Skier
Skier… oder „die Bretter, die die Welt bedeuten“
Skifahren macht Spaß, hält fit und gehört damit nicht grundlos zu den beliebtesten Wintersportarten schlechthin! Voraussetzung für einen gelungenen Tag auf der Piste oder im Tiefschnee ist dabei jedoch die Wahl der passenden Skier. Denn nur wenn deine Bretter optimal auf das jeweilige Gelände, deinen Erfahrungsstand und deine persönlichen Anforderungen ausgelegt sind, kannst du mit rasantem Tempo den Berg hinab düsen, coole Stunts im Funpark einüben oder deine allerersten Skistunden erfolgreich hinter dich bringen.Ski ist nicht gleich Ski… über die verschiedenen Eigenschaften von Skiern
Während man Skibekleidung und sonstiges Ski-Material wie z.B. den Skihelm auch gelegentlich nachkaufen und die Skiausrüstung so pro Saison neu an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann, handelt es sich beim Ski-Kauf in der Regel um eine größere, einmalige Investition. Um den für dich perfekten Ski zu finden, solltest du dich zunächst mit den Unterschieden und grundlegenden Merkmalen von Skiern vertraut machen.„Form follows function“: Taillierung & Vorspannung beim Ski
Die Form und Bauweise eines Skis hat enorme Auswirkungen auf dessen Fahrverhalten. Zu den zentralen Unterscheidungsmerkmalen zählen die Taillierung und die so genannte Vorspannung:- Skier mit Taillierung zeichnen sich dadurch aus, dass sie an den beiden Enden ( Nose/Schaufel = vorderes Ende und Tail = hinteres Ende) wesentlich schmaler sind als in der Mitte. Wie stark die Taillierung ausgeprägt ist, hat unter anderem einen Einfluss auf den Kurvenradius eines Skis beim Kantenfahren ( Carving ). Während Ski mit starker Taillierung sehr schnell reagieren und sich damit hervorragend für das Fahren kleiner, schneller Kurven eignen, sind Skier mit schmaleren Enden, also einer schwachen Taillierung, ideal für gerutschte und lange Schwünge.
- Skier mit positiver Vorspannung – so genannte Camber – sind deutlich nach unten gebogen. Der Schneekontakt besteht somit hauptsächlich an den beiden Enden, sodass sich der Ski in der Mitte (also im Bereich der Bindung, leicht vom Boden abhebt. Sogenannte Rocker sind hingegen entweder am vorderen ( Tip Rocker ), am hinteren ( Tail Rocker ) oder an beiden Enden nach oben gebogen ( Reverse Camber ). Hierdurch entsteht eine große, mittige Auflagefläche, die dafür sorgt, dass sich der Ski besonders gut kontrollieren, einfacher drehen und mit weniger Kraftaufwand fahren lässt. Diese Technik stammt ursprünglich aus dem Snowboard-Sport und kommt insbesondere bei Skiern zum Einsatz, die entweder ausschließlich im Gelände ( Freeriding ) oder auf verschiedenen Untergründen gefahren werden ( Allmountain ).
Skilänge und Skibreite: Finde das richtige Maß
In Abhängigkeit vom gewünschten Einsatzzweck sowie dem Können und den individuellen Vorlieben der Wintersportler, können auch Länge und Breite eines Skis erheblich variieren. In Bezug auf die Fahreigenschaften von Skiern gilt dabei:- Je länger und breiter ein Ski, desto höher ist auch seine Laufruhe, was wiederum den Fahrkomfort erhöht und einen bestmöglichen Auftrieb im Tiefschnee garantiert. Im Gelände sollte die Mittelbreite des Skis daher mindestens 80 mm betragen.
- Je kürzer und schmaler ein Ski, umso höher sind auch dessen Wendigkeit und Reaktionsfreudigkeit. Kurze und Schmale Ski sind demnach ideal für das Fahren von kleinen, schnellen Kurven, vor allem auf präparierten Pisten.
Torsion & Flex: Harter oder weicher Ski?
Der so genannte Flex beschreibt die allgemeine Biegsamkeit von Skiern, wobei ein harter / steifer Ski (hoher Flex) tendenziell mehr Halt bietet als ein weicheres Modell (niedriger Flex). Das gilt vor allem für Abfahrten mit hoher Geschwindigkeit. Doch auch abseits der vorgegebenen Pisten ist ein Ski mit hohem Flex definitiv die bessere Wahl. Allerdings sind harte Skier ebenfalls anfälliger für Fahrfehler, weswegen Ski mit niedrigem Flex von Ski-Neulingen bevorzugt werden. Darüber unterscheiden sich Skier auch in ihrer Torsionssteife : Je torsionssteifer ein Ski, desto besser kann er dem Druck, der beim „Aufkanten“ (Carven) entsteht, standhalten, was wiederum mit einer größeren Auflagefläche der Kanten und einer höheren Reaktionsfreudigkeit einhergeht. Ein weicherer Ski, also ein Ski mit geringer Torsionssteife, hat eine kleinere Kantenauflage. Weiche Ski bieten demnach eine bessere Griffigkeit, sind aber auch weniger fehleranfällig.Kaufberatung: So findest du den perfekten Ski
Welcher Ski der richtige ist, ist sowohl eine Frage des Fahrniveaus und der Geschwindigkeit, die du auf Skiern zurücklegen willst, als auch des Einsatzgebiets. Folgende Fragen können dich bei deiner Kaufentscheidung unterstützen:- Einschätzung deines Fahrkönnens : Wie lange stehst du bereits auf den „Brettern“ und wie gut fährst du Ski?
- Bist du eher langsam / mit durchschnittlicher Geschwindigkeit unterwegs oder bist du ein Fan rasanter und schneller Abfahrten – und benötigst deshalb einen Ski, der auch für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt ist?
- Fährst du überwiegend auf den vorgegebenen Pisten oder auch im offenen Gelände (Powder)? Oder sollen dich deine Skier auch bei Stunts und Sprüngen im Snowpark begleiten?
Ski-Typen im Überblick
Je nach Terrain, Können und durchschnittlichem Fahrtempo haben Wintersportler die Wahl zwischen folgenden Ski-Arten:- Carving: Skier mit Taillierung an der Schaufel und am Hinterteil bezeichnet man auch als Carving-Ski. Sie wurden eigens für das Fahren auf der Piste entwickelt. Man unterscheidet zwischen Easycarven , Allround-Carvern , Race- und Crosscarvern sowie den Slalom-Carvern.
- Allmountain: Als echte Allrounder eignen sich die Allmountain-Ski sowohl zum Skifahren auf der (Buckel-)Piste als auch für das Fahren abseits der Piste. Allmountain-Ski haben eine durchschnittliche Mittelbreite (etwas mehr als 75 mm), um dem Ski auch im Tiefschnee genügend Auftrieb zu verleihen.
- Freeride: Dank einer Breite von bis zu 120 mm sind Freeriding-Ski wie gemacht für ausgiebige Abfahrten im frischen Tiefschnee.
- Freestyle: Suchst du in erster Linie einen Ski für Snowpark oder Halfpipe, dann solltest du dich für ein möglichst robustes und kurzes Modell entscheiden. Skier für den Freestyle Bereich punkten vor allem in Sachen Kontrolle und Flexibilität. Meist handelt es sich um besonders weiche, fehlerverzeihende Twin-Tip-Rocker, mit denen es sich sowohl vor- als auch rückwärts fahren lässt.
- Tourenski müssen sowohl den Anforderungen des Tourensteigens gerecht werden, sollten gleichzeitig aber ebenfalls über die Eigenschaften eines guten Abfahrtsskis verfügen. Speziell für den Aufstieg entwickelte Tourenski überzeugen daher mit einem geringen Gewicht, bieten aber dennoch genug Auftrieb im Tiefschnee. Abfahrtsorientierte Tourenski sind wiederum etwas breiter (und damit schwerer) und haben einen größeren Radius.
- Langlaufski sind perfekt für die Fortbewegung im Gelände. Im Vergleich zu den anderen Ski-Typen sind sie deshalb deutlich schmaler, länger und (wenn überhaupt) nur schwach tailliert.
Kante, Belag und Dämpfung: Das Extra an Komfort
Neben der Wahl des passenden Skityps, solltest du folgende Punkte ebenfalls berücksichtigen, bevor du dich für ein bestimmtes Paar-Skier entscheidest- Eine gute Dämpfung ist insbesondere bei hohem Tempo essentiell: Sie verringert die Belastung, durch harte Schläge (z.B. wie rasanten Fahrmanövern).
- Belag : Die meisten Skier verfügen über einen Belag aus Polyethylen-Kunststoff, dessen Poren eine bestimmte Menge an Skiwachs aufnehmen können. Für eine optimale Gleitfähigkeit und eine möglichst lange Lebensdauer, sollten die Ski stets mit ausreichend Wachs gefüllt sein. Je hochwertiger ein Ski, desto größer ist auch die Menge an Wachs, die der Belag aufnehmen kann.
- Zu guter Letzt kann man die Qualität eines Skis auch an der Beschaffenheit der Kanten erkennen. Scharfe Kanten sind vor allem für das Fahren auf harten/vereisten Pisten unabdingbar. Deswegen ist es bei nahezu allen Skiern erforderlich, die Kanten regelmäßig nachzuschleifen. Allerdings bleiben die Kanten bei hochwertigen Brettern länger scharf.