist, ebenso wie das Klettersteiggehen während eines Gewitters, lebensgefährlich – und damit ein absolutes No-Go.

- Beim Begehen der Via Ferrata solltest du möglichst umsichtig handeln, stets ausreichend Abstand zu anderen Klettersteiggehern halten und vor dem Einstieg unbedingt einen Partnercheck durchführen, um den Verschluss des Klettergurtes und die Verbindung zwischen Klettersteigset und Gurt auf ihre Sicherheit hin zu überprüfen.

- Habe außerdem immer ein Handy und ein Erste-Hilfe-Set dabei, um im Notfall dementsprechend reagieren zu können.

Zu guter Letzt solltest du beim Kauf deiner Kletterequipments gesteigerten Wert auf Qualität legen und dich zuvor mit der richtigen Anwendung der einzelnen Ausrüstungsgegenstände vertraut machen. Immerhin ist die Klettersteigausrüstung deine (einzige) Lebensversicherung bei Routen durch felsiges und unwegsames Gelände.

Die Klettersteigausrüstung: Deine Lebensversicherung für die via ferrata 

Generell gilt: Je weniger Gewicht dein Equipment auf die Waage bringt, desto besser. Denn ein schwerer, herumbaumelnder Kletterrucksack ist nicht nur störend und hinderlich, sondern erhöht ebenfalls das Sturzrisiko. Eine Klettersteigausrüstung setzt sich im Wesentlichen aus 3 Teilen zusammen:

- Klettersteigset
- Klettergurt
- Kletterhelm.

Jedes dieser Teile sollte individuell auf deinen Körper, Können und den Einsatzzweck angepasst sein.

Klettersteigset

Das Klettersteigset

Das Klettersteigset ist sozusagen das Kernstück einer jeden Klettersteigausrüstung. Mithilfe der so genannten Einbindeschlaufe wird die meist Y-förmige (früher: V-förmige) Seilkonstruktion an der Verbindungsschlaufe des Klettergurtes befestigt. Als Knoten wird hierbei in der Regel ein Ankerstich verwendet. Zwei Lastarme mit Klettersteigkarabinern ermöglichen ein „redundantes“ Einhängen in das Sicherungsseil. Beim Erreichen eines Umhängepunktes kannst du also einen Karabiner nach dem anderen umhängen, sodass du in jedem Moment ausreichend gesichert bist. Die beiden Lastarme sind wiederum über Leinen mit einem Bandfalldämpfer verbunden, der Stürze effektiv abfängt. Bedenke jedoch, dass das Fallen – anders als beim Sportklettern in der Halle - beim Klettersteigehen keineswegs vorgesehen ist und unbedingt vermieden werden sollte. So gehen Unfälle beim Klettersteigehen fast immer mit schweren Verletzungen einher. Da das vernähte Bandfallsystem bei einem Sturz teilweise reißt, muss das Klettersteigset danach (ähnlich wie ein Fahrradhelm) in jedem Fall ersetzt werden.

Klettergurt

Der Klettergurt

Neben einem Klettersteigset benötigst du zum Sichern am Klettersteig einen gutsitzenden Klettergurt. Für maximale Flexibilität haben sich hier universelle Hüftgurte mit verstellbaren Hüft- und Beinschlaufen sowie einer vertikalen Einbindeschlaufe bewährt, sodass du den Gurt problemlos je nach Wetter mit verschiedenen Kleidungsstücken tragen kannst. Ein Komplettgurt oder eine Kombination aus Brust- und Hüftgurt sollte ausschließlich dann zum Einsatz kommen, wenn du mit viel Gepäck unterwegs bist. Achte in jedem Fall darauf, dass der Gurt angenehm anliegt und weder in die Haut einschneidet noch zu locker sitzt. 

Kletterhelm

Kletterhelm

Egal ob durch voraussteigende Kletterer oder auch Tiere (wie z.B. Steinböcke): Steinschläge stellen ein häufiges Sicherheitsrisiko dar, was das Tragen eines Kletterhelms insbesondere in felsigen Bergregionen zu einem absoluten Muss macht. Im Prinzip sind alle Kletterhelme, die die einschlägigen Sicherheitsnormen erfüllen, auch zum Klettersteiggehen geeignet. Für maximale Sicherheit sollte der Helm gut sitzen und, für einen optimalen Tragekomfort, mit einem möglichst geringen Gewicht überzeugen. Ob du dich dabei für einen Hartschalenhelm, einen Helm aus Schaumstoff oder ein Hybridmodell entscheidest, ist in erster Linie eine Frage deiner persönlichen Vorlieben. 

Der richtige Rucksack für deine Klettersteigtour 

Um das Gewicht deiner Klettersteigausrüstung so gering wie möglich zu halten, solltest du nur das mitnehmen, was du unterwegs auch wirklich benötigst. Ein kleiner Rucksack mit einem Fassungsvermögen von etwa 15 Litern ist somit meist völlig ausreichend. Damit du dich beim Klettern nicht verhedderst, solltest du keine Gegenstände außen an den Rucksack schnallen. Achte beim Packen deines Kletterrucksacks darauf, die leichten Sachen nach unten zu packen. Mittelschwere Sachen gehören wiederum in die Mitte, während schwere Gegenstände im oberen Teil des Rucksacks am besten aufgehoben sind. Für das Verstauen kleinerer Dinge (Schlüsse, Geldbeutel o.Ä.) sind die meisten Modelle zusätzlich mit einem kleinen Deckel- oder Seitenfach ausgestattet.

Praktisches Zubehör: Weitere Ausrüstungsgegenstände für den Klettersteig 

Bandschlinge: Vor allem bei schwierigen, anspruchsvollen Klettersteigen kann dir eine ca. 60 cm-lange Bandschlinge, in Kombination mit einem zusätzlichen HMS-Karabiner, wertvolle Dienste erweisen. Sie eignet sich z.B. als Rastschlinge zum Einrichten eines Standes an Fixpunkten, in die du dich dann mithilfe eines Mastwurfs (zusätzlich zum Klettersteigset) einbinden kannst. Auf diese Weise kannst du beispielsweise Kraft sparen, Fotos machen oder zwischendurch eine kurze Verschnaufpause einlegen.

Klettersteighandschuhe reduzieren die Reibung der Hände am Seil und werden deshalb besonders auf schweren Routen verwendet.

Klettersteigschuhe: Da dein Gesamtgewicht beim Klettersteiggehen eine wichtige Rolle spielt, solltest du bei der Wahl der Schuhe zu einem leichten, halb- oder mittelhohen Modell greifen. Eine feste, steife Schuhsohle gibt dir den nötigen Halt. Klobige Bergstiefel sind aufgrund ihres hohen Eigengewichts für die Via Ferrata eher ungeeignet. Zustiegsschuhe sind dagegen besonders empfehlenswert.

Darüber hinaus zählen auch ein Erste-Hilfe-Set, Taschenmesser und Stirnlampe, ein Handy mit den wichtigsten Notfallnummern sowie ein geeigneter Sonnenschutz zu den Dingen, auf die du beim Klettersteiggehen auf keinen Fall verzichten solltest. Sorge außerdem für ausreichend Verpflegung, z.B. in Form von Obst oder Müsliriegeln und nimm stets genügend Trinkwasser mit.

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