
Sport und herzkrankheiten
Lange ging man davon aus, dass Menschen mit Herzproblemen keinen Sport machen dürfen, da sich dadurch die Beschwerden noch verstärken könnten. Mittlerweile weiß man aber, dass Sport bei bestehenden Herzerkrankungen gut ist, wenn man einige zwingende Vorgaben beachtet.

Regelmäßiges Training kann sich bei bestehenden Herzerkrankungen positiv auswirken. Man muss allerdings einige Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, bevor man mit dem Training beginnt.
Herzkrankheiten
Es gibt unterschiedlichste Herzkrankheiten. Am häufigsten tritt aber die koronare Herzkrankheit auf. Natürlich gibt es auch andere Arten von Herzproblemen:
- angeborene, kongenitale oder genetische Krankheiten wie Deformationen des Herzens
- degenerative Erkrankungen, die oftmals durch das Alter bedingt sind
- unfallbedingte Erkrankungen
Und auch die Symptome können unterschiedlicher nicht sein. Schmerzen, die mit einer Herzkrankheit in Verbindung gebracht werden können, darfst du nicht auf die leichte Schulter nehmen: Schmerzen in der Brust (Ziehen, Engegefühle, Druck …), übermäßiges Schwitzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Herzklopfen, Seitenstechen, anormale Atemlosigkeit, Kreislaufprobleme, Müdigkeit, Schwächegefühle, Schlafstörungen, Ödeme …
Sport und herzprobleme
Entgegen vielen anderslautenden Meinungen dürfen auch Menschen mit Herzkrankheiten Sport treiben, wenn sie einige Regeln beachten.
Wenn du Herzprobleme hast, musst du dir einen Sport aussuchen, der deiner Herzleistung entspricht. Nur unter dieser Voraussetzung darfst du Sport machen. Dann kannst du dein Herz wieder arbeiten lassen und andere Risikofaktoren für einen Herzinfarkt wie Diabetes oder Übergewicht senken.
Empfehlenswert für Patienten mit Herzkrankheiten sind Walking, moderates Jogging, Radfahren, Schwimmen und sanfte Gymnastikübungen wie Yoga. Drei Mal pro Woche je 30 Minuten mit normalem Tempo und in flachem Gelände Walken verbessert die Herzleistung um ca. 12 %!
Vorsichtsmassnahmen
Allgemein sollte ein Sportler immer auf sein Herz achten, möglichst wenig Alkohol trinken und nicht rauchen. Auch wenn du keine Herzprobleme hast, solltest du wachsam sein und Beschwerden ernst nehmen, wenn du auf die Vierzig zugehst. Du treibst intensiv Sport? Dann solltest du dich regelmäßig von einem Arzt untersuchen lassen, wenn du 35 Jahre (bei Männern) bzw. 45 Jahre (bei Frauen) alt bist. Natürlich musst du ganz besonders aufpassen und auf geringste Beschwerden während deines Trainings achten, wenn du Herzprobleme hast.
- Besorge dir eine Pulsuhr, damit du dein Herz während des Trainings überwachen kann.
- Wärme dich vor jedem Training mindestens 10 Minuten auf und erhole dich im Anschluss an die Trainingseinheit ebenfalls mindestens 10 Minuten.
- Sorge für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und zwar vor, während und nach dem Training.
- Vermeide intensive Trainingseinheiten, wenn es draußen zu kalt (unter -5 °C) oder zu heiß (über 30 °C) ist.
- Stoppe dein Training oder gehe es langsamer an, wenn du dich nicht wohlfühlst.
- Informiere deinen Arzt, sobald du während oder nach dem Training Schmerzen, Herzflattern oder sonstige Beschwerden verspürst.
Die vorzüge von sport bei herzkrankheiten
Generell ist Sport immer gut für das Herz. Wenn du keine Herzprobleme hast, hilft Sport, dein Herz zu stärken und seine Leistung zu erhöhen. Es wird ausdauernder und weniger anfällig für Beschwerden im Alter.
Menschen mit Herzkrankheiten sind physisch weniger belastbar und verlieren oftmals das Vertrauen in sich selbst. Ein spezielles und regelmäßiges Training ermöglicht die weitere kardiologische Rehabilitation und kann dafür sorgen, dass Patienten wieder Vertrauen in die eigenen Leistungen gewinnen.
Bei folgenden Herzproblemen ist Sport sinnvoll:
- koronare Herzkrankheit oder Stenokardie: Durch eine verbesserte Vaskularisation kann Sport dein Herz entlasten.
- Herzinsuffizienz: Sport hilft, die Leistungsfähigkeit deines Herzens und somit die Sauerstoffversorgung deiner Muskeln zu erhöhen.
- Herztransplantation: Ein leichtes Training kann die Anpassungsfähigkeit des transplantierten Herzens an den Organismus verbessern, Nebenwirkungen der medikamentösen Unterdrückung von Abstoßungsreaktionen bekämpfen und das Leistungsvermögen des Körpers steigern.
Nicht vergessen: In jedem Fall solltest du zunächst einen Arzt aufsuchen, bevor du dich sportlich betätigst. Nur er wird dir sagen können, ob du dazu in der Lage bist.